Michael Stelter ist neuer Professor für Technische Umweltchemie der Universität Jena
„Ich bin ein System-Mann“, sagt Prof. Dr. Michael Stelter von der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) über sich. Auch wenn der neue Lehrstuhlinhaber für Technische Umweltchemie diese Selbstbestimmung nutzt um klarzustellen, dass er kein reiner Werkstoffwissenschaftler ist, so steckt mehr dahinter. Denn Stelter ist ein „Prototyp“ an der Jenaer Universität, eine personifizierte Brücke. Der gebürtige Sachse soll verschiedene „Welten“, Denkrichtungen und Methoden miteinander verknüpfen: Fraunhofer mit Universität, Grundlagen- mit anwendungsorientierter Forschung, Chemie mit Ingenieurwissenschaften, Management mit Forschung. Und er bringt trotz seiner erst 40 Lenze viel Erfahrung dafür mit.
Sein Studium der Physikalischen Chemie und Elektrochemie ergänzte der Hobby-Fotograf und Bastler mit einem Zusatzstudium der Technikfolgenforschung, in dem er sich frühzeitig mit den gesellschaftlichen Auswirkungen von Innovationen auseinandersetzte. 2001 promovierte Stelter an der TU Chemnitz über das „handfeste“ Problem, wie in Brennstoffzellen die Sauerstoffreduktion in der Kathode verbessert werden kann. Er hatte mit den Energiespeichern sein Thema gefunden, das er später mit der Entwicklung und Nutzung von Funktionskeramiken sowie Fertigkeiten in Steuerung und Regelungstechnik verband. Stelter schätzte dabei bereits damals nicht nur die interdisziplinäre Methodenkopplung, die als Grundprinzip seinen Lebensweg prägt, sondern auch das greifbare Produkt, das aus seinen Erkenntnissen entstand – selbst wenn es in diesem Fall von anderen weiterentwickelt wurde. Daraus erwuchs eine weitere seiner Maximen: „Man braucht keine Millionen für einen Erkenntnisgewinn“.
Aber Geld hilft, wie er – nicht nur – nach seinem Wechsel in die Industrie feststellte. Stelter erlebte, dass eine vernünftige Finanzierung, ein gutes Team und eine gewisse „Freiheit bei der Wahl der Spielregeln“ – fast – alles möglich macht. Er entwickelte für die Unternehmen, in denen er zunehmend Leitungspositionen einnahm, Brennstoffzellen und zahlreiche andere Prototypen. Diese Thematik führte ihn 2005 zurück in die Wissenschaft, die angewandte. Er kam ans Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) in Dresden und später Hermsdorf, dessen Stellvertretender Institutsleiter er bis heute ist – und bleibt. Die Fraunhofer-Kompetenzen soll und will der verheiratete Vater zweier Kinder jetzt mit der Jenaer Chemie-Expertise verknüpfen. Gemeinsam mit den Chemikern der FSU baut der IKTS-Mann das Zentrum für Energie und Umweltchemie (CEEC) auf. Das innovative Zentrum war auch der Anlass für ihn, sich an der Jenaer Universität zu bewerben: „Die FSU ist gerade in der Chemie top“, betont er und ergänzt: „und groß in der Umweltchemie“. Die will er nun ausbauen und mit dem CEEC zu einem Forschungszentrum für Batterien und umweltspezifische Verfahren machen. Darüber hinaus sind die Synthese von Funktionswerkstoffen und ihre Anwendung in umwelttechnischen Systemen zwei seiner praxisnahen Themen, denen sich der Pragmatiker in Zukunft stärker widmen will – in engem Kontakt mit dem IKTS.
Dass er momentan stärker als Wissenschafts-Manager denn als Forscher agiert, ist dem Strategen bewusst. „Ich will aber wieder richtig forschen, etwa in der Mikroverfahrenstechnik“, nennt Prof. Stelter ein Ziel – wohl wissend, dass bis dahin noch manche Brücke gebaut und gemanagt werden muss.
Kontakt:
Prof. Dr. Michael Stelter
Institut für Technische Chemie und Umweltchemie der Universität Jena
Lessingstr. 12
07743 Jena
Tel.: 03641 / 948430
E-Mail: michael.stelter[at]uni-jena.de
Der frisch ernannte Jenaer Umweltchemiker Prof. Dr. Michael Stelter will die Universität stärker mit ...
Foto: Anne Günther/FSU
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Chemie, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
regional
Personalia
Deutsch
Der frisch ernannte Jenaer Umweltchemiker Prof. Dr. Michael Stelter will die Universität stärker mit ...
Foto: Anne Günther/FSU
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