PR98/43G
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Rom, 30. Juni - Im internationalen Agrarhandel ist es im vergangenen Jahr wegen der Finanzkrise in Asien und niedrigerer Getreidepreise wertmässig zu Einbussen gekommen. Dies geht aus dem neuen Rohstoffbericht ("Commodity Market Review 1997-98") der Ernährungs- und
Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hervor. Die FAO schätzt, dass dass die Exporte der wichtigsten Agrargüter (ohne Fischerei- und Forstprodukte) wertmässig im vergangenen Jahr um mehr als zwei Prozent gefallen sind.
"In den Industriestaaten sind die Einnahmen aus Agrarexporten 1997 schätzungsweise um zehn Prozent gesunken", so die FAO. "Dies ist vor allem auf ein geringeres Handelsvolumen zurückzuführen, denn der Index für Exportpreise ist nur um ein Prozent gefallen. Die Exporterlöse waren 1996 noch um vier Prozent gestiegen".
Die Entwicklungsländer konnten nach FAO-Angaben 1997 einen Anstieg der Exporterlöse von nominal rund drei Prozent verzeichnen. Grund dafür seien deutliche Zuwächse bei tropischen Getränken, deren Ausfuhren um 26 Prozent gestiegen sind; über 80 Prozent der Zuwächse entfielen allein auf Kaffee.
Andererseits verbuchten die Entwicklungsländer bei den Ausfuhrerlösen landwirtschaftlicher Rohstoffe im Vorjahr deutliche Einbussen in Höhe von neun Prozent. Dies betraf Baumwolle, Naturgummi und Juteprodukte. Bei den Baumwollexporten gab es wertmässig einen Rückgang in Höhe von 23 Prozent, und auch das Handelsvolumen sank deutlich.
Die Exporteinnahmen der Entwicklungsländer bei Weizen, Reis und anderen Getreidesorten fielen im vergangenen Jahr um schätzungsweise 20 Prozent, in den Industriestaaten waren es sogar 30 Prozent.
Aufgrund der wirtschaftlichen Krise Asiens und des damit verbundenen starken Einkommensrückgangs und Währungsverfalls rechnet die FAO damit, dass die Nachfrage aus dieser Region auf den Weltmärkten, besonders bei landwirtschaftlichen Rohstoffen, abnehmen wird. Die Abwertung der asiatischen Währungen könne zwar die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Region erhöhen, wobei sich aber wetterbedingte Ernteeinbussen und Kapitalmangel als hinderlich erwiesen.
Die FAO erwartet, dass die Nachfrage der asiatischen Staaten auf den internationalen Märkten besonders nach Mais, Rindfleisch, Sojamehl, Früchten aus gemässigten Zonen, Baumwolle, Fellen und Häuten sinken wird. Die Mehrheit der weltweit gehandelten Agrarprodukte werde die Auswirkungen der Asienkrise aber voraussichtlich nicht merklich zu spüren bekommen.
Aus dem FAO-Bericht geht weiter hervor, dass die Unterstützung für die Landwirtschaft in den OECD-Ländern zwar in den vergangenen Jahren gesunken ist, aber weiter auf hohem Niveau liegt. Die finanziellen Transfers seitens der Verbraucher und Steuerzahler seien 1996 um zehn Prozent auf 297 Milliarden Dollar gesunken. Die direkten Subventionen an die Erzeuger betrugen nominell 166 Milliarden Dollar. Die Subventionen waren mit rund drei Prozent des Wertes der Produktion in Neuseeland am niedrigsten und in der Schweiz mit 78 Prozent am höchsten.
Die FAO wies weiter darauf hin, dass der Handel mit Agrarprodukten zwischen den Ländern Afrikas, der Karibik und des Pazifik, die mit der Europäischen Union assoziiert sind ("AKP-Staaten"), äusserst gering ist. Der Agrarhandel unter den AKP-Staaten habe 1993 einen Anteil von nur 5,4 Prozent an den landwirtschaftlichen AKP-Gesamtexporten gehabt (1980: 3,3 Prozent). In den Ländern der nordamerikanischen Freihandelszone NAFTA seien es dagegen rund 30 Prozent.
Allerdings habe der Agrarhandel zwischen den AKP-Staaten in den vergangenen zehn Jahren wertmässig von 400 Millionen Dollar auf mehr als 550 Millionen Dollar zugenommen, so die FAO.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Tier / Land / Forst, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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