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30.10.2002 14:11

Einladung zur Medica 2002

Iris Büscher Pressereferat
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

    Impulse aus der Forschung

    BMBF präsentiert innovative Medizintechnik
    auf der MEDICA 2002

    Halle 3, Stand F 73

    Mittwoch, den 20. November 2002 öffnet die MEDICA in Düsseldorf ihre Tore. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) präsentiert vom 20. bis 23. November in Halle 3 am Stand F 73 innovative Ideen rund um das Thema Medizintechnik.

    Neun zukunftsweisende Arbeiten erwarten die Besucher am diesjährigen BMBF-Messestand. Die Themen reichen von einem neuartigen Defibrillator für Herzpatienten bis hin zu hochpräziser Lasertechnik fürs Labor. Weitere Neuheiten sind ein schonendes Verfahren zur Sterilisation von Bioimplantaten - ohne Chemie- und Hitzestress - sowie ein semitransparentes Display, das mit Hilfe der "Virtual Reality" den Blick des Chirurgen schärft. Zudem stellt das Team rund um Prof. Eberhart Zrenner aus Tübingen die jüngsten Fortschritte zum Retina Implant vor - der Sehprothese für Blinde. Einige der hier gezeigten Projekte haben inzwischen Marktreife erlangt. Andere weisen den Weg zu neuen Heilungschancen bei gleichzeitiger Kostenreduktion.

    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zahlreichen Disziplinen arbeiten daran, dass Herzen im Takt bleiben, Patienten weniger Schmerzen ertragen müssen und im Alltag - auch mit schwersten Behinderungen - besser zurecht kommen. Das BMBF fördert Forscherteams aus Universitäten, Forschungseinrichtungen und der Industrie, um neue Heilungswege für die Menschen zu ebnen und gleichzeitig den Standort Deutschland zu stärken. Die auf der MEDICA 2002 präsentierten Projekte sind ein kleiner Ausschnitt aus der Vielfalt der innovativen Ideen. Ein umfangreiches Diskussions-, Informations- und Vortragsprogramm des erstmalig stattfindenden Forums MEDICA VISION rundet den Besuch in Halle 3 auf der MEDICA 2002 ab. Besuchen Sie den Messestand und informieren Sie sich. Diskutieren Sie mit und fragen Sie unsere Experten; wir freuen uns!

    Die Projekte des BMBF-Messestandes auf der MEDICA 2002:

    - Herzpatienten mit einem implantierten Defibrillator können diesen in Zukunft durch die Haut wiederaufladen und dadurch Austausch-Operationen vermeiden. Aufgrund des systembedingt hohen Stromverbrauchs muss ein implantierter Defibrillator derzeit alle drei bis fünf Jahre ausgetauscht werden. Hierzu ist eine Operation mit entsprechenden Unannehmlichkeiten und Risiken nötig. Daher entwickeln die Forscher ein neues, kabellos durch die Haut wiederaufladbares System: Ärzte und Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover präsentieren jetzt erstmalig ein Funktionsmodell, das die Arbeitsweise dieses neuen Gerätes veranschaulicht. Das neue System wird die Zahl der Operationen drastisch reduzieren und die Lebensqualität der Patienten enorm verbessern.

    - Die Klinik für Urologie der Universität Kiel stellt auf der MEDICA, am Stand des BMBF, den ersten Prototypen eines Blasenstimulators vor. Dieser neuartige Stimulator kontrolliert z.B. bei Querschnittsgelähmten oder MS-Patienten die Funktionen der Blase bei der Harnspeicherung und Harnentleerung. Die durch die Lähmung hervorgerufenen Fehlfunktionen der Blase führen häufig zu schweren Schädigungen der Niere mit Blutdruckkrisen bis hin zu Schlaganfällen, so dass die Lebensqualität und -erwartung dieser Patienten durch den neuen Blasenstimulator deutlich verbessert wird.

    - Wissenschaftler der Technischen Universität München präsentieren auf der MEDICA erstmals eine Plasma-Kammer, in der hitzeempfindliche Materialien, wie bioresorbierbare Implantate, schonend und ohne giftige Zusatzstoffe sterilisiert werden können. Mit Hilfe von Niederdruckplasmen gelingt es den Forschern, ohne Chemikalien oder energieaufwändige thermische Behandlungen, ausgezeichnete Sterilisationsergebnisse zu erzielen. Insbesondere Kliniken und OP-Teams sollen in Zukunft von dieser neuen Methode profitieren; aber auch die Lebensmittelindustrie ist an diesem Verfahren interessiert.

    - Die PALM Microlaser Technologies AG zeigt auf der MEDICA den neusten Stand ihrer Mikrodissektions-Systeme. Diese haben sich im Bereich der hochpräzisen Mikromanipulation von Gewebeschnitten und lebenden Zellen als ultimative Technologie bewährt. Allein mit der Kraft des gebündelten Laserlichts werden Zellen isoliert und katapultiert, mikroinjiziert, mikrochirurgisch bearbeitet oder fusioniert. Durch die eingebaute und weltweit patentierte Laser-Katapultfunktion können Zellen, aber auch ganze Zellverbände in ein geeignetes Ziel transportiert werden. Den aktuellen Schwerpunkt stellt die Arbeit mit lebenden Zellen dar, deren Lebensfähigkeit durch die Laser-Bearbeitung nicht beeinflusst wird. Die Zellsuche unterstützt die ausgereifte Bilderkennung der MetaSystems GmbH. Der Arzt oder Forscher findet unter tausenden Zellen schnell und präzise die für ihn interessanten Exemplare und kann sie sofort manipulieren, katapultieren und untersuchen.

    - Das Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung Darmstadt präsentiert auf dem Messestand des BMBF ein Endoskopie-System, das den Chirurgen mit Hilfe von "Augmented Reality"-Technologie bei minimalinvasiven Eingriffen unterstützen wird. In dieser "Augmented Reality" werden präoperativ erzeugte Planungs- und Bilddaten in das Endoskopbild eingeblendet. Durch die exakte Vorbereitung des Eingriffs und die intraoperative Navigationsunterstützung wird Operationszeit eingespart. Zudem kann der Eingriff mit einer höheren Präzision durchgeführt werden.

    - Den Blick des operierenden Arztes schärft der "ARSYS-Tricorder" auf Millimetergenauigkeit. Das "Competence Center" Virtuelle Umgebungen am Fraunhofer Institut für Medienkommunikation-IMK, Sankt Augustin hat dieses wichtige Instrument entwickelt. Ein semitransparentes Display, das über das Operationsfeld geschwenkt wird, macht für das bloße Auge unsichtbare Blutgefäße und Nerven sichtbar. Besonders in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie werden diese Daten dringend benötigt, um exaktere Ergebnisse zu erzielen. Der Messebesucher wird am Stand des BMBF mit Hilfe einer 3D-Brille in die Visualisierungsmöglichkeiten des neuen Systems eintauchen.

    - Um die Ausbildung von Ärzten zu verbessern und die Kommunikation zwischen Arzt und Patient zu erleichtern, entwickeln Forscher der Technischen Universität München am Beispiel eines Knie-Simulators interaktive Trainingsgeräte für die medizinische Ausbildung. Weltweit neu ist bei diesem System, dass die Berührungseindrücke und Bewegungen des jeweiligen Organs sehr wirklichkeitsnah vermittelt werden. Graphische und akustische Displays unterstützen den Effekt. Weitere Trainingsmodelle sollen in Zukunft folgen - z.B. zur Geburtssimulation, Reanimation oder Zahn- und Kieferbehandlung.

    - Das Kompetenzzentrum HörTech gGmbH aus Oldenburg beantwortet am Messestand Fragen zur modernen Hörgerätetechnik und Hördiagnostik. Neben Demonstrationen aktueller Messtechniken und Vergleichsmöglichkeiten für Hörgeräte kann der Besucher sich selbst in einer akustischen Simulation als Schwerhörender erleben. Außerdem stellen die Forscher den Prototypen eines neuen "HiFi"-Hörgeräts vor. Durch dessen hohe Klangqualität, die mit einer kleinen Stereoanlage vergleichbar ist, soll dieses Gerät unter anderem auch die Sprachwahrnehmung verbessern. Die von HörTech weiter entwickelten und vertriebenen Oldenburger Messprogramme mit bekannten audiologischen Messverfahren für Hördiagnostik und Hörgeräteanpassung in Klinik, Praxis und Forschung sind selbstverständlich auch vertreten.

    - Der Forschungsverbund um Prof. Eberhart Zrenner aus Tübingen stellt auf der MEDICA die neuesten Ergebnisse zum subretinalen Netzhaut-Implantat vor. Hierbei ersetzen 1.600 winzige technische Lichtempfänger auf einem 3 x 3 Millimeter großen Mikrochip die geschädigten Photorezeptoren des Auges. Die künstlichen Dioden setzen optische Reize in elektrische Signale um. Diese werden elektronisch verstärkt und regen über Stimulationselektroden die Nervenzellschicht der Retina an. Allein in Deutschland sind über 130.000 Menschen erblindet und jährlich kommen 17.000 hinzu. Ungefähr ein Viertel dieser Menschen könnten von einem Netzhaut-Implantat profitieren.

    Ansprechpartner: focon GmbH im Auftrag des BMBF,
    Tel.: (0241) 17 30 30,
    Fax: (0241) 17 303 17,
    e-mail: Ulrike.Dreschmann@focon-gmbh.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bmbf.de
    http://www.medica.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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