idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
31.10.2002 10:41

"Dem Fett Paroli bieten"

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    10. Ernährungsfachtagung am 7. November an der Universität Jena

    Jena (31.10.02) "Die Thüringer sind zu fett, 54 Prozent aller Thüringer sind übergewichtig. Damit ist das Bundesland bundesweiter Spitzenreiter, der Bundesdurchschnitt lag bei 47 Prozent", das sind kurz gefasst die Ergebnisse einer Studie, die das Statistische Bundesamt 1999 veröffentlichte. Ein guter Grund für die Thüringer Sektion der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) der Fettleibigkeit den Kampf anzusagen und ihre 10. Fachtagung am 7. November an der Friedrich-Schiller-Universität Jena unter das Motto "Übergewicht - Ursachen und Prävention" zu stellen.

    "Die Medien sind voller Anpreisungen von Wunderkuren, und in der Tat kann man mit vielen Methoden sein Gewicht reduzieren", sagt Prof. Dr. Gerhard Jahreis. "Nur leider hat so eine radikal geschrumpfte Fettzelle ein phänomenales Gedächtnis", führt der Ernährungswissenschaftler aus, so dass sie bei entsprechendem Energie- bzw. Fettangebot die entsprechende Größe zurückgewinnt, gar noch größer wird". Dieser Jo-Jo-Effekt der ungeliebten Fettzellen sei durchaus physiologisch sinnvoll, so Jahreis. Hat er doch unseren Vorfahren das Überleben in kargen Zeiten gesichert und ihnen nach harter Jagd aufs Mammut entsprechende Fettreserven beschert. "Leider geht uns heute täglich ein Mammut in die Falle. Wir werden satt, ohne dass wir uns groß anstrengen", erläutert der Experte die Problematik.

    Deshalb beschäftigt sich gleich der erste Tagungsbeitrag von Prof. Dr. Hannelore Daniel mit der tückischen Genomfalle, die uns sowohl die Erbanlagen als auch eine bewegungsarme Lebensweise stellen. Bevor die Experten im Verlauf der Tagung Auswege aus dem "dicken" Dilemma aufzeigen, indem sie über die Möglichkeiten des Ersatz von Fett in den Nahrungsmitteln berichten oder über die psychologische Betreuung Übergewichtiger nachdenken, steht eine Analyse des Status quo an. Dazu stellt das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Ergebnisse der 1. Sächsischen Verzehrstudie vor. Vor dem Hintergrund der Daten aus dem Nachbarfreistaat zum Thema "der Mensch ist, was er isst", werden die Experten am Nachmittag über individuell maßgeschneiderte Therapiekonzepte von FDH bis zum Magenband berichten.

    Prof. Dr. Holger Gabriel von der Uni Jena wird sich der körperlichen Aktivität annehmen. Der Sportmediziner spricht sich für tägliche Bewegungsprogramme bereits für Kinder und Jugendliche aus, so dass sich körperliche Aktivität zu einer lebenslangen Gewohnheit entwickelt. Dieser Ansatz schließt auch die Dünnen ein, die sich genau wie ihre gewichtigeren Mitbürger so vor Zivilisationserkrankungen im Alter schützen können.

    Die Tagung richtet sich an Ernährungswissenschaftler aber auch an die gesellschaftlichen Multiplikatoren, wie Ärzte, Diätassistenten, Ernährungsberater, Lehrer und Azubis aus Gesundheitsberufen. "Denn der Kampf gegen das Übergewicht in Thüringen hat erst begonnen", so Prof. Jahreis. Der Sektionsleiter der DGE Thüringen möchte das ganze nächste Jahr hindurch mit konzertierten Aktionen die breite Öffentlichkeit für das Problem sensibilisieren. Die Tagung soll deshalb das Projekt "Dem Fett Paroli bieten" im Rahmen der Thüringer Gesundheitswoche 2003 vorbereiten.

    Die 10. Ernährungsfachtagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) findet am 7. November von 9.30 bis 16.30 Uhr in der Aula der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Universitätshauptgebäude, Fürstengraben 1) statt. Die Vertreter der Medien und die interessierte Öffentlichkeit sind herzlich eingeladen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Gerhard Jahreis
    Institut für Ernährungswissenschaften der Uni Jena
    Dornburger Str. 24, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 949611
    Fax: 03641 / 949612
    E-Mail: b6jage@rz.uni-jena.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).