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06.09.2013 11:26

Das ‘Cattle Problem’

Sigrid Neef Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena

    Vortrag von Professor Chris Rorres an der EAH Jena

    Professor Chris Rorres, Emeritus of Mathematics der Drexel University in Philadelphia, USA, hält am 13. September, um 10.30 Uhr, im Hörsaal 5 der Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena einen Vortrag in englischer Sprache über das „Cattle Problem“, dessen Grundlage ein Zahlenspiel in Homers „Odyssee“ ist:

    Zu Beginn des Werkes über die Irrfahrten des Odysseus stellt Homer voraus, dass die Mannschaft des Helden, wenn sie die heiligen Rinder des Sonnengottes Hyperion schlachtet, durch diese Torheit umkommen wird …

    Tatsächlich weidet die Herde nahe der sizilianischen Stadt Taormina, und trotz aller Warnungen schlachten die Männer einige Tiere. Für dieses Sakrileg trifft sie Zeus mit einem Blitz und spült sie vom Schiff, so dass Odysseus seinen Weg allein fortsetzen muss.

    Bei der Beschreibung der Rinder gibt Homer indirekt ihre Zahl an: Er beschreibt, dass es sich um sieben Herden mit jeweils fünfzig Tieren handelte, so dass es dem Leser einfach möglich war, die Zahl der Rinder zu bestimmen.

    Jahrhunderte später war diese einfache Aufgabe die Inspiration für das berühmte „Archimedische Problem der Rinder des Hyperion“. Damit forderte der griechische Mathematiker Archimedes den Gelehrten Eratosthenes heraus, die Anzahl der Rinder des Hyperion, die in diesem Fall eine größere und schwierigere Zusammensetzung hatten, als die von Homer beschriebene, zu berechnen – eine komplizierte Aufgabe, da die Gesamtzahl der berechneten Rinder 206.545 Ziffern enthält.

    Professor Rorres geht in seinem Vortrag auf die Ursachen des „Archimedischen Problems“ ein. Er spricht über dessen Wiederentdeckung im achtzehnten Jahrhundert durch Gotthold Ephraim Lessing und über die Versuche, das antike „Rinder-Zählen“ seitdem zu lösen. Heutzutage ist es mit einem Computer und ausgefeilten Algorithmen möglich, die tatsächliche Anzahl der Tiere in wenigen Sekunden anzugeben.

    Mehr als 30 Jahre lehrte und forschte Rorres als angewandter Mathematiker. Dabei arbeitete er in der Solartechnik und in der Akustik, er forschte über das Bevölkerungswachstum sowie über Zuverlässigkeit von Computersystemen, weiterhin zur Geometrie von archäologischen Stätten, aber auch hinsichtlich optimaler Schlachtungsmethoden von Tieren.

    Seit seiner Emeritierung im Jahr 2001 arbeitet er als Fachberater für Mathematik am College of Engineering der Drexel University sowie als Dozent für Epidemiologie an der Fakultät für Veterinärmedizin der University of Pennsylvania. Seine langjährigen Erfahrungen nutzt der Wissenschaftler heute, um Strategien zur Vorbeugung und Kontrolle von Tierseuchen zu entwickeln.

    Der Vortrag ist öffentlich. Gäste sind herzlich willkommen.

    Prof. Chris Rorres / Dr. Dirk Nuernbergk / sn

    Archimedes’ famous ‘Cattle Problem’
    Öffentlicher Vortrag von Prof. Chris Rorres, Philadelphia, USA
    13. September 2013, 10.30 Uhr
    EAH Jena, Haus 5, Etage 3 , Hörsaal 5


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-jena.de


    Bilder

    Prof. Chris Rorres, Philadelphia, USA
    Prof. Chris Rorres, Philadelphia, USA
    Foto: privat
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Mathematik, Tier / Land / Forst
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Prof. Chris Rorres, Philadelphia, USA


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