Anlässlich des 25. Jubiläums des Westdeutschen Tumorzentrums Essen e.V. (WTZE) fand am Mittwoch, 30. Oktober, eine Festveranstaltung im Auditorium maximum des Universitätsklinikums statt. Neben Birgit Fischer, Ministerin für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes NRW, sprachen der Rektor der Universität, Professor Karl-Heinz Jöckel, und Dr. Dieter Heuskel, stellvertretender Moderator des Initiativkreises Ruhrgebiet, Grußworte. Im Rahmen der Veranstaltung erhielten Privatdozent Dr. Jürgen Thomale vom Institut für Zellbiologie am Zentrum für Tumorforschung und Tumortherapie des Universitätsklinikum Essen, und Doktor Michael Zeschnigk, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Humangenetik des Universitätsklinikums, den von der National Bank gesponserten Forschungspreis des WTZE. Er wurde überreicht durch Dr. Henner Puppel, Beiratsvorsitzender des Westdeutschen Tumorzentrums. Zudem wurden Professor em. Manfred F. Rajewsky, Mitbegründer des Tumorzentrums, und Professor em. Horst Sack, ehemaliger Ärztlicher Direktor der Strahlenklinik am Essener Universitätsklinikum, mit der Ehrenmitgliedschaft des Westdeutschen Tumorzentrums ausgezeichnet.
Preise und Auszeichnungen
Privatdozent Dr. Jürgen Thomale und Doktor Michael Zeschnigk erhielten den diesjährigen Forschungspreis des Westdeutschen Tumorzentrums für ihre Arbeiten zur Krebsforschung. Mit diesem Preis werden alljährlich Nachwuchswissenschaftler für ihre Beiträge in der Krebsforschung ausgezeichnet. Gesponsert wird der Preis von der National Bank.
Doktor Thomale setzt sich in seiner Arbeit im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojekts zwischen dem Institut für Zellbiologie und der Inneren Klinik (Tumorforschung) mit der Frage auseinander, warum das blutbildende Zellsystem des Menschen so überaus empfindlich auf bestimmte Tumortherapeutika reagiert.
Doktor Zeschnigk forscht im Bereich des Aderhautmelanoms, einem bösartigen Tumor, der im Auge entsteht. Um neue Angriffspunkte für die Behandlung dieses Tumors aufzudecken, sollen die Ursachen für den unterschiedlichen Krankheitsverlauf bei Patienten geklärt werden.
Professor em. Manfred F. Rajewsky wurde die Ehrenmitgliedschaft des Westdeutschen Tumorzentrums verliehen. In seiner Laudatio pries Professor Siegfried Seeber, Direktor der Inneren Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Essen, die Bedeutung Rajewskys bei der Gründung des Tumorzentrums und des von ihm gegründeten Instituts für Zellbiologie. Zudem betonte der Laudator, dass Professor Rajewsky im Bereich der experimentellen Krebsforschung als eine he-rausragende Persönlichkeit im gesamten Bundesgebiet gelte. Er habe sich unter anderem durch seine kritische Persönlichkeit und durch seine innovative Kraft in verschiedensten interdisziplinären Forschungsprojekten um das Tumorzentrum verdient gemacht.
Mit der Ehrenmitgliedschaft des Zentrums wurde zudem Professor em. Horst Sack ausgezeichnet. Professor Martin Stuschke, Nachfolger von Professor Sack als Direktor der Strahlenklinik des Universitätsklinikums Essen, betonte in seiner Laudatio, dass der Geehrte die Entwicklung des Westdeutschen Tumorzentrums seit seiner Gründung maßgeblich mitgestaltet habe. Seinen unermüdlichen Einsatz für das Zentrum habe er unter anderem durch seinen Beitrag zur Optimierung der Strahlentherapie von Lymphomen in frühen Stadien und der Strahlenchemotherapie von Bronchialkarzinomen bewiesen.
25 Jahre Westdeutsches Tumorzentrum Essen
Das Westdeutsche Tumorzentrum am Essener Universitätsklinikum war Anfang 1977 auf Initiative mehrerer in der onkologischen Grundlagenforschung und in der Tumordiagnostik und Tumortherapie arbeitenden Kliniker entstanden. Damit begannen sie eine Entwicklung, die den Willen zur Zusammenarbeit unter den onkologischen Disziplinen fördern sollte. Realisiert werden konnte die Gründung durch die finanzielle Unterstützung der Deutschen Krebshilfe. Das Tumorzentrum stellt einen Zusammenschluss von Ärzten und anderen Wissenschaftlern dar, die an der Früherkennung von Tumoren, der Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Tumorkranken im ärztlichen Bereich und in der dafür notwendigen Forschung mitwirken. Ziel der wissenschaftlichen Arbeit des Tumorzentrums ist es, in verschiedenen methodischen und thematischen Ansätzen die Mechanismen der Krebsentstehung aufzuklären und damit für die Klinik die Grundlagen für eine ursachenorientierte Therapie zu schaffen.
Günstige Arbeitsvoraussetzungen
Inzwischen besitzt das Westdeutsche Tumorzentrum günstige Voraussetzungen für seine Arbeit in Wissenschaft, Forschung und Krankenversorgung. Zwei ausschließlich onkologisch ausgerichtete Kliniken für die internistische und radiologische Onkologie sowie onkologisch ausgerichtete Spezialkliniken zum Beispiel für Hämatoonkologie, Augenheilkunde, gynäkologische und urologische Onkologie oder auch Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde - um nur einige zu nennen - bilden das klinische Grundgerüst.
Im WTZE werden jährlich mehr als 25 000 Patienten wegen eines bösartigen Tumors behandelt, bei etwa 7 000 von ihnen besteht die Therapie vornehmlich aus der Operation. Bei mehr als 17 000 Patienten steht jedoch die Systemtherapie oder Strahlentherapie im Vordergrund. Neben der Behandlung von Patienten ist die Beratung von Tumorpatienten, deren Angehörigen und auswärtig behandelnden Ärzten ein wichtiger Aspekt der Arbeit.
Zentrale Einrichtungen
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit des Zentrums sind die sogenannten Zentralen Einrichtungen: Ein Beispiel dafür ist die WTZE Gewebebank. Mehr als 1 200 Datensätze zu unterschiedlichen Tumoren sind hier erfasst. Auf Basis dieser Gewebebank ist es möglich, auch viele Jahre nach der Entnahme aktuelle Methoden anzuwenden.
Hinweis: Lebensläufe der Preisträger und weitere Hintergrundinformationen zu den Forschungsprojekten und zum WTZE sind auf Anfrage in der Pressestelle erhältlich. Fotos von Privatdozent Dr. Jürgen Thomale, Doktor Michael Zeschnigk, Professor em. Manfred Rajewsky sowie Professor em. Horst Sack können von der Homepage der Universität Essen unter www.uni-essen.de/pressestelle/fotos herunter geladen werden.
Redaktion: Daniela Endrulat, Telefon (02 01) 1 83 - 45 18
Weitere Informationen: Professor Dr. Herbert Rübben, Telefon (02 01) 7 23 - 32 11
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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