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04.11.2002 09:28

Susanne Baer besetzt Professur "Öffentliches Recht und Geschlechterstudien"

Heike Zappe Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Die Humboldt-Universität zu Berlin hat ihre Rolle als Vorreiterin auf dem Gebiet transdisziplinärer Geschlechterstudien erneut unter Beweis gestellt. Mit Beginn des Wintersemesters 2002/03 wurde die Juristin Susanne Baer auf eine neu eingerichtete Professur "Öffentliches Recht und Geschlechterstudien" berufen. Damit wird das Profil der Humboldt-Universität und der dort seit einigen Jahren erfolgreich betriebene - und in Deutschland ob seiner Fächervielfalt einzigartige - Magisterstudiengang Geschlechterstudien/Gender Studies wesentlich gestärkt.

    Die Besetzung der Professur an der Juristischen Fakultät zeigt auch, dass Geschlechterfragen nicht auf einzelne Disziplinen beschränkt sind, sondern in allen Feldern des Wissens ihre Bedeutung haben. Die Kategorie Geschlecht zwingt überall zur kritischen Durchsicht des Bekannten. Das hat Susanne Baer in ihrer Auseinandersetzung mit dem Verfassungsrecht in Deutschland und Europa, aber auch mit Studien zum Recht gegen Diskriminierung in den USA oder mit philosophischen Beiträgen zum "männlichen Subjekt im Recht" gezeigt. Die Rechtswissenschaft liefert mit solchen Arbeiten den Geschlechterstudien auch immer wieder "Fälle", anhand derer sich kulturelle, soziale, politische, aber beispielsweise auch technische oder naturwissenschaftliche Fragen zuspitzen lassen. Daher ist gerade eine Professur an einer juristischen Fakultät ein wissenschaftspolitisch wesentlicher Schritt. Zudem stärkt sie den Transfer universitären Wissens in die Praxis. Im Rahmen der neuen Professur berät Susanne Baer die Bundesregierung und die Europäische Kommission in Fragen des Gender Mainstreaming, forscht aber auch zur Umsetzung von Recht gegen sexuelle Belästigung in die betriebliche Praxis oder bildet Polizeibeamte und -beamtinnen zu Fragen häuslicher Gewalt fort. Geschlechterstudien sind an der Humboldt-Universität also kein nur theoretisches Projekt, sondern stellen gesamtgesellschaftliche Fragen.

    Wissenschaftspolitisch betritt die Humboldt-Universität mit der doppelten Anbindung der Professur in der Juristischen Fakultät und im Studiengang Gender Studies Neuland. Jeweils die Hälfte der Lehr- und Forschungsleistungen werden als juristische Veranstaltungen mit einem Schwerpunkt in den Gender Studies erbracht. Die somit transdisziplinäre Ausrichtung dieser neuen Stelle ist auch im Besetzungsverfahren deutlich geworden. Entschieden hat eine paritätisch vom Studiengang Gender Studies und von der Juristischen Fakultät besetzte Berufungskommission.

    In Zukunft will die Humboldt-Universität zwei weitere Professuren nach diesem nun erstmals erprobten Modell installieren. Damit würde auch ein wichtiger Beitrag für ein neues Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität geleistet werden. Dies soll das bisherige Zentrum für interdisziplinäre Frauenforschung (ZiF) und den Studiengang zusammenführen, um die Humboldt-Universität auch zukünftig als Ort der transdisziplinären Innovationen auszuweisen. Mit der Professorin Baer an der Juristischen Fakultät ist auf diesem Weg ein erster Schritt getan.

    Informationen: Prof. Susanne Baer 030/2093 3324 oder ZiF, Dr. Gabi Jähnert 030/2093 8201


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

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