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04.11.2002 11:12

UKE-Forscher: Neues Konzept für die Behandlung von Blutkrebs wird erprobt

Dr. Marion Schafft Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    In einer Veröffentlichung der renommierten Fachzeitschrift "Blood" haben Wissenschaftler der Medizinischen Klinik II (Onkologie/Hämatologie) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) ein neues Konzept für die Therapie des sogenannten "multiplen Myeloms", einer bestimmten Form von Blutkrebs, geschildert.

    Das multiple Myelom kann nur durch eine Transplantation von Knochenmark (beziehungsweise Blutstammzellen) eines Spenders geheilt werden. Allerdings ist diese Blutstammzelltransplantation, der eine hochdosierte Chemotherapie vorangeht, vor allem wegen einer Immunreaktion der transplantierten Abwehrzellen mit einer sehr hohen Sterblichkeitsrate (25 Prozent) verbunden. Daher kann diese Therapie in der Regel nur bei jüngeren Patienten mit einem genetisch passenden Spender in der Familie durchgeführt werden - wobei es sich jedoch nur um weniger als zehn Prozent aller Patienten mit multiplem Myelom handelt.

    Eine Arbeitsgruppe der Einrichtung für Knochenmarktransplantation des UKE um Privatdozent Dr. Nicolaus Kröger (43) hat sich nun überlegt, wie man mit einer so genannten "leichten" Transplantation die hohen Nebenwirkungsraten senken kann, ohne den wichtigen Chemotherapieeffekt zu verlieren und die Heilungschancen zu senken. Der Trick: Zunächst wird eine hochdosierte Chemotherapie mit der Transplantation von körpereigenen Blutstammzellen des Empfängers durchgeführt. Die Dosis der Chemotherapie vor der eigentlichen Transplantation der Blutstammzellen des Spenders, drei Monate später, wird dann deutlich reduziert.

    Erste Anwendungen (17 Patienten) zeigen eine gute Verträglichkeit: Die therapiebedingte Sterblichkeitsrate liegt mit elf Prozent deutlich unter der Sterblichkeitsrate bei Standard-Transplantationen. Bei drei Viertel der Patienten konnte nun schon über einen Zeitraum von zwei Jahren nach Abschluss dieser Behandlung mit den herkömmlichen Methoden keine Krankheit mehr nachgewiesen werden. Der Therapieansatz muss jetzt zunächst bei einer größeren Zahl von Patienten erprobt werden.

    Die Wissenschaftler hoffen, dass mit dieser Therapie ein Großteil dieser Patienten auf Dauer krankheitsfrei bleiben und damit geheilt werden kann. Den größten Fortschritt sehen die Forscher darin, dass nun auch für Patienten, für die bisher eine Blutstammzelltransplantation nicht in Frage kam, die dosisreduzierte Stammzelltransplantion als Therapieoption offen steht.

    Informationen bei Privatdozent Dr. Nicolaus Kröger, Tel.: 040/42803-4851


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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