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05.11.2002 11:22

Biofilme in der Medizin

Dr. Ellen Katz Kommunikation und Medien
Universitätsklinikum Tübingen

    Am Freitag, 15. November, von 9.00 bis 13.00 Uhr veranstaltet die Sektion Medizinische Werkstoffkunde und Technologie (Prof. Jürgen Geis-Gerstorfer) der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde das erste Symposium zum Thema Biofilme in der Medizin.

    In der Medizintechnik eingesetzte Werkstoffe, wie Implantate, Instrumente, Apparaturen etc. entwickeln in Wechselwirkung mit der biologischen Umgebung auf ihrer Oberfläche häufig Biofilme. Das sind Ansiedlungen von Mikroorganismen, deren Vermehrung zu unerwünschten Wirkungen führen kann.

    Neben einer biogenen Schädigung der Werkstoffe treten vielfache Probleme durch die mikrobielle Besiedelung selbst auf. Die Problemfelder reichen von Belägen durch Mikroorganismen in Trink-, Brauch- und Abwassersystemen (z.B. mit Legionellen) bis hin zur Krankenhaushygiene. Hier steht die Reinigung und Sterilisation von mit Bakterien, Viren oder Prionen besiedelten chirurgischen Instrumenten im Vordergrund. Es können aber auch Probleme durch den Kontakt der Biomaterialien mit dem menschlichen Körper entstehen. Die auf den Biomaterialien gebildeten Biofilme können Kaskaden unerwünschter Reaktionen auslösen. Diese sind vielfältig: Thrombenbildung im Blutkontakt, Abstoßungsreaktionen, Parodontitis bzw. Periimplantitis infolge von Plaquebelagsbildungen auf Zähnen und Implantaten bei Speichelkontakt oder Entzündungen durch Biofilme auf Kontaktlinsen.
    Biofilme treten sowohl auf Fremdmaterial als auch auf körpereigenen Substanzen (z.B. auf Gefäßablagerungen oder auf den die ableitenden Harnwege auskleidenden Zellen (Urothele)) auf. Die Problematik erstreckt sich deshalb auf eine Vielzahl klinischer Bereiche.

    Auf dem Symposium berichten Experten über ihre Forschungsergebnisse und klinischen Erfahrungen. Veranstaltungsort ist der Hörsaal der Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Osianderstr. 2-8, Tübingen.
    Die Sektion Medizinische Werkstoffkunde und Technologie gehört zur Abteilung Zahnärztliche Prothetik und Propädeutik (Ärztlicher Direktor Prof. Heiner Weber).

    Ansprechpartner für nähere Informationen:

    Universitätsklinikum Tübingen
    Sektion Medizinische Werkstoffkunde und Technologie
    Professor Jürgen Geis-Gerstorfer
    Tel. 0 70 71 / 29-8 39 96, Fax 0 70 71 / 29-57 75
    Abteilung Zahnärztliche Prothetik und Propädeutik
    Professor Heiner Weber, Ärztlicher Direktor
    Tel. 0 70 71 / 29-8 51 52
    Osianderstr. 2-8, 72076 Tübingen

    Programm

    9.00-9.15 Uhr Eröffnung des Symposiums und Begrüßung
    Prof. Dr. Claus Claussen, Dekan
    9.15-9.30 Uhr Vorstellung des "Tübinger Zentrums für Biofilmforschung"
    Prof. Dr. Jürgen Geis-Gerstorfer, Tübingen
    9.30-10.15 Uhr Biofilme - die Lebensform der Mikroorganismen
    Prof. Dr. H. C. Flemming,
    Institut für Grenzflächen-Biotechnologie, Universität Duisburg
    10.15-10:45 Uhr Biofilmbildung in Staphylokokken
    Prof. Dr. F. Götz, Tübingen
    10.45-11.15 Uhr Pause
    11.15-11.45 Uhr Zur Rolle von Biofilmen in der Herzchirurgie:
    Blut/Werkstoff-Kontaktverhalten
    - Klinische Probleme bei Herzklappen-Patienten
    PD Dr. H. Aebert, Dr. H. P. Wendel
    11.45-12.15 Uhr Zur Biofilmproblematik in der Urologie
    Dr. S. Lahme und Prof. Dr. Arnulf Stenzl, Tübingen
    12.15-12.45 Uhr Die Bedeutung von Biofilmen aus Sicht der medizintechnischen Industrie
    Dr. H. Stallforth, Firma Aesculap, Tuttlingen

    anschließend
    Poster-Präsentation der Teilnehmer des "Tübinger Zentrums für Biofilmforschung"


    Weitere Informationen:

    http://www.medical-biofilms.net/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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