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06.11.2002 10:27

Anerkennung für Epilepsie-Forschung

Kornelia Suske Pressestelle
Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Für ein Forschungsprojekt zur Aufklärung der zellulären Mechanismen der Epilepsientstehung im Zwischenhirn, speziell im Thalamus, wurde an PD Dr. Thomas Budde von der Universität Magdeburg gestern ein Stipendium der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung 2002 verliehen.

    Die Nervenzellen des Thalamus sind im Wachzustand eine wichtige Durchgangsstation der Signale, die von Sinnesorganen wie Augen, Ohren und Haut kommen und weiter in Gebiete der Großhirnrinde und andere Regionen des Gehirns geleitet werden, in denen die Endverarbeitung der Sinnesinformation erfolgt. Im Schlaf ist dieser Informationsfluss weitgehend unterdrückt und der Thalamus ist maßgeblich an der Entstehung der rhythmischen Schlafaktivität des Gehirns beteiligt. Es ist bekannt, dass krankhafte Formen dieser Prozesse eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Epilepsie spielen. Schätzungen gehen allein in Deutschland von 500 000 bis 800 000 Betroffenen aus. Es gibt etwa 30 Erscheinungsformen der Epilepsie, eine davon ist der so genannte kleine Anfall (Absence Epilepsie), der sich durch eine plötzliche, kurze Geistesabwesenheit bemerkbar macht. Die genaue Kenntnis darüber, wie der Thalamus zur Entstehung dieser Form von Epilepsie beiträgt, ist Voraussetzung für den gezielten Einsatz von Pharmaka sowie zur Weiter- und Neuentwicklung von antiepileptischen Medikamenten.
    Der Stipendiat der Novartis-Stiftung PD Dr. Budde führt in diesem Zusammenhang in einer quantitativ-vergleichenden Analyse in einem etablierten genetischen Rattenmodell für Absence Epilepsie und ausgewählten nicht-epileptischen Kontrolltieren einerseits, sowie den Vergleich definierter Nervenzelltypen des Thalamus andererseits, entsprechende Untersuchungen durch. Es können hierbei Ergebnisse erwartet werden, die von grundlegender Bedeutung für die gezielte Behandlung von Epilepsie-Patienten sein können.

    Zur Person: Privatdozent Dr. rer. nat. Thomas Budde, geb. am 14. 9. 1962 in Hagen (Westf.), hat von 1982 bis 1990 Biologie an der Ruhr-Universität Bochum studiert. Bereits im Rahmen seiner naturwissenschaftlichen Doktorarbeit widmete er sich der Analyse der elektrischen Aktivität von thalamischen Nervenzellen. Habilitiert hat er sich zur Thematik der Entstehung von rhythmischer elektrischer Aktivität in verschiedenen Regionen des Vorderhirns.
    Seit 1995 ist PD Dr. Budde zunächst als Helmholtz-Stipendiat und später als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Physiologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg tätig. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entschlüsselung von molekularen und zellulären Mechanismen, die an der Entstehung der unterschiedlichen thalamischen Aktivitätszustände während Wachen, Schlafen und Epilepsie beteiligt sind. In den vergangenen Jahren hat der künftige Stipendiat der Novartis-Stiftung bereits sehr anspruchsvolle wissenschaftliche Beiträge geleistet, die ihren Niederschlag in international hochrangigen Fachjournalen finden, u.a. auch Veröffentlichungen mit Erstautorenschaft in den renommierten

    Das mit 6 200 Euro dotierte Graduierten-Stipendium der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung ist als Auszeichnung speziell für Nachwuchswissenschaftler gedacht, die durch besonders gute Publikationen bemerkenswerter Forschungsergebnisse oder die Erarbeitung innovativer Forschungshypothesen auf sich aufmerksam gemacht haben. Ausgewählte Medizinische Fakultäten in Deutschland können einmal jährlich der Stiftung einen wissenschaftlichen Mitarbeiter für diese Förderung vorschlagen.

    Für Redaktionen
    Wir können Ihnen gern ein Foto von der Preisverleihung bzw. dem Preisträger als Datei im jpg-Format zur Verfügung stellen.

    Rückfragen an PD Dr. rer. nat. Thomas Budde unter Tel. 0391/67 15899 oder e-mail: thomas.budde@medizin.uni-magdeburg.de.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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