Max-Planck-Institut für Bildungsforschung veröffentlicht Ergebnisse
Pressekonferenz, 13. November, 12.00 Uhr, Laborschule Bielefeld
Die international-vergleichende Schulleistungs-Studie PISA hat deutlich gemacht, welch große Kompetenzdefizite viele deutsche Schülerinnen und Schüler in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften aufweisen. In der öffentlichen Diskussion werden seitdem vielfältige Reformforderungen erhoben - von der frühen Förderung der Fünfjährigen über die Einrichtung von mehr Ganztagsschulen bis hin zum Abschaffen des Sitzenbleibens.
Wie aber schneidet eine Schule bei PISA ab, die die meisten dieser Reformkonzepte längst verwirklicht hat? Diese Frage lässt sich nun anhand der von Hartmut von Hentig 1974 in Bielefeld gegründeten Laborschule - einer Versuchsschule des Landes Nordrhein-Westfalen - beantworten: Die Forscher des Berliner "Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung" (MPI) haben im Mai 2002 alle 15-jährigen Schülerinnen und Schüler der Bielefelder Laborschule mit dem PISA-Instrumentarium getestet, am 13. November werden in Bielefeld die Ergebnisse veröffentlicht.
- Wie gut können die fachlichen Leistungen an einer Schule sein, die keine Zensuren und kein Sitzenbleiben kennt, die als "radikale Gesamtschule" (Hartmut von Hentig) ganz unterschiedliche begabte Kinder bis zum 10. Schuljahr in einer Gruppe unterrichtet, in der Projekte und Gruppenarbeit den Unterrichtsalltag bestimmen?
- Wie gut entwickelt sind wirklich die überfachlichen Kompetenzen (Kooperationsfähigkeit, selbstreguliertes Lernen, prosoziales Verhalten) an einer Schule, die angibt, gerade in diesen Bereichen besonders anspruchsvolle Ziele anzustreben?
Die Laborschule hat sich in all diesen Kompetenzbereichen der externen Evaluation einer unabhängigen Wissenschaftlergruppe gestellt. Die Ergebnisse erlauben es, u.a. die folgenden Fragen zu beantworten:
- Wie gut sind die Leistungen in der Laborschule, verglichen mit den nordrhein-westfälischen Regelschülern, verglichen mit den internationalen Standards?
- Die Laborschüler, die nach der 10. Klasse in die gymnasiale Oberstufe gehen: Wie gut sind ihre Kompetenzen ? verglichen mit den Gymnasiasten in NRW?
- Gelingt es der Laborschule, den Anteil der besonders schwach Qualifizierten gering zu halten?
- Wie gut fördert die Laborschule ihre Migrantenkinder?
Insgesamt stellt sich damit die wohl prominenteste deutsche Reformschule selbst auf den Prüfstand.
Professor Dr. Jürgen Baumert (Max-Planck-Institut für Bildungsforschung) und seine Mitarbeiter werden die Ergebnisse am Mittwoch, den 13.11.2002, um 19.00 Uhr in der Universität Bielefeld, Hörsaal 14, den Eltern und Lehrkräften der Laborschule und der interessierten Öffentlichkeit vorstellen. An dieser Veranstaltung wird auch der Staatssekretär des nordrhein-westfälischen Schulministeriums, Dr. Wolfgang Meyer-Heesemann, teilnehmen und die Ergebnisse kommentieren. Auch der Gründer der Schule, Prof. Dr. Hartmut von Hentig, hat sein Erscheinen zugesagt.
Eine Vorabinformation der Presse findet statt auf einer
Pressekonferenz
am Mittwoch, den 13. November, um 12.00 Uhr,
in der Laborschule Bielefeld (Konferenzraum),
Universitätsstraße 21, 33615 Bielefeld.
Dazu laden wir Sie herzlich ein. Als Gesprächs- und Interviewpartner stehen Ihnen zur Verfügung: vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Prof. Dr. Jürgen Baumert, Dr.Stefan Krauss, Dr.Petra Stanat, Dr. Ulrich Trautwein, Dr. Rainer Watermann und von der Laborschule an der Universität Bielefeld Dr. Annemarie v. d. Groeben, Didaktische Leiterin, Dr. Susanne Thurn, Schulleiterin, Prof. Dr. Klaus-Jürgen Tillmann, Wissenschaftlicher Leiter.
Pressemitteilung Nr. 149/2002
Universität Bielefeld
Informations- und Pressestelle
Leiter: Dr. Gerhard Trott
Telefon: 0521/106-4145/4146
Fax: 0521/106-2964
E-Mail: gerhard.trott@uni-bielefeld.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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