Kirgisisch-deutsche Kooperation zur Minderung von Naturkatastrophen
Zentralasiatisches Institut für Angewandte Geowissenschaften in der Kirgisischen Republik eingeweiht
Kirgisisch-deutsche Kooperation zur Minderung von Naturkatastrophen
GFZ Potsdam, 31.10.02 - Im Beisein des kirgisischen Ministerpräsidenten N. Tanaev und des deutschen Botschafters in Kirgistan, Klaus Achenbach, wurde am 31. Oktober in der kirgisi-schen Hauptstadt Bishkek das Zentralasiatische Institut für Angewandte Geowissenschaften eingeweiht. Das Institut ist ein Kooperationsprojekt der Republik Kirgistan und des GFZ Potsdam gemeinsam mit dem Internationalen Zentrum für Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU) der Justus Liebig-Universität Gießen. Mit einer feierlichen Vertragsunterzeichnung durch Ministerpräsident Tanaev wurde das Übereinkommen von kirgisischer Seite aus in Kraft gesetzt und in einem anschliessenden Festakt ein grösserer Gebäudekomplex mit einem dazugehörigen Parkgelände seiner Bestimmung übergeben. Das GFZ Potsdam wurde bei der Zeremonie durch Prof. Christoph Reigber vertreten.
Prof. Rolf Emmermann, Vorstandsvorsitzender des GeoForschungsZentrums, wies in einem Statement auf die wissenschaftliche und ökologische Dringlichkeit dieses Projektes hin: "Zentralasien, speziell Kirgistan, ist ein geodynamisch sehr aktives Gebiet, das durch geologische Naturkatastrophen wie Hangrutschungen, Bergstürze und Schlammströme, aber auch Erdbeben extrem gefährdet ist. Hinzu kommen Wasserknappheit und Verschlechterung der Wasserqualität. Die Wasserprobleme haben schon jetzt zu einer sprunghaft angestiegenen Erkrankung der Bevölkerung, zu Desertifikation und zur Versalzung der Bewässerungsflächen geführt. Andererseits ist Zentralasien reich an natürlichen Ressourcen und noch weitgehend intakten Ökosystemen. Die Gründung eines solchen Instituts, das sich mit der Nutzung und dem Management von Naturressourcen beschäftigt, soll zum einen Hilfe zur Selbsthilfe leisten, zum anderen aber auch das vorhandene wissenschaftliche Potential des Landes aktivieren und sichern."
Die Schaffung des Instituts soll Rahmenbedingungen schaffen, die den qualifizierten Wissenschaftlern Zentralasiens den Anschluss an die internationale Fachwelt ermöglichen. Wissenschaft und Forschung am Institut für Angewandte Geowissenschaften kann deshalb einen Beitrag zur Stärkung der Leistungsfähigkeit und zur Stabilisierung der Region leisten, weil hier geeignete Strategien zur Lösung der dringenden Probleme entwickelt werden können. Das Institut soll die Basis bilden für multidisziplinäre Aktivitäten von Wissenschaftlern aus Kirgistan und den anderen zentralasiatischen Staaten mit Partnern aus Deutschland und in seinem Endausbau ca. 100 Mitarbeiter umfassen, davon 50 Wissenschaftler.
ENDE DER MITTEILUNG
GEOFORSCHUNGSZENTRUM POTSDAM (GFZ) in der Helmholtz-Gemeinschaft
Nachdruck, auch auszugsweise, frei. Belegexemplar erbeten an:
GeoForschungsZentrum, Öffentlichkeitsarbeit, Telegrafenberg, D- 14473 Potsdam
Telefon 0331 - 288 - 1040, Fax: 0331 - 288 - 1044, e-mail: ossing@gfz-potsdam.de
Ansprechpartner: Franz J. Ossing
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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