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01.07.1998 00:00

Aktuelle Forschungsergebnisse: RUBIN erschienen

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Ob es um das Ende der Legende vom schlauen Delphinen, um schnelle Chips für Weltrekorde, Allergiebekämpfung bei Kindern, Aktionskunst oder den Schwingungstest bei Bon-Jovi-Konzerten geht: Neue, aktuelle Forschungsergebnisse aus der RUB präsentiert RUBIN 1/98, das soeben erschienen ist.

    Bochum, 01..07.1998
    Nr. 141

    Schlaue Delphine: das Ende einer Legende
    Ziel: Wirksame Impfung gegen Allergien
    Spannendes aus der Forschung: RUBIN 1/98 erschienen

    Delphine lächeln immer. Daß diese für den Menschen so sympathische Physiognomie lediglich Ergebnis ihrer aufwärts gewachsenen Mundwinkel ist, tut dem Mythos der Delphine keinen Abbruch. Von immer neuen kognitiven und sozialen Fähigkeiten wird berichtet. Auch die jüngsten Erkenntnisse der Wissenschaft werden die Legende wohl nicht enden lassen. Und doch ist der Befund ernüchternd: Das große, stark gefurchte Delphingehirn hat relativ weniger Nervenzellen als das einer Ratte. Dies belegen erstmals vergleichende Untersuchungen von Prof. Dr. Onur Güntürkün (Biopsychologie, Fakultät für Psychologie der RUB), jetzt präsentiert in RUBIN 1/98.

    Sofern Journalisten nicht in den nächsten Tagen per separater Post ein Exemplar zugeht, können Sie per email es bei uns anfordern.

    Auf dem Weg zu Gründerhochschule

    Editorial: In Deutschland engagieren sich Hochschulabsolventen und -angehörige in deutlich geringerem Maße als Gründer innovativer Unternehmen als in anderen europäischen Ländern oder in den Vereinigten Staaten. Nach Wegen, wie sich Existenzgründungen aus Hochschulen heraus fördern lassen, und wie die RUB auf diese Weise Innovationsimpulse für das Ruhrgebiet liefern könnte, suchen (und sind fündig geworden) Prof. Dr. Rolf G. Heinze (Soziologie, Fakultät für Sozialwissenschaft) und Prof. Dr. Paul Klemmer (Wirtschaftspolitik, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft).

    Der Bon-Jovi-Test

    Aus den "News": Das Nürnberger Frankenstadion ist ausverkauft: 40.000 Bon-Jovi-Fans lassen sich von ihren Rock-Stars mitreißen. Sie klatschen, stampfen mit den Füßen, wippen in den Knien oder hüpfen - im Rhythmus der Musik. Dabei versetzen sie die Fläche, auf der sie stehen, in Schwingungen. An den weit ausladenden Tribünen könnte dies Belastungen erzeugen, für die das Tragwerk eines Fußballstadions nicht ausgelegt ist. Doch die Stadtväter von Nürnberg haben vorgesorgt: Schwingungsdämpfer an den Tribünen und ausgeklügelte Meß- und Warnverfahren garantieren Sicherheit. Und doch ist das Konzert die "Feuertaufe" für eine Gebäude-Nachrüstung, mit der ingenieurwissenschaftliches Neuland betreten wurde. Der Auftrag an Prof. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Niemann (Arbeitsgruppe Aerodynamik im Bauwesen, Fakultät für Bauingenieurwesen) lautet "menschenerregte Schwingungen bei Rockkonzerten" im Stadion Nürnberg zu untersuchen.

    "Klima-Archive" im Meeresgrund

    Naturwissenschaften: "Nur eine kleine andere Richtung der Erde zur Sonne, und alles auf ihr wäre anders" bemerkte 1784 der Philosoph Johann Gottfried Herder. Heute wissen wir auch um den Einfluß der Meeresströmungen auf unser Klima, sei es als Temperaturregulativ oder Speicher für Kohlendioxid. Geologen fragen nach dem Motor im ozeanischen Strömungssystem: Blieb er im Wechsel der Kalt- und Warmzeiten immer in Gang? Antworten findet Prof. Dr. Jörg Mutterlose (Paläontologie und Geologie, Fakultät für Geowissenschaften der RUB) in Jahrmillionen alten Sedimentablagerungen im Meeresboden.

    Allergien: Die Weichen werden früh gestellt

    Medizin: Anfang der 80er Jahre erkannte die Wissenschaft, daß weiße Blutkörperchen - die sogenannten T-Zellen - maßgeblich am Entstehen chronischer allergischer Erkrankungen beteiligt sind. Heute wird vermutet, daß bestimmte kindliche Infekte die T- Zellen zu dieser Weichenstellung animieren. Allergiehemmende und -fördernde Infektionserkrankungen identifizieren Prof. Dr. med. Christian Rieger und PD Dr. med. Uwe Schauer (Universitätsklinik für Kinder - und Jugendmedizin am St. Josef-Hospital der RUB). Fernziel ist die "Impfung gegen Allergien".

    Trainingsfaktor Auge: "Schnell vor scharf" im Tennis

    Wenn Sportarten wie Baseball, Tennis oder Volleyball langsamer gespielt würden, wären sie "Kinderspiele". Sie sind es aber nicht, aufgrund der hohen Anforderungen an die visuelle Wahrnehmung, wegen der Komplexität der Spielhandlung sowie der Notwendigkeit, unter permanentem Zeitdruck zu agieren. Am Beispiel des Tennissports untersuchen Prof. Dr. Hermann Heck und Dr. Gernot Jendrusch (Sportmedizin, Fakultät für Sportwissenschaft der RUB) die Bedeutung einer guten Bewegungs- und Tiefenwahrnehmung für das Erreichen sportlicher Höchstleistungen.

    Expertensysteme: Damit einer das Wissen von allen hat

    Ingenieurwissenschaften: Ob Chemieanlage, Kraftwerk oder Tanklager - Neuplanung und Verbesserung von Anlagen und Prozessen unterliegen einem ständig steigenden Planungsaufwand. Längst sind Rohstoffströme, mögliche Produkte und gesetzliche Regelungen für einen Ingenieur nicht mehr zu überschauen. Expertensysteme halten das komplette Wissen parat und prüfen, was möglich und was machbar ist. Am Lehrstuhl für Verfahrens- und Umwelttechnik der RUB (Prof. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Röhm und Dipl.-Ing. Axel Kobus) wird in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für heuristisch-numerische Systeme, Dortmund, ein Expertensystemmodul zur Planung und Dimensionierung von Absorptionsprozessen entwickelt.

    Grenzen ausloten: Schnelle Chips für Weltrekorde

    Millionen von Telefongesprächen gleichzeitig über eine Glasfaser leiten - in den Labors der RUB werden die mikroelektronischen Bausteine für diesen Zweck erprobt: Bei 60 Gigabit je Sekunde, der höchsten Bitrate, die je mit einer integrierten Schaltung erzeugt wurde, stoßen Prof. Dr. Hans-Martin Rein (Halbleiterbauelemente) und Prof. Dr. Ulrich Langmann (Elektronische Bauelemente), beide Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der RUB, an die technischen Grenzen dessen, was realisiert und geprüft werden kann.

    Arnold Ruge: Akteur und Berichterstatter 1848

    Geisteswissenschaften: Während das Frankfurter Parlament es Verrat an der Nation nennt, das reaktionäre Militär geschlagen zu wünschen, fordert ein Querkopf europäische Entwaffnung. Als man Friedrich Wilhelm IV. 'zum Dank für seine oktroyierte Verfassung' zum Kaiser machen will, träumt der Publizist, Literat, Philosoph und Politiker Ruge von einem europäischen Völkerbund und stellt Fragen, die noch heute aktuell sind. Arnold Ruge, den vergessenen (?) Akteur und Berichterstatter des Revolutionsjahres 1848 bringen in Erinnerung Prof. Dr. Hans-Martin Sass, Katja Stiegel, M.A., und Juliane Sawatzki (Institut für Philosophie der RUB).

    Aktionskunst: Beuys blutig, Brock auf dem Kopf

    Mit provokanten Aktionen bewegten sie in den 60er Jahren die Gemüter: Die Aktionskünstler wollten den radikalen Bruch mit dem etablierten Kunstbegriff. Fünfzehn Jahre später, mit Aufkommen der Massenmedien, waren sie von der Bildfläche verschwunden. Der Erforschung und Dokumentation dieser Kunstform in NRW - einem Zentrum der Aktionskunst - widmet sich Dr. Kai-Uwe Hemken (Kunstgeschichtliches Institut der RUB).

    Bezugsquellen

    RUBIN ist in den Uni-Buchhandlungen Brockmeyer, Schaten und Janssen sowie in der Pressestelle der RUB zum Preis von DM 5,- erhältlich und auch im Internet zu finden: http://www.ruhr-uni-bochum.de/rubin


    Weitere Informationen:

    http://www.ruhr-uni-bochum.de/rubin/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Psychologie, Sportwissenschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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