Pressegespräch: Donnerstag, 26. September 2013, 13.15 Uhr, HAWK, 31134 Hildesheim, Hohnsen 1, Raum 214
Annähernd 25 Jahre sind seit dem Zusammenbruch der DDR vergangen: ein guter Zeitpunkt, die Bedeutung dieser Epoche für den heutigen Denkmalbestand und für unser aktuelles Geschichtsverständnis zu analysieren. Bei der internationalen Tagung der HAWK stellen sich u. a. folgende Fragen: Welchen historischen Stellenwert haben diese zeitgeschichtlich geprägten Interpretationen und Präsentationen von Denkmalen heute? Wie schützenswert sind sie auch als Veranschaulichung unserer jüngsten mitteleuropäischen Geschichte? Welche technischen Defizite weisen denkmalpflegerische Maßnahmen auf, die in einer jahrzehntelangen Mangelgesellschaft entstanden sind: Kann man zum Beispiel technisch nachbessern, ohne ihre historische Aussage zu verlieren?
Das Thema ist Denkmalpflege in Mitteleuropa zur Zeit des Eisernen Vorhangs, auf beiden Seiten. Unterstützt wird die HAWK durch die Kooperationen mit dem Internationalen Rat für Denkmalpflege (ICOMOS) , dem Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig (GWZO) und mit dem Arbeitskreis deutscher und polnischer Kunsthistoriker und Denkmalpfleger .
Anhand einzelner Denkmale und städtebaulicher Aspekte werden die Wiederaufbauprozesse in Ost und West thematisiert, die unsere Altstädte bis heute prägen. Besondere Bedeutung gewinnt die Tagung durch die Einbindung einiger, in diesem Fach sehr prominenter und erfahrener Zeitzeugen und Entscheidungsträger damaliger und heutiger Denkmalpfleger in einer Podiumsdiskussion.
Der Tagungsort Hildesheim ist sehr gut geeignet, sind doch gerade die beiden Hildesheimer UNESCO-Welterbekirchen stark von der Nachkriegszeit geprägt und nun wieder in der denkmalpflegerischen Diskussion. Bei der Tagung werden beide Kirchen besichtigt. Auch der Start der Tagung im historischen Hildesheimer Rathaus ist mit Bedacht gewählt, handelt es sich doch um einen Bau, an dem das Leitmotiv des Wiederaufbaus der stark zerstörten Stadt bis heute sehr gut erlebbar ist: Die „Elemente des Alten“ in das Neue behutsam zu integrieren oder das Neue aus dem Geist des Alten gestalten. Die Eröffnung der Tagung findet im nahezu unverändert erhaltenen Ratssitzungsaal von 1953 statt. Selbst die Wandlampen und der Kronleuchter sind erhalten geblieben.
Die Tagung geht von einem mehrjährigen Forschungsprojekt unter Leitung von Prof. Dr. Schädler-Saub an der HAWK und Prof. Dr. Thomas Danzl von der Hochschule der Bildenden Künste in Dresden aus. Das Projekt soll im Rahmen der Tagung erstmals vorgestellt und mit einem erweiterten Blickwinkel über die deutschen Grenzen hinweg vorangetrieben werden. Dazu wurden für die Tagung thematische Schwerpunkte entwickelt und repräsentative Fallbeispiele ausgewählt.
Niedersachsen ist für die Tagung ein idealer Ausgangspunkt, lag das Land doch bis zur politischen Wende im Jahr 1989 am Schnittpunkt der politischen Blöcke des Kalten Krieges, waren die östlichen Teile des Bundeslandes Zonenrandgebiete entlang der hermetisch abgeriegelten DDR-Grenze.
Auf beiden Seiten wurde Denkmalpflege betrieben, in unterschiedlichen gesellschaftlichen Systemen, mit unterschiedlichen finanziellen und technischen Möglichkeiten. Nach der Wende wurde der Aufbau der neuen Denkmalpflege gerade auch von Niedersachsen im Bereich der staatlichen wie auch der kirchlichen Denkmalpflege tatkräftig unterstützt.
Für die Entwicklung des Tagungskonzeptes und für die Auswahl der Referent/inn/en konnten die Tagungsorganisatorinnen auf bestehende Kontakte und Kooperationen zurückgreifen, denn beide Restaurierungsstudiengänge und die Vertiefungsrichtung Denkmalpflege beim Master Studiengang Architektur sind nicht nur regional, sondern auch international sehr gut vernetzt.
Diese Tagung setzt eine Reihe wissenschaftlicher internationaler Tagungen im Bereich Erhaltung von Kulturgut an der HAWK fort, die mit dazu beitragen, das Alleinstellungsmerkmal der HAWK in diesem Fachbereich in Norddeutschland zu stärken und die Kooperation mit europäischen Nachbarländern weiter zu fördern. Insgesamt kommen rund 90 Prozent der deutschen Referent/inn/en dieser Tagung aus wissenschaftlichen Institutionen nördlich der Mainlinie, viele aus Niedersachsen und Berlin.
Die HAWK lädt ein zu einem
Pressegespräch
Donnerstag, 26. September 2013, 13.15 Uhr
HAWK, Hohnsen 1, Raum 214
Teilnehmer:
Prof. Dr. Jörg. Haspelt, Landeskonservator Berlin sowie Präsident von ICOMOS Deutsches Nationalkomitee
Prof. Dr. Michael Petzet , Ehrenpräsident von ICOMOS international sowie Generalkonservator des Bayer. Landesamtes für Denkmalpflege a.D.
Prof. Dr. Ursula Schädler-Saub, ordentl. Prof, der HAWK, Fakultät Bauen und Erhalten sowie Vorstandsmitglied von ICOMOS Deutsches Nationalkomitee
http://www.hawk-hhg.de
http://www.hornemann-institut.de/german/tagung_geteilt_vereint.php
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Politik, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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