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06.11.2002 17:16

new economy - damals und heute

Dr. Marc Dressler Presse, Kommunikation und Marketing
Fachhochschule Aalen

    Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Kreiss

    Die Aktienkurse sacken weiter ab. Die Konjunkturprognosen werden ständig nach unten korrigiert. Ausgelöst wurde die Depression vom Zusammenbruch der new economy. Das weckt Erinnerungen an die Weltwirtschaftskrise 1929 mit all ihren pauperistischen Folgen. Damals knüpfte sich die vorausgegangene Euphorie an die Schlüsseltechnologie des Automobils. Die Fließbandfertigung wurde eingeführt und es entstand in kürzester Zeit ein weltweites Straßen- und Tankstellennetz. "Das ist typisch für eine Überinvestitionskrise", kennzeichnet Prof. Dr. Christian Kreiß die wirtschaftliche Situation damals wie heute: "Das Angebot wächst weit schneller als die Nachfrage, mit der Folge, dass die Investitionen nur langsam amortisiert werden und daher ins Stocken geraten."

    Der im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen neu berufene Professor wollte das Szenario aber nicht gar so düster ausmalen, wie es sich vor 70 Jahren stellte. Zwar seien die Investitionen in den 1990er Jahren sehr viel schneller erfolgt, weil heutzutage Kapital deutlich mobiler geworden ist, doch träten Überinvestitionskrisen volkswirtschaftlich in endlichen Zyklen auf. Zudem habe man finanzpolitisch aus der Vergangenheit gelernt. "Heute verkennt keiner mehr die katastrophalen Folgen einer Deflation", bemerkte Prof. Dr. Kreiß. Banknoten seien heute reine Papierwährungen und nicht mehr auf Gedeih und Verderb dem Goldstandard ausgeliefert. Für eine Weltwirtschaftskrise vom Ausmaß der 30er Jahre sei auch das Welthandelsvolumen viel zu stabil. "Wenn die Börse crasht, geht nicht auch zwangsweise die Wirtschaft in die Knie", resümierte der promovierte Volkswirt die ökonomischen Zusammenhänge. Solange die Banken nicht im großen Maßstab zusammenbrechen und das soziale Netz erhalten bleiben kann, sei die derzeitige Überinvestitionskrise eine Krise, die überwunden werden könne. Ein Patentrezept konnte freilich auch Prof. Dr. Kreiß nicht nennen. Er empfahl aber eine inflationär orientierte Geldpolitik.


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    Prof. Dr. Kreiss
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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