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01.10.2013 15:45

Letzte Antenne an ALMA ausgeliefert

ESO Science Outreach Network (Dr. Carolin Liefke) Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Astronomie

    Pressemitteilung der Europäischen Südsternwarte (Garching) - Die letze Antenne für das Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) wurde an das ALMA-Observatorium übergeben. Die Schüssel mit 12 Metern Durchmesser wurde vom europäischen AEM-Konsortium hergestellt und schließt die Lieferung von insgesamt 25 europäischen Antennen erfolgreich ab – und damit auch den bislang umfangreichsten ESO-Vertrag.

    Die 66. Antennenschüssel ist die letze Antenne, die an das Observatorium geliefert werden sollte. Nordamerika hat 25 Antennenschüsseln mit 12 Metern Durchmesser zur Verfügung gestellt, während Ostasien 16 (vier mit 12 Metern und zwölf mit 7 Metern Durchmesser) bereitgestellt hat. Bis Ende 2013 sollen alle 66 hochpräzisen Radioantennen für den Millimeter- und Submillimeterbereich in einer Anordnung, die sich bis zu 16 Kilometer über das Chajnantor-Plateau in der Atacamawüste im Norden Chiles erstreckt, wie ein gigantisches Teleskop zusammenarbeiten.

    Das ALMA-Observatorium wurde im März 2013 vom chilenischen Präsidenten Sebastián Piñera feierlich eröffnet. Dieses Ereignis markiert die Fertigstellung aller Hauptsysteme der gigantischen Anlage und den formalen Übergang von einem Bauprojekt zu einem vollwertigen Observatorium.

    Die Übergabe der letzten Antennenschüssel beendet nun die Bauphase der ALMA-Antennen [1] und läutet die wissenschaftliche Nutzung aller 66 Antennenschüsseln ein. Damit beginnt eine neue Ära von Entdeckungen in der Astronomie. „Dies ist ein wichtiger Meilenstein für das ALMA-Observatorium, da es Astronomen in Europa und anderenorts die Möglichkeit eröffnet, das vollständige ALMA-Observatorium mit seiner ganzen Empfindlichkeit und Sammelfläche zu nutzen”, kommentiert Wolfgang Wild, der europäische ALMA-Projektmanager.

    Die Übergabe der letzten europäischen Antennenschüssel markiert die erfolgreiche Fertigstellung des bislang umfangreichsten ESO-Herstellungsvertrags. Der Vertrag mit dem AEM-Konsortium [2] deckte das Design, die Herstellung, den Transport und die Eingliederung der 25 Antennen vor Ort ab.

    ALMA hilft Astronomen dabei, wichtige Fragen zu unseren kosmischen Ursprüngen zu beantworten. Das Observatorium beobachtet das Universum im Millimeter- und Submillimeterwellenlängenbereich zwischen Infrarot und Radiowellen im elektromagnetischen Spektrum. Licht dieser Wellenlängen kommt von einigen der kältesten, jedoch auch von einigen der am weitesten entfernten Objekten im Weltall. Dazu zählen kalte Gas- und Staubwolken, in denen Sterne entstehen, und weit entfernte Galaxien am Rand des beobachtbaren Universums.

    Im Submillimeterwellenlängenbereich ist das Universum vergleichsweise unerforscht, da Teleskope extrem trockene atmosphärische Bedingungen wie auf Chajnantor zusätzlich zu vielen großen Antennen und fortschrittlichen Detektortechnologien benötigen. Schon vor seiner Fertigstellung wurde ALMA intensiv für wissenschaftliche Projekte genutzt und hat bereits großes Potenzial durch die Veröffentlichung vieler aufregender wissenschaftlicher Ergebnisse bewiesen .

    Endnoten

    [1] Die ESO ist ebenfalls für den Bau der Residencia verantwortlich, in der Gastwissenschaftler untergebracht werden sollen.

    [2] Zum AEM-Konsortium gehören Thales Alenia Space, European Industrial Engineering und MT-Mechatronics.

    Zusatzinformationen

    ALMA ist eine internationale Einrichtung, die gemeinsam von Europa, Nordamerika und Ostasien in Zusammenarbeit mit der Republik Chile getragen wird. Bei Entwicklung, Aufbau und Betrieb des Observatoriums ist die ESO zuständig für den europäischen Beitrag, das National Astronomical Observatory of Japan für Ostasien und das National Radio Astronomy Observatory für den nordamerikanischen Beitrag. Das Joint ALMA Observatory übernimmt die übergreifende Projektleitung für den Aufbau, die Inbetriebnahme und den Beobachtungsbetrieb von ALMA.

    Die Europäische Südsternwarte ESO (European Southern Observatory) ist die führende europäische Organisation für astronomische Forschung und das wissenschaftlich produktivste Observatorium der Welt. Getragen wird die Organisation durch ihre 15 Mitgliedsländer: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien, Schweden, die Schweiz und die Tschechische Republik. Die ESO ermöglicht astronomische Spitzenforschung, indem sie leistungsfähige bodengebundene Teleskope entwirft, konstruiert und betreibt. Auch bei der Förderung internationaler Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Astronomie spielt die Organisation eine maßgebliche Rolle. Die ESO betreibt drei weltweit einzigartige Beobachtungsstandorte in Nordchile: La Silla, Paranal und Chajnantor. Auf dem Paranal betreibt die ESO mit dem Very Large Telescope (VLT) das weltweit leistungsfähigste Observatorium für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren Lichts und zwei Teleskope für Himmelsdurchmusterungen: VISTA, das größte Durchmusterungsteleskop der Welt, arbeitet im Infraroten, während das VLT Survey Telescope (VST) für Himmelsdurchmusterungen ausschließlich im sichtbaren Licht konzipiert ist. Die ESO ist der europäische Partner bei den neuartigen Teleskopbund ALMA, dem größten astronomischen Projekt überhaupt. Derzeit entwickelt die ESO ein Großteleskop mit 39 Metern Durchmesser für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren und Infrarotlichts, das einmal das größte optische Teleskop der Welt werden wird: das European Extremely Large Telescope (E-ELT).

    Die Übersetzungen von englischsprachigen ESO-Pressemitteilungen sind ein Service des ESO Science Outreach Network (ESON), eines internationalen Netzwerks für astronomische Öffentlichkeitsarbeit, in dem Wissenschaftler und Wissenschaftskommunikatoren aus allen ESO-Mitgliedsländern (und einigen weiteren Staaten) vertreten sind. Deutscher Knoten des Netzwerks ist das Haus der Astronomie in Heidelberg.

    Kontaktinformationen

    Carolin Liefke
    ESO Science Outreach Network - Haus der Astronomie
    Heidelberg, Deutschland
    Tel: 06221 528 226
    E-Mail: eson-germany@eso.org

    Wolfgang Wild
    European ALMA Project Manager, ESO
    Garching bei München, Germany
    Tel: +49 89 3200 6716
    E-Mail: wwild@eso.org

    Stefano Stanghellini
    ALMA Antenna Project Manager, ESO
    Garching bei München, Germany
    Tel: +49 89 3200 6570
    E-Mail: sstanghe@eso.org

    Richard Hook
    ESO, Public Information Officer
    Garching bei München, Germany
    Tel: +49 89 3200 6655
    Handy: +49 151 1537 3591
    E-Mail: rhook@eso.org


    Weitere Informationen:

    http://www.eso.org/public/germany/news/eso1342/ - Webversion der Pressemitteilung mit weiteren Bildern (auch in höher aufgelösten Versionen).
    http://www.eso.org/public/germany/teles-instr/alma/ - Weitere Informationen zu ALMA
    http://www.eso.org/public/images/archive/category/alma/ - Fotos von ALMA


    Bilder

    Europäische Südsternwarte
    Europäische Südsternwarte

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    Die letzte ALMA-Antenne auf dem Weg zu ihrer Bestimmung.
    Die letzte ALMA-Antenne auf dem Weg zu ihrer Bestimmung.
    Foto: ESO/M. Marchesi
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Europäische Südsternwarte


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    Die letzte ALMA-Antenne auf dem Weg zu ihrer Bestimmung.


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