Der Informations- und Kommunikationsbeauftragte der Universitätsbibliothek Heidelberg, Benno Homann, leistet Pionierarbeit im Bereich des modularen Schulungsangebots - Heidelberger Universitätsbibliothek als Vorreiterinstitution
Alle Scheine sind absolviert, das Thema mit dem betreuenden Professor vereinbart - genügend Druckerpapier ist auch vorhanden. Nun kann es also losgehen, mit der Diplom-, Magister- oder Staatsexamensarbeit. Voller Motivation geht man in die Startblöcke und gerät doch plötzlich ins Stocken. Welche wissenschaftlichen Bücher, Artikel oder Informationen aus dem Internet benötige ich eigentlich? Was ist wichtig? Und wie komme ich überhaupt an die Sachen heran?
Kein Einzelfall, versichert Benno Homann, Informations- und Kommunikationsbeauftragter der Heidelberger Universitätsbibliothek. Nicht nur aufgrund persönlicher Erfahrungen, sondern auch aus Umfragen weiß er um die Not der Studierenden. So gaben 56 Prozent in einer bundesweiten Studie an, solche Kenntnisse nicht in den Lehrveranstaltungen vermittelt zu bekommen, lediglich 14 Prozent fühlten sich ausreichend gerüstet. Und auch die Lehrenden scheinen bei zunehmender Komplexität und Masse an Informationssystemen manchmal überfordert.
Da schlägt die Stunde der großen Bibliotheken, sollte man zumindest meinen. Diese seien schon lange keine bloßen Bucharchive mehr, deren Aufgabe darin bestehe, ihren Fundus den Nutzern lediglich bereitzustellen. Vielmehr sind sie, so Homann, inzwischen auch zu pädagogisch agierenden Dienstleistungszentren in Sachen Informationskompetenz geworden. Oder sollten es zumindest werden. Denn dass in dieser Hinsicht noch viel zu tun ist, macht er ebenfalls deutlich.
Wichtige Pionierarbeit hat Homann selbst schon geleistet, die Universitätsbibliothek Heidelberg weist hier mit ihrem modularen Schulungsangebot, nicht zuletzt dank seinem Engagement, alle Qualitäten einer Vorreiterinstitution auf. Die Anregung dazu kam, wie so oft, aus den USA. Eigentlich war es eine Privatreise: In Berkeley, Mitte der 90er Jahre, wollte Benno Homann einmal sehen, wie dort Schulungen betrieben werden. Und war erstaunt, dass er mit einer Riesenabteilung von 20 Mitarbeitern konfrontiert wurde, die eine "teaching library" betrieben und dabei eng mit dem Lehrbetrieb kooperierten. Von da an wusste Homann, wohin es gehen soll. Inzwischen ist er ein Experte auf diesem Gebiet, der auf internationalen Kongressen, in Arbeitskreisen und Kommissionen ein gefragter Mann ist. Seine Vorstellungen hat er auch in mehreren Aufsätzen schon niedergelegt.
Informationskompetenz, Homanns Zentralbegriff in Anlehnung an "Information Literacy", ist so etwas wie die Schlüsselqualifikation zur Bewältigung der Informationsflut. Die angebotenen Schulungen sollen dafür entsprechende Methoden, Strategien, Fertigkeiten und Beurteilungskriterien vermitteln. Ziel ist es letztlich auch, die Erlangung dieser Kompetenz in den Lehrplan der Fächer aufzunehmen. Praktische Ansätze dazu gibt es schon: In diesem Wintersemester begleitet Benno Homann erstmals ein Proseminar bei den Soziologen. Dort lernen die Teilnehmer dann gewissermaßen das Schwimmen, um nicht in den Fluten der Informationsgesellschaft unterzugehen. Denn spätestens vor Antritt zur Abschlussarbeit sollte man es können.
Oliver Fink
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