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11.11.2002 16:11

Hochschule aktiv: Jahrespressekonferenz der FH Nürnberg

Thoralf Dietz Hochschulkommunikation und -marketing
Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg

    Auf ein ereignisreiches Jahr konnte der Rektor der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg, Prof. Dr. Dr. h.c. Herbert Eichele, anlässlich der Pressekonferenz zur Akademischen Jahrfeier 2002 zurückblicken: Gestiegene Studentenzahlen, eine enorme Steigerung der Studierenden ausländischer Herkunft sowie mehrere neue Studienangebote. Im Mittelpunkt der Maßnahmen stehen Aktivitäten zur Gewinnung von neuen Studierenden - und von hochqualifiziertem Professorennachwuchs. Außerdem blickt die Hochschule auf eine beachtliche Zahl abgeschlossener, aktueller und noch anstehender Baumaßnahmen.

    Studierendenzahlen
    Zum Wintersemester 2002/03 stieg die Gesamtzahl der Studierenden an der Fachhochschule Nürnberg im Vergleich zum Vorjahr (7.310) um 2,7 % auf 7514. Die Zahl der Studienanfänger ging aufgrund von Sondereffekten um 0,8% auf 1709 (Vorjahreszahl: 1.726) leicht zurück. Um einen Studienplatz beworben hatten sich ursprünglich 7445 Schulabgänger (im Vorjahr ca. 6.600). Diese hohe Differenz zwischen Bewerbern und Studienanfängern erklärt sich einfach: Schulabgänger bewerben sich im gleichen Studiengang an verschiedenen Hochschulen und an der gleichen Hochschule für verschiedene Studiengänge. "Es scheint so etwas wie eine Art Angst zu geben, keinen Studienplatz zu bekommen", begründet Rektor Eichele dieses Verhalten. Für die Hochschule bedeutet dieses Vorgehen jedoch einen enormen Verwaltungsaufwand. Zu den genannten Sondereffekten gehört eine im Vergleich zum Vorjahr geringere Aufnahmekapazität in den zulassungsbeschränkten Studiengängen Informatik und Wirtschaftsinformatik. Rektor Eichele: "Hätten wir in diesen Studiengängen genau so viele aufnehmen können wie im vergangenen Jahr, wäre die Zahl der Studienanfänger konstant geblieben oder sogar gestiegen". Für den Studiengang Maschinenbau haben sich 205 Studierende (ein Plus von 21%) neu eingeschrieben, Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich gibt es auch in der Verfahrenstechnik und der Chemie. Die Studiengänge Betriebswirtschaft und Soziale Arbeit sind weiterhin auf hohem Niveau nachgefragt - die 50 Studienplätze des Bachelorstudienganges International Business sind allein durch die ausländischen Studienbewerber zehnfach überbucht.
    Erfreulich ist die Zahl der ausländischen Studierenden: mit 824 Studierenden ausländischer Herkunft ist deren Zahl um 17,5% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, der Anteil an der Gesamtstudierendenzahl beträgt nun 11%. Rektor Eichele hierzu: "Diese Entwicklung stellt einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg unseres vor drei Jahren definierten Ziels einer Verdopplung des Anteils ausländischer Studierender dar." Die größte Gruppe bilden die Studierenden aus China (90), stark vertreten sind auch Studierende aus den GUS-Ländern (118). "Insgesamt sind 87 Nationen an unserer Hochschule vertreten - außerdem pflegen wir Partnerschaften mit 92 Hochschulen aus allen Kontinenten", hob Rektor Eichele hervor. Mustergültig sei, so Eichele weiter, die Come-In-Initiative, die ausländischen Studierenden eine Rundumbetreuung zuteil werden lässt. Dazu gehört die Unterstützung bei Behördengängen, bei der Zimmervermittlung, Exkursionen, Bereitstellung von Mentoren oder ein Sprachtandemprojekt, in dem zwei Studierende verschiedener Nationalität gemeinsam eine Sprache erlernen.

    Studienangebote und Absolventenzahlen
    Erweiterungen gab es im Studienangebot: Der Studiengang Chemie wurde neu strukturiert und bietet jetzt die Studienrichtungen "Chemieingenieurwesen", "Chemie" und Biochemie". Im Studiengang Verfahrenstechnik kam der Studienzweig Prozessinformatik hinzu, der Ingenieure zur Anlagenoptimierung und -automatisierung ausbildet. Neben dem Diplom- wird nun auch ein Masterstudiengang Maschinenbau angeboten.
    950 Studierende haben im vergangenen Studienjahr ihr Studium erfolgreich abgeschlossen, darunter die ersten Bachelorstudenten (Telekommunikation und Informationstechnik) sowie 24 Master- und 23 Zertifikatsstudenten.

    Neue Organisationsstrukturen
    Seit Anfang November gibt es an der FH Nürnberg ein "Studienbüro", das die Aufgaben der bisherigen Einheiten Studiensekretariat, Praktikantenamt und Prüfungsamt umfasst. Im Idealfall hat damit ein Studierender während seines gesamten Studiums für alle Belange einen Ansprechpartner. Im Aufbau befindet sich ein umfangreiches Selfservice-System: Zur Rückmeldung zum neuen Semester ist bereits jetzt kein persönliches Erscheinen mehr nötig - die Überweisung des Studentenwerksbeitrags bei der Bank reicht dazu aus. Zu Prüfungen kann sich jeder Student per Internet an- oder abmelden, die Noten sind per Internet oder per Telefonauskunft von überall in der Welt abrufbar.

    Baumaßnahmen
    Abgeschlossen werden konnte die Baumaßnahme Zentralwerkstatt mit Mensateria, die sich seit ihrer Eröffnung großer Beliebtheit erfreut. Im April wurde der Architektenwettbewerb für einen 20 Millionen teuren Neubau für die Technische Chemie entschieden. Voraussichtlicher Baubeginn wird der Herbst 2003 sein. Ein Bauantrag wurde für die Modernisierung des größten Gebäudes, des sogenannten "A-Baus" am Keßlerplatz gestellt. Diese Maßnahme wird voraussichtlich rund 15 Millionen Euro kosten.

    Nachwuchsgewinnung bei den Professoren
    "Zunehmend Sorge bereitet uns die Gewinnung von Professorennachwuchs", führte Eichele weiter aus: zahlreiche Ruhestandseintritte hätten Vakanzen nach sich gezogen, die nur schwer durch Neuberufungen wieder zu schließen seien. "Ein ganz wichtiger Grund ist die Verunsicherung, die sich im Rahmen der Besoldungsreform gerade für Fachhochschulprofessoren ergibt. Die Einkommensentwicklung für Neuberufene ist kaum mehr abschätzbar, so dass viele zögern, einen gut dotierten Posten in der Wirtschaft aufzugeben und an die Fachhochschule zu wechseln", begründet Eichele die schwierige Situation.

    Informationsveranstaltungen für Schülerinnen und Schüler
    "Die Gewinnung von studentischem Nachwuchs liegt uns sehr am Herzen", so Prof. Dr. Dr. h.c. Herbert Eichele. So biete die Studienberatung in der ganzen Region zahlreiche Informationsveranstaltungen nicht nur an Schulen an. An der Hochschule selbst werden Veranstaltungen wie "Studieninfotage", das "Schnupperstudium" sowie die "Girls Go Tech - Mädchentechniktage" angeboten. Mit "Girls Go Tech" soll ebenso wie mit der Plakataktion "Brigitte studiert Maschinenbau" insbesondere bei jungen Frauen für ein technisches Studium geworben werden. Studentinnen der Hochschule werden durch das von der Frauenbeauftragten initiierte Mentoring-Projekt "simone" unterstützt.

    Förderungen
    Anlässlich der Akademischen Jahrfeier werden traditionell herausragende Studienleistungen prämiert (hierzu vgl. gesonderte Pressemitteilung) - in diesem Jahr mit der Gesamtsumme von über 25.000 Euro. Im Laufe eines Studienjahres kann durch die Unterstützung von Sponsoren sogar die stolze Summe von über 50.000 Euro an Studierende vergeben werden.
    "Dankbar zu erwähnen ist auch die großzügige Förderung von Forschungsprojekten durch regionale Stiftungen", so Eichele. In den letzten zweieinhalb Jahren haben die Paul und Helene Metz Stiftung sowie die Staedtler-Stiftung der Hochschule rund 370.000 Euro zukommen lassen. In der vergangenen Woche erhielt die Hochschule eine weitere Rate des Fördervereins International Cooperative Studies (I.C.S. e.V.), dem zahlreiche Unternehmen der Region angehören: Damit summieren sich die Zuwendungen durch den I.C.S. e.V. auf über eine halbe Million Euro. Nicht zu vergessen, so Eichele, sei der Bund der Freunde der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg e.V., der über die Jahre hinweg der Hochschule bereits mehr als eine Million Euro habe zukommen lassen.

    Prorektor Prof. Dr. Michael Braun ging auf die steigende Zahl an Drittmittelprojekten ein: "Die angewandte Forschung und Entwicklung nimmt neben der Lehre einen immer wichtigeren Platz im Aufgabenspektrum der Hochschule ein." Die Höhe der eingeworbenen Drittmittel werde die Fachhochschule Nürnberg auch im Jahr 2002 zu einer der drittmittelstärksten Fachhochschulen in Bayern machen, so Braun weiter. Und: "Im Jahr 1995 war nur jeder 25. Mitarbeiter nicht aus dem staatlichen Etat finanziert, heute ist es bereits jeder sechste!"

    Prof. Dr. Michael Braun ist außerdem Geschäftsführer der Verbund IQ gGmbH, einem Unternehmen, an dem die Hochschule beteiligt ist. Verbund IQ wurde vor zwei Jahren gemeinsam mit Industrieverbänden gegründet. "Die Mitarbeiter von Verbund IQ erheben systematisch den Bildungsbedarf in den Industriefirmen der Region und setzen ihn mit den Professoren der Fachhochschule in maßgeschneiderte und vor allem arbeitsplatznahe Bildungsprodukte um", erläuterte Braun die Aufgaben von Verbund IQ. Verbund IQ konnte in den vergangenen Jahren als Weiterbildungsmarke der Hochschule etabliert werden. "Auch der Geschäftsverlauf folgt den recht strammen Vorgaben aus dem Jahr 2000, in dem von einer weitaus günstigeren wirtschaftlichen Gesamtentwicklung ausgegangen worden war", so Braun.

    Am 11. November 1833 - also auf den Tag genau vor 169 Jahren - trat der Physiker Georg Simon Ohm an der polytechnischen Schule in Nürnberg, einer Vorläufereinrichtung der Fachhochschule Nürnberg, an. Aus diesem Anlass begeht die FH Nürnberg ihre Akademische Feier immer an dem Montag im November, der dem 11. November am nächsten liegt. In diesem Jahr fiel der 11. November auf einen Montag.

    Rückfragen richten Sie bitte an das Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 0911/5880-4101, E-Mail: presse@fh-nuernberg.de. Fotos der Hochschule (Gebäude, Baumaßnahmen, Hörsaalsituationen, Studierende, Lernsituationen etc.) können ebenfalls unter angegebenem Kontakt angefordert werden.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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