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12.11.2002 12:23

Jahressitzung der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen

Marietta Fuhrmann-Koch Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen veranstaltet ihre feierliche Jahressitzung am Freitag, dem 15. November 2002, ab 17 Uhr in der Aula der Universität Göttingen, Wilhelmsplatz 1.

    AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN
    gegründet 1751

    Feierliche Jahressitzung am Freitag, dem 15. November 2002, ab 17 Uhr in der Aula der Universität Göttingen, Wilhelmsplatz 1

    Die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, eine der ältesten Wissenschaftsakademien Deutschlands, hält ihre feierliche Jahressitzung traditionell im November, dem Geburtsmonat ihres Stifters Georg II., ab. An der öffentlichen Sitzung werden Gelehrte des In- und Auslandes, Präsidenten anderer Akademien und wissenschaftlicher Einrichtungen, Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie Interessierte aus der Öffentlichkeit teilnehmen.

    Der Präsident dieser Akademie, Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Herbert W. Roesky, wird seinen Rechenschaftsbericht zum Anlass nehmen, um die Rolle der Göttinger Akademie in der Öffentlichkeit zu erläutern. In der Göttinger Akademie wurde die Einheit von Natur- und Geisteswissenschaften stets gewahrt. Dies verleiht ihr die besondere Kompetenz, um auf die komplexen Fragen der heutigen Gesellschaft mit wissenschaftlich verlässlichen Antworten eingehen zu können. In diesem Sinne will sie auf die Gesellschaft zugehen und dort den ihr gebührenden Platz einnehmen.

    In diesem Jahr hat die Akademie u. a. ein neues interdisziplinäres und interkulturelles Forschungsvorhaben im europäischen Raum begonnen, zu dem sein Leiter, Prof. Dr. Ulrich Mölk, berichten wird. "Europäische Jahrhundertwende. Literatur, Künste, Wissenschaften um 1900 in grenzüberschreitender Wahrnehmung":

    Das Vorhaben setzt sich das Ziel, der bisherigen deutschen und internationalen Jahrhundertwendeforschung neue materielle Grundlagen bereitzustellen und neue Fragerichtungen anzubieten. Das geschieht durch den von vornherein gewählten komparatistischen Ansatz: der Blick auf Deutschland und von Deutschland her wird durch den Blick auf Frankreich (usw.) und von Frankreich (usw.) her ergänzt. Das neue Untersuchungsmaterial liefern einerseits die Literatur- und Kulturzeitschriften der Epoche, andererseits die Übersetzungen ausgewählter wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher Werke. Beide Materialfelder geben konkrete Auskunft über tatsächliche Kontakte und Transfers zwischen den europäischen Ländern, über das, was tatsächlich vermittelt wurde, über Modalitäten der Vermittlung und über die Vermittler selbst. Auf internationalen und interdisziplinären Kolloquien werden im Dreijahresrhythmus die Ergebnisse der Dokumentationsarbeit und der Übersetzungsanalysen diskutiert und, von ihnen ausgehend und zu ihrer sachlichen und methodischen Ergänzung, Kulturphänomene untersucht, die die europäische Jahrhundertwende bei aller nationalen Besonderheit als relativ homogene Epoche hervortreten lassen. Ein erstes Kolloquium hat im April 2002 stattgefunden, dessen Akten in wenigen Wochen veröffentlicht werden. Der komparatistische Blick des Göttinger Vorhabens hat für die heutige Bewusstseinssituation in Europa erhebliches kulturpolitisches Gewicht, weil er Grundstrukturen europäischer Mentalität, intereuropäische Wahrnehmungsformen und tatsächliche Verlaufsformen von Kontakten und Transfers sichtbar macht.

    Mit den Akademiepreisen für Chemie, Physik und Biologie werden ausgezeichnet Dr. Lukas J. Gooßen, Dr. Achim Rosch und Dr. Brigitte Röder. Die Dotierung dieser Nachwuchsförderpreise wird durch die BASF AG (Ludwigshafen), die Bayer AG (Leverkusen), Aventis (Frankfurt), die Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft (Stuttgart), den Springer Verlag (Heidelberg), die Sparkasse (Göttingen) und die Sartorius AG (Göttingen) vorgenommen.

    Der Hanns-Lilje-Preis wird an Dr. Heike Omerzu und Dr. Katharina Greschat verliehen.

    Der Preis der Philologisch-Historischen Klasse, den der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft finanziert, geht an Dr. Götz-Rüdiger Tewes.

    Den Hans-Janssen-Preis erhält Dr. Anna Schreurs-Morét.

    In einer öffentlichen Sitzung am Samstag, dem 14. Dezember 2002 werden die Preisträgerinnen und Preisträger ab 10.30 Uhr in der Aula der Universität Göttingen zu ihren preisgekrönten Arbeiten vortragen.

    Den Festvortrag wird Prof. Dr. Norbert Elsner, ordentliches Mitglied der Akademie und Leiter der Abteilung Neurobiologie des Instituts für Zoologie und Anthropologie der Universität Göttingen, halten. Unter dem Titel: ",...im Gras ihr altes Liedchen singt.' Antworten eines kleinen Hirns auf große Fragen" wird er auf grundlegende Fähigkeiten des Gehirns, untersucht am Beispiel von Insekten, eingehen. Neben dem Lernen, Behalten und Erinnern gehören die Verarbeitung von Sinnesmeldungen und die Bildung von Erregungsmustern zu den wichtigsten Leistungen der Gehirne von Mensch und Tier. Diese Fähigkeiten ermöglichen es zum einen, dass aus der Flut der auf Augen, Ohren und andere Sinnesorgane hereinströmenden Reize die biologisch relevanten Muster herausgefiltert werden und zum anderen, dass die Muskulatur zur Ausführung von Bewegungen wohlkoordiniert erregt wird. Zu erforschen, wie dies geschieht, ist Aufgabe der Neurobiologie und insbesondere der Neuroethologie.

    Wie so oft in der Biologie, man denke nur an die Molekulargenetik, erweisen sich Organismen, von denen man anfangs fälschlicherweise annahm, dass sie dem Menschen allzu ferne stehen, als besonders geeignet für die Untersuchung solcher prinzipieller Fragen. Im vorliegenden Falle sind es die vielfältigen Gesänge von Grillen und Heuschrecken, die einen Weg zur Aufklärung der neuronalen Grundlagen des Verhaltens weisen. Durch eine geschickte Kombination von hirnphysiologischen und ethologischen Methoden ist es möglich geworden, die sensorischen und neuronalen Mechanismen des Verhaltens auf der Ebene einzelner und identifizierbarer Sinnes- und Nervenzellen zu untersuchen. Hierbei erlaubt die Neuropharmakologie einen Einblick auch in die molekularen Prinzipien der Verhaltenssteuerung. Daneben haben aber auch klassische Verhaltenstests, in denen das Tier "befragt" wird und mit einem bestimmten Verhalten antwortet, weiterhin große Bedeutung, um kognitive Leistungen des Gehirns zu verstehen.

    - Zu der Sitzung sind alle Interessierten eingeladen. -


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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