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14.11.2002 08:05

Fünf Jahre Brustzentrum der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Gemeinsame Behandlung der Brustkrebs-Patientinnen durch Spezialisten hat Tradition / Tag der offenen Tür in der Heidelberger Frauenklinik am 16. November 2002

    Das Brustzentrum der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg begeht sein fünfjähriges Bestehen. Es ist die größte Einrichtung dieser Art in Deutschland. Die Klinik betreut derzeit mehr als 8.000 Patientinnen, bei denen Brustkrebs festgestellt worden ist. Im Brustzentrum werden jedes Jahr etwa 500 Frauen mit neu aufgetretener Erkrankung operiert.

    Brustkrebs ist der häufigste bösartige Tumor bei Frauen; jede zehnte ist davon betroffen. In Deutschland erkranken jedes Jahr nahezu 50.000 Frauen. "Mittlerweile kann 70 Prozent der Patientinnen eine brusterhaltende Operation angeboten werden", erklärt Prof. Dr. Gunther Bastert, Ärztlicher Direktor der Universitäts-Frauenklinik. Die "neo-adjuvante" Therapie, die bereits vor der Operation einsetzt, hat wesentlich dazu beigetragen, dass immer häufiger auf eine vollständige Entfernung der Brust verzichtet werden kann. Für die engmaschige medizinische Betreuung nach dem Eingriff stehen heute neben der Bestrahlung spezielle Formen der Chemotherapie zur Verfügung.

    Welche Anforderungen muss ein Brustzentrum erfüllen? Derzeit gibt es noch keine verbindlichen Kriterien. Die Deutsche Krebsgesellschaft bereitet zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Senologie einen Kriterienkatalog für die Zertifizierung von Brustzentren vor, der sich an internationalen Standards orientiert. Vorgesehen ist, dass in einem zertifizierten Brustzentrum jährlich mindestens 150 Patientinnen behandelt werden müssen. Wichtige Standards sind darüber hinaus die Anwendung wissenschaftlich fundierter Leitlinien zur Diagnostik und Therapie von Brustkrebs, die Teilnahme des Zentrums an klinischen Studien, u.a. zur Erprobung neuer Therapien, eine qualifizierte Dokumentation der Befunde und Therapieergebnisse sowie die enge Kooperation aller medizinischen Fachrichtungen, auch im Verbund des regionalen Tumorzentrums.

    Ernährungsberatung und Kosmetikkurse als Zusatzangebot

    Im Heidelberger Brustzentrum besteht seit Jahren eine enge Kooperation zwischen Frauenärzten und Radiologen, den Spezialisten für die Früherkennung des Brustkrebs sowie die Strahlentherapie. Bei der Diagnostik kommen moderne Techniken wie die Mammographie, Ultraschall und Kernspintomographie zum Einsatz. Mit den internistischen Krebsspezialisten der Medizinischen Klinik werden gemeinsam spezielle Formen der Chemotherapie durchgeführt.

    Bei der interdisziplinären Betreuung der Patientinnen sind noch weitere Fachleute eingebunden: Psycho-Onkologen unterstützen die Patientinnen bei der psychischen Verarbeitung ihrer Erkrankung. Humangenetiker bieten Beratung an, falls es sich um ein überwiegend genetisch bedingten Tumor handelt, wie er bei etwa 10 Prozent der Patientinnen vorliegt. "In regelmäßigen Treffen werden die einzelnen Krankheitsfälle von einem sogenannten Tumorboard besprochen, dem die Vertreter der verschiedenen Fachrichtungen angehören", sagt Prof. Bastert.

    Neben der medizinischen Betreuung können die Patientinnen weitere Angebote wahrnehmen, die ihnen beim Leben mit der Erkrankung helfen, zum Beispiel Kosmetikkurse und Ernährungsberatung, u.a. durch die Ambulanz für Naturheilkunde.

    Der Tag der offenen Tür, am 16. November 2002, steht im Zeichen des fünfjährigen Bestehens des Heidelberger Brustzentrum. Die Bevölkerung ist von 10 bis 16 Uhr in die Räume der Universitäts-Frauenklinik, Voßstraße 9, Heidelberg-Bergheim, eingeladen.

    Neben Informationen zu Krebserkrankungen stehen Vorträge und Gesprächsrunden zu anderen wichtigen Themengebieten der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, z.B. Unfruchtbarkeit und Blaseschwäche, auf dem Programm. Für das leibliche Wohl und Kinderbetreuung ist gesorgt!

    Journalisten sind herzlich eingeladen!


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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