idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.10.2013 10:00

BAWBrief 03/2013_Untersuchungen der hydraulischen Bedingungen beim Fischabstieg über Schlauchwehre

Sabine Johnson Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesanstalt für Wasserbau (BAW)

    Numerische und hydraulische Modelluntersuchungen in der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) charakterisieren qualitativ und quantitativ die Überströmung von Schlauchwehren, um damit die Schädigungsgefahr für Fische besser einschätzen zu können.

    Nach derzeitigem Kenntnisstand orientieren sich Fische beim stromabwärts gerichteten Wandern an der Hauptströmung. Im Allgemeinen kann dabei davon ausgegangen werden, dass die Schädigungs- bzw. Mortalitätsrate der Fische bei der Passage des Wehrs niedriger ist als bei der Turbinenpassage und daher die Mortalitätsrate einer Staustufe in den meisten Fällen vom Kraftwerk dominiert wird. Dies zeigen verschiedene Untersuchungen, wie beispielsweise von Muir et al. (2001) für Königslachse und Regenbogenforellen im Snake River (USA), aber auch eigene Untersuchungen auf Basis wahrscheinlichkeitstheoretischer Betrachtungen (Schmitt-Heiderich et al., 2013). Die Gefährdung bei der Passage über das Wehr hängt dabei vom Verschlusstyp, der Über- und Unterströmung, dem Vorhandensein von Tosbeckeneinbauten und der Entwicklung der Unterwasserstände ab. DWA (2005) stellt hierzu fest, dass Schädigungen bei überströmten Verschlüssen und Fallhöhen unter 13,0 m gering ausfallen dürften, wenn die Unterwassertiefe etwa ein Viertel der Fallhöhe, mindestens aber 0,9 m, beträgt.
    Aufgrund aktueller Planungen in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) geriet das Schlauchwehr in den Fokus, bei dem, wie bei allen Verschlusstypen, versucht wird, die Verschlusshöhe durch eine Jambor-Schwelle zu reduzieren (Gebhardt et al., 2011). Je nach Unterwasserstand und Abfluss gibt es dabei Zustände, bei denen der Überfallstrahl auf die Wehrschwelle bzw. den Ablagetisch mit einem geringen Wasserpolster fällt (vgl. Bild), woraus u. U. ein erhöhtes Verletzungsrisiko für absteigende Fische entsteht.
    Die Untersuchungen hierzu wurden im Rahmen einer Master-Thesis durchgeführt, die von der BAW und der Hochschule Karlsruhe betreut wurde (Rudolph, 2013).
    Der BAWBrief 03/2013 informiert vorab über den Inhalt und die wesentlichen Ergebnisse. Für weitere Details wird auf eine Veröffentlichung in der Zeitschrift „Wasserwirtschaft“ im ersten Quartal 2014 verwiesen (Gebhardt et al., 2014), die mit fachlicher Unterstützung der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) in Koblenz entstand.
    BAW und BfG beraten gemeinsam die WSV bei den Maßnahmen zur Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit an Bundeswasserstraßen.
    Die PDF-Datei des BAWBriefes Nr. 03/2013 steht zum kostenlosen Download auf der Website der BAW zur Verfügung.


    Weitere Informationen:

    http://www.baw.de/de/die_baw/publikationen/briefe/index.php.html


    Bilder

    Überströmtes Schlauchwehr mit geringem Unterwasserstand
    Überströmtes Schlauchwehr mit geringem Unterwasserstand


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Bauwesen / Architektur, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Überströmtes Schlauchwehr mit geringem Unterwasserstand


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).