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14.11.2002 10:31

18. - 30.11.: Ausstellung im NRW-Landtag : Innovativer Forschungsverbund Projekthaus Nanomaterialien

Beate Kostka M. A. Presse- und Informationsstelle, Standort Duisburg
Gerhard-Mercator-Universität Duisburg (bis 31.12.2002)

    Eine wegweisende neue Form der Partnerschaft sind Wissenschaftler der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg mit der Degussa und Forschern aus sechs weiteren bundesdeutschen Universitäten eingegangen. Im Projekthaus Nanomaterialien werden gemeinsam neue Technologien zur Herstellung von Nanomaterialien entwickelt.

    Ergebnisse dieses innovativen Forschungsverbunds kann man vom 18. bis 30. November in der Gemeinschafts-Ausstellung Die 3. Mission / Forschung und Transfer im Parlament im nordrhein-westfälischen Landtag besichtigen, wenn man sich zuvor über die Hotline von Call NRW telefonisch angemeldet hat unter 0180 / 3 100 110. Weitere Infos sind auch im Internet abrufbar unter www.diedrittemission.nrw.de.

    Im Projekthaus Nanomaterialien erforscht ein 14-köpfiges Wissenschaftlerteam, wie sich die mikroskopisch kleinen Nanopartikel mit ausgesuchten Eigenschaften maßgeschneidert herstellen lassen. Das Team aus Degussa-Mitarbeitern und Experten von sieben deutschen Universitäten arbeitet dazu seit knapp drei Jahren zusammen.

    Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von mehr als 20 Millionen DM, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Degussa getragen werden. 'Dieses Projekt ist ein Beispiel dafür, dass Wirtschaft und Wissenschaft mehr erreichen können, wenn sie gemeinsam forschen', sagt Dr. Reinhard Grunwald, Generalsekretär der DFG.

    Gemeinsam zu innovativen Verfahren

    Ziel der gemeinsamen Forschungsarbeiten ist es, die Mechanismen der Bildung von Nanopartikeln besser zu verstehen. Die kleinen Teilchen entstehen aus den unterschiedlichsten Ausgangsstoffen in so genannten Gasphasenreaktoren bei Temperaturen von bis zu 2.400 Grad Celsius durch Kondensation. Größe und Form der Partikeln bestimmen ihre Eigenschaften und damit die Einsatzmöglichkeiten.

    Die enge Zusammenarbeit ist für Degussa, Hochschulprofessoren und DFG neu. Degussa öffnet seine Labore und Technika für die Hochschulwissenschaftler. Diese bringen ihre Ergebnisse der Grundlagenforschung und modernste Messtechnik mit. Gemeinsam mit den Hochschulwissenschaftlern wird Degussa mehrere völlig neue Gasphasenreaktoren gestalten, aufbauen und testen. Vorteil für die Hochschulen: Sie können die Ergebnisse der Grundlagenforschung in den Pilotanlagen bei Degussa im größeren Maßstab überprüfen.

    Projektbeteiligte der Universität Duisburg sind:
    - das Institut für Verbrennung und Gasdynamik (Prof. Dr. Paul Roth) sowie
    - das Institut für Prozess- und Aerosolmesstechnik (Prof. Dr. Heinz Fißan).

    Die Duisburger Wissenschaftler entwickelten federführend eine neue Messtechnik, die eine direkte Bestimmung der Größe der Nanopartikel erlaubt. Mit Hilfe dieser Messtechnik ist es möglich, wichtige Prozessdaten über die Partikelproduktion online und zeitnah zu erfassen und damit die Messtechnik zur Prozesskontrolle einzusetzen.

    Weitere Daten aus Grundlagenuntersuchungen, die im Rahmen eines Sonderforschungsbereichs ebenfalls an der Uni Duisburg durchgeführt werden, tragen dazu bei, den Prozess der Partikelherstellung besser zu verstehen. Hier werden erstmals die Bildung und das Wachstum der Produktpartikel unter definierten Bedingungen beobachtet und untersucht. Mit Hilfe dieser Kenntnisse kann die Herstellung von Nanomaterialien im Produktionsprozess optimiert und somit speziell für die verschiedenen Endprodukte zugeschnitten werden.

    Hohe Wachstumsraten für Nanomaterialien

    Zwischen einem Millionstel Millimeter und 100 Millionstel Millimeter sind die Nanopartikeln groß. An einem Beispiel werden die Dimensionen deutlich: Wenn man einen Nanopartikel einem Fußball gegenüberstellt, so ist das in etwa so, als ob man diesen Fußball mit der Erdkugel vergleicht.

    Nanopulver können in einer Vielzahl von Anwendungen Eingang finden. Potenzielle Märkte sind unter anderem das Polieren von Wafern, Metallen, Glas und Schmuck sowie der Einsatz bei Lacken mit ganz speziellen Eigenschaften. Auch in kleinsten Kondensatoren für die Elektrotechnik, bei Lichtwellenleitern, in der Displaytechnologie sowie bei der Herstellung von Katalysatoren für die Chemie- und Automobilindustrie sind Nanopulver denkbar. Weitere mögliche Einsatzgebiete sind Kunststoffe, Klebstoffe und Pigmente. Die Wachstumsraten der Märkte für nanoskalige Pulver liegen bereits heute im zweistelligen Bereich.

    Es zeigt sich, dass die neue Form der Partnerschaft von Universität und Unternehmen, wie sie im Projekthaus Nanomaterialien praktiziert wird, gewinnbringend ist - für alle Beteiligten.


    Weitere Informationen:

    http://www.diedrittemission.nrw.de


    Bilder

    Heißwandreaktor in der Nanotechnologie
    Heißwandreaktor in der Nanotechnologie

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    regional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Heißwandreaktor in der Nanotechnologie


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