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14.11.2002 12:10

Umweltschonende Technik ausgezeichnet: die Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Im Neuenheimer Feld in Heidelberg: Universitätsklinikum, Deutsches Krebsforschungszentrum und Technologiepark werden umweltschonend mit Strom, Wärme, Kälte und Dampf versorgt

    Seit fast einem Jahr werden das Universitätsklinikum, das Deutsche Krebsforschungszentrum und der Technologiepark im Neuenheimer Feld umweltschonend mit Strom, Wärme, Kälte und Dampf versorgt. Das heißt: Die Kohlendioxid-Emissionen sind um fast dreißig Prozent oder 34 500 Tonnen reduziert. Möglich wurde dies durch eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage (KWKK) in jenem Gebäude, in dem früher die Klinikmüllverbrennung stattfand. Sie ist aus wirtschaftlichen Gründen schon seit geraumer Zeit in eine andere Stadt verlagert. Weil Erdgas in der neuen Anlage optimal genutzt wird, gab es für die Projekt-Planer vor wenigen Wochen den mit 10 000 Euro dotierten Hauptpreis der Deutschen Gaswirtschaft und der Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch (ASUE). Die feierliche Übergabe fand im Haus der Wirtschaft in Berlin statt.

    Der Preis ging je zur Hälfte an die Harpen Energie Contracting (HEC) Dortmund als Betreiber der Anlage sowie an das Planungsbüro GEF Ingenieur AG in Leimen. Wobei die GEF ankündigte, 1000 Euro ihres Anteils für die Agenda 21 in Heidelberg zur Verfügung zu stellen.

    Was ist neu? In erster Linie eine Gasturbine mit 13,5 Megawatt elektrischer und 20 Megawatt Abwärmeleistung. In einer Pressemitteilung der ASUE heißt es dazu: "In dem Abhitzekessel, der die Abgase der Gasturbine nutzt, werden Dampf und Heißwasser erzeugt, die dann in die jeweiligen Versorgungsnetze eingespeist werden. Zusammen mit zwei Spitzenlastkesseln sowie einem Reservekessel ergibt sich somit eine hohe Versorgungssicherheit. Die Befeuerung der Kessel sowie der Turbine erfolgt mit umweltschonendem Erdgas."

    Insgesamt erzeuge die Anlage pro Jahr rund 205 000 Megawattstunden Wärme für die Warmwasserbereitung, die Heizung und die Absorptionskälteanlagen. Die "Dampf-Leistung" wird mit 46 000 Megawattstunden angegeben. Der Dampf werde beispielsweise für Wäscherei, Küchenbetrieb und Sterilisation benötigt. Kurzzeitige Bedarfsspitzen würden durch zwei 150 Quadratmeter große Speicher ausgeglichen. Der "vorwiegend ganzjährig bestehende Kräftebedarf für die Klimaanlagen" liege bei etwa 48 000 Megawattstunden und werde nun von einer zentralen Kälteerzeugung gedeckt. Ein neu errichtetes Leitungsnetz mit sechzehn Übergabestationen bringe die Kälte zu den Verbrauchern... Im Weiteren wird Erdgas als der emissionsärmste unter den fossilen Brennstoffen bezeichnet. So entstehe im Vergleich zu Erdöl 25 Prozent weniger Kohlendioxid, bezogen auf Kohle sogar nur die Hälfte.

    Wie die HEC weiter mitteilt, erhielt das Unternehmen in Januar 2000 den Zuschlag für die Wärme- und Kälteversorgung im Neuenheimer Feld für die nächsten 25 Jahre. Dies, nachdem das Projekt europaweit ausgeschrieben gewesen sei. Als Nutzer mit allerhöchster Versorgungspriorität habe das Universitätsklinikum die Einhaltung hoher technischer und sicherheitsrelevanter Standards eingefordert. Nach Unternehmensangaben erfolgte die Übernahme der Energieversorgung schrittweise. Sie begann demnach mit der Übernahme des bestehenden Heizwerkes im April 2000. Zwischen Frühjahr 2001 und 2002 sei dann der Ausbau zum Heizkraftwerk geplant gewesen. Dies bei einer Investitionssumme von damals 40 Millionen Mark.

    Über die Vorteile von Absorptionskältemaschinen schreibt HEC, sie hätten keine beweglichen und damit auch keine durch Verschleiß gefährdeten Teile, was wiederum geringen Wartungsaufwand und hohe Lebensdauer garantiere. Die Kombination aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlage mit den Kältemaschinen habe mehrere Vorteile: Eine hohe Brennstoffausnutzung beziehungsweise eine günstige Abwärmenutzung, eine hohe Ausnutzung der Kraft-Wärme-Kopplungsanlage, eine Verringerung des Strombedarfs im Vergleich zur mechanischen Kälteerzeugung sowie eine flexible Abdeckung des Wärme- und Kältebedarfs durch wahlweise Versorgung der Wärme- und Kälteabnehmer.
    Karin Katzenberger-Ruf

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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