idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.11.2002 13:14

Prof. Lutz Niethammer (Jena) erhält Bochumer Historikerpreis

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Für seine originelle und vielseitige Forschung über die Ruhrgebietsgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg erhält Prof. Dr. Lutz Niethammer (Neuere und Neueste Geschichte, Universität Jena) heute den ersten Bochumer Historikerpreis, der mit 25.000 Euro dotiert ist. Die Verleihung findet im Zuge des Stiftungsfests der Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets statt, die ihren vierten Geburtstag feiert.

    Bochum, 15.11.2002
    Nr. 335

    Prof. Lutz Niethammer (Jena) erhält Bochumer Historikerpreis
    Ausgezeichnet: Deutsche Oral History und Alltagsgeschichte
    Verleihung beim Fest der Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets

    Für seine originelle und vielseitige Forschung über die Ruhrgebietsgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg erhält Prof. Dr. Lutz Niethammer (Neuere und Neueste Geschichte, Universität Jena) heute den ersten Bochumer Historikerpreis. Stifter des mit 25.000 Euro dotierten Preises sind der Oberbürgermeister der Stadt Bochum, der Rektor der RUB, die Stiftung der Sparkasse Bochum und die Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets. Die Verleihung findet im Zuge des Stiftungsfests der Bibliothek statt, die ihren vierten Geburtstag feiert.

    Alltagsgeschichte aus erster Hand

    Lutz Niethammer widmet sich der Erforschung der jüngsten deutschen Geschichte, angefangen mit der Entnazifizierung in Westdeutschland über die ostdeutsche Kriegs- und Nachkriegsgeschichte bis hin zu Ost-West-Forschung, schon lang vor der Wiedervereinigung. Besonders die erfahrungsgeschichtliche Dimension der Gesellschaftsgeschichte verbindet man international mit seinem Namen: Niethammer befragte die "einfachen" Menschen im Ruhrgebiet, schrieb ihre Alltagsgeschichte und legte so den Grundstein der deutschen "Oral History". Die erfolgreichen Karrieren seiner zahlreichen Schüler zeichnen ihn daneben als guten und beliebten Lehrer aus.

    Karriere im Pott und anderswo

    Der erste Träger des Bochumer Historikerpreises wurde 1939 in Stuttgart geboren und studierte in Heidelberg Geschichte und Sozialwissenschaften. Er arbeitete als Wissenschaftlicher Assistent an der RUB bis er 1973 als Professor an die Uni-GH Essen berufen wurde, wo er zeitweilig Konrektor war. 1982 berief ihn die FernUniversität Hagen, 1993 wechselte er an die Friedrich-Schiller-Universität Jena. Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte nahm er in Oxford, Paris, York, Berlin und Florenz wahr. Seit 1989 war er für vier Jahre Gründungsbeauftragter und erster Präsident des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen, einer Einrichtung des Wissenschaftszentrums Nordrhein-Westfalen. Als ausgezeichneter Sachkenner ist er zum Wissenschaftlichen Berater der Bundesregierung für die Regelung der Zwangsarbeiterentschädigung berufen worden.

    Gute Bilanz zum Geburtstag

    Zu ihrem vierten Geburtstag zieht die Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets eine positive Bilanz über das letzte Jahr: Dienstleistungen und Forschungstätigkeiten konnten ausgebaut werden, und das Haus der Geschichte des Ruhrgebiets hat sich als beliebter Ort für wissenschaftliche und regionalbezogene Veranstaltungen von Ruhr-Universität, Stadt Bochum und anderen Veranstaltern etabliert. Als größtes Forschungsprojekt unterstützt die Stiftung zurzeit "Arbeitseinsatz im deutschen Steinkohlenbergbau 1939-1945" des Instituts für soziale Bewegungen. Besonders großen Zuspruch fand die Diskussionsreihe "Ruhrstadt - Visionen für das Ruhrgebiet" in Zusammenarbeit mit dem Verein pro Ruhrgebiet. Vorträge und Diskussionen daraus erscheinen in einer Schriftenreihe, die Veranstaltungen sollen fortgesetzt werden. Erfreuliches berichtet auch die Bibliothek des Ruhrgebiets, die in letzter Zeit eine neue Bibliothekssoftware implementieren und einen hochmodernen Scanner sowie ein Mikrofilm-Lesegerät anschaffen konnte. Außerdem freute man sich über deutlich mehr Besucher - nicht nur aus den Reihen der Wissenschaftler und Studierenden der RUB sondern auch aus Stadt und Region.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Klaus Tenfelde, Institut für Soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-24687, Fax: 0234/32-14249, E-Mail: klaus.tenfelde@ruhr-uni-bochum.de

    Programm

    16 Uhr: Begrüßung - Dr.-Ing. h.c. Wilhelm Beermann (Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets)
    Laudatio auf den Preisträger - Prof. Dr. Jürgen Reulecke (Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung)
    Verleihung des Historikerpreises
    Festvortrag: Wir in Europa - Prof. Dr. Lutz Niethammer
    17.30 Uhr: Empfang im Stiftungsgebäude


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).