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18.11.2002 11:51

Wissenschaftsrat: Universität Mannheim hat die stärksten Wirtschaftswissenschaften in Deutschland

Achim Fischer Abteilung Kommunikation
Universität Mannheim

    Empfehlungen zur Verbesserung der internationalen Konkurrenzfähigkeit in Mannheim bereits umgesetzt/ Internationales Renommee der Mannheimer Wirtschaftswissenschaften erneut bestätigt

    Nach mehreren Rankings in den vergangenen Monaten bestätigt heute auch eine Studie des Wissenschaftsrates: Die Wirtschaftswissenschaften der Universität Mannheim sind bundesweit führend. Der Wissenschaftsrat untersuchte die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaftswissenschaften. Er attestiert in seiner
    heute in Berlin veröffentlichten Studie dem Fach im Bundesdurchschnitt nur eine mangelnde Konkurrenzfähigkeit. Das Gremium spricht deshalb eine Reihe von Empfehlungen aus, die an der Universität Mannheim zum größten Teil bereits umgesetzt sind. Erst vor wenigen Tagen hatte das Forschungsranking des Centrum für Hochschulentwicklung den Mannheimer Wirtschaftswissenschaftlern bundesweit das höchste Renommee bescheinigt.

    Der Wissenschaftsrat ist das Beratungsgremium der Bundesregierung in Fragen von Wissenschaft und Forschung. Er untersuchte die Situation der deutschen Wirtschaftswissenschaften anhand einer Literaturauswertung. Die Autoren der Studie werteten 1.700 internationale Fachzeitschriften über einen Zeitraum von mehreren Jahren aus. Das Ergebnis: Die am häufigsten zitierte deutsche Hochschule ist die Universität Mannheim, gefolgt von den Universitäten Bonn und München. Die Zitationshäufigkeit gilt in der Wissenschaft als Qualitätsindikator. Denn je bedeutender Forschungsergebnisse sind, desto häufiger werden sie von anderen Wissenschaftlern zitiert. In die Studie des Wissenschaftsrates flossen sowohl Daten der Volkswirtschaftslehre als auch der Betriebswirtschaftslehre ein. Die Empfehlungen beziehen sich allerdings schwerpunktmäßig auf den Bereich der Volkswirtschaftlehre.

    Der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung in ganz Deutschland attestiert der Wissenschaftsrat mangelnde Konkurrenzfähigkeit im internationalen Vergleich. Deutschland liege, so die Ratsmitglieder, hinsichtlich der Veröffentlichungen in renommierten internationalen Zeitschriften "deutlich unter dem EU-Durchschnitt". Der Rat verabschiedete eine Reihe von Empfehlungen, beispielsweise zur Öffnung der in Europa vorhandenen Datenbasen für die Wissenschaft oder für eine engere Verknüpfung von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Das Gremium fordert von den Hochschulen eine strukturierte Doktorandenausbildung, ein verstärktes englisches Lehrangebot oder auch ein Engagement in der Politikberatung.

    "Die Erhebungen des Wissenschaftsrates bestätigen einmal mehr die herausgehobene Position Mannheims in der Volkswirtschaftslehre", freut sich Professor Dr. Christoph Buchheim, Dekan der Fakultät für Volkswirtschaftslehre. Die Resultate knüpften an gleichlautende Ergebnisse jüngster bundesweiter Rankings an, beispielsweise des Centrum für Hochschulentwicklung oder der Zeitschriften Wirtschaftswoche, Spiegel und Focus. "Wir könnten international viel besser dastehen, wenn wir mehr Zeit für die Forschung hätten", ergänzt Buchheim. "Das scheitert jedoch allzu oft an den starren Kapazitäts- und Deputatsregelungen."

    Auch hinsichtlich vieler der vom Wissenschaftsrat ausgesprochenen Empfehlungen zur Stärkung der internationalen Konkurrenzfähigkeit der Wirtschaftswissenschaften sind die beiden Mannheimer Fakultäten schon heute exzellent aufgestellt: Bereits 1997 wurde die angewandte Ökonometrie als Pflichtveranstaltung im volkswirtschaftlichen Grundstudium verankert, 2001 dann auch im Hauptstudium, in dem lange zuvor schon ein breites Wahlangebot in der empirischen VWL bestand. Viele Diplomarbeiten sind empirisch ausgerichtet. Möglich wurde dies dadurch, dass die Volkswirte schon frühzeitig in der Ökonometrie ausgewiesene Forscher nach Mannheim berufen haben. Gleichzeitig wurde dem Bereich der Politikberatung verstärkte Aufmerksamkeit geschenkt: Die Leiter des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) - Prof. Dr. Wolfgang Franz - und des Mannheim Research Institute for the Economics of Aging - Prof. Axel Börsch-Supan, Ph.D. - sind zugleich Professoren der Fakultät, ebenso wie der derzeitige Vorsitzende der Monopolkommission der Bundesregierung - Prof. Dr. h.c. Martin Hellwig, Ph.D.

    Auch die Empfehlung des Wissenschaftsrates nach einer strukturierten Doktorandenausbildung ist in Mannheim bereits umgesetzt. Seit Herbst 2001 bieten beide Fakultäten im Rahmen des Zentrums für wirtschaftswissenschaftliche Doktorandenstudien dreijährige strukturierte Doktorandenprogramme an, die auch Pflicht- und Wahlveranstaltungen im Bereich der Ökonometrie beinhalten. Die Kurse finden zunehmend in Englisch statt. Auf Wunsch der Prüfungskandidaten kann Englisch auch als Sprache für die Dissertation und Disputation vereinbart werden.

    Die Fakultät für Betriebswirtschaftslehre hat ihr internationales Renommee bereits mehrfach unter Beweis gestellt. So wurde der Fachbereich im März 2000 als vierte europäische sowie erste und bislang einzige deutsche Business School bei AACSB International, der weltweit führenden Vereinigung wirtschaftswissen-schaftlicher Bildungseinrichtungen, akkreditiert. "Wir orientieren uns grund-sätzlich nur noch an internationalen Maßstäben", betont Professor Dr. Martin Schader, Dekan der Mannheimer BWL-Fakultät. "Anders ist dieses Niveau nicht zu halten."

    Weiterer Indikator für die Sichtbarkeit der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre in der internationalen "Scientific Community" sind neben Publikations- und Zitations-häufigkeit auch zahlreiche internationale Preise, die Mannheimer BWL-Professoren für ihre Forschungsarbeiten in den letzten Jahren verliehen wurden. Der Fachbereich unterhält außerdem mit der britischen Warwick Business School und der französischen ESSEC, zwei europäischen Top-Wirtschaftshochschulen, ein gemeinsames und überaus erfolgreiches englischsprachiges MBA-Programm.

    Eine weitere Empfehlung des Wissenschaftsrates: "Voraussetzung für eine Berufung zum Professor soll künftig eine Mindestanzahl von Aufsätzen in referierten internationalen Zeitschriften, die Forschung an einer ausländischen Institution und die Durchführung von mindestens einer empirisch angelegten Forschungsarbeit sein." "Diese Kriterien", erklärt BWL-Dekan Schader, "sind in unseren Berufungsverfahren schon seit langem Mindeststandards".


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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