Der Medizinische Verein Greifswald e. V. ist im August 1863 gegründet worden und feiert somit in diesem Jahr seinen 150-jährigen Geburtstag. Aus diesem Anlass findet am Mittwoch, 6. November 2013, ein Festakt in der Aula des Universitätshauptgebäudes statt, in dem die Rektorin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Professorin Johanna Eleonore Weber, und der Dekan der Medizinischen Fakultät, Professor Reiner Biffar, reden werden. Den Festvortrag hält Professor Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité, über die Zukunft der Universitätsmedizin.
Zweck des Medizinischen Vereins ist die Förderung und Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse und der Austausch praktischer Erfahrungen bei Ärzten und Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen durch Vorträge und Diskussionen.
Mit seiner Gründung 1863 handelt es sich um eine der ältesten heute noch existierenden medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaften. Erster Vorsitzender des Medizinischen Vereins war der Gynäkologe Hugo Pernice. Im Gründungsprotokoll heißt es, „sämtliche hiesige Ärzte damaliger Zeit traten bei, keiner schloss sich aus“. Berühmte Wissenschaftler und Klinikdirektoren der Greifswalder Medizinischen Fakultät waren in der Vergangenheit Vorsitzende des Medizinischen Vereins, so Friedrich Loeffler 1903 und ein zweites Mal von 1912 bis 1913, ebenso Paul Grawitz, Oskar Minkowski, Paul Morawitz und Paul Strübing. Im Medizinischen Verein wurden die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Teil erstmals in der Öffentlichkeit vorgestellt, zum Beispiel durch Friedrich Loeffler der Erreger der Maul- und Klauenseuche. Ferdinand Sauerbruch schreibt in seinen Erinnerungen über die Greifswalder Zeit: „Der Medizinische Verein hat für mich ein Erziehungsmittel bedeutet. Was ich hier gearbeitet habe, wurde kritisch kontrolliert von den Mitgliedern des Vereins. Ihm weiß ich daher Dank und herzliche Wünsche für seine weitere Arbeiten in der medizinischen Wissenschaft und der praktischen Heilkunst“.
Anlässlich der 450-Jahrfeier der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald 1906 erschien ein Sonderheft der Deutschen Medizinischen Wochenschrift mit den wissenschaftlichen Beiträgen der Festsitzung des Medizinischen Vereins unter dem damaligen Dekan, dem Chirurgen Paul Friedrich.
Die damals formulierten Ziele, interdisziplinäre Zusammenarbeit, Weiterbildung auch über das Fach hinaus, sind noch heute Ziele des Medizinischen Vereins. Die Sitzungen finden gemeinsam mit dem Forschungsverbund Community Medizin statt, so dass das Publikum heutzutage sehr bunt gemischt ist. Niedergelassene Ärzte, Krankenhausärzte, Studenten und Sozialmediziner treffen sich einmal im Monat zu angeregten Diskussionen. Heute hat der Medizinische Verein rund 120 Mitglieder. Er vergibt jährlich einen Wissenschaftspreis an junge Wissenschaftler, der von der Sparkasse Vorpommern und dem Unternehmerverband Vorpommern gesponsert wird. Im vergangenen Jahr bekam der junge Mediziner Benjamin Gebel den Preis für die ungewöhnliche Studie „So tickt der Mensch, wenn er Trompete spielt“.
Jetziger Vorsitzender ist Professor Christof Kessler, Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Greifswald. „Mein Bemühen ist es, die Attraktivität des traditionsreichen Vereins zu erhalten. Der Verein hat sowohl die Weltkriege als auch die DDR-Zeit überstanden, so dass es eine Verpflichtung ist, diese ehrwürdige Institution auch in den Zeiten elektronischer Medien als Begegnungsstätte zwischen Ärzten und Wissenschaftlern zu retten. Interessierte sind zur Feierstunde am 6. November 2013 herzlich willkommen“.
Weitere Informationen:
Medizinischer Verein Greifswald e.V.
http://www.med-verein-hgw.de/
Programm der Festveranstaltung 2013
http://www.med-verein-hgw.de/PDF/MV_150Jahre_innen.pdf
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Christof Kessler
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Ferdinand-Sauerbruch-Straße
17489 Greifswald
Telefon 03834-86-6815
Telefax 03834 86-6875
gmichel@uni-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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