Seit 1998 wird an der Universität Dortmund das Projekt "Nachhaltige UniDO" durchgeführt. Mit interdisziplinären Projekten in studentischer Verantwortung sollen die in der Agenda 21 formulierten ökologischen Ziele auch im universitären Bereich mustergültig verwirklicht werden. Jetzt erhält die Universität eine Anlage zur Regenwasserversickerung. Titel des Projekts: "Regen bringt Segen".
Beim Projekt "Regenversickerung" engagieren sich unter Leitung von Dr. Herbert Lüftner seit dem Sommersemester 1999 Studierende der Fächer Geographie, Biologie, Chemie, Kunst, Mathematik, Sport und Raumplanung. Untersucht wurden die Möglichkeiten, Regenwasser, das auf das riesige Gebäude Emil-Figge-Straße 50 niederschlägt, in einer benachbarten Teich-Mulde auf dem Campusgelände aufzufangen, anstatt es in die Kanalisation zu leiten.
Regenwasser füllt Teich mit frischem Wasser
Ausgewertet wurden Messdaten der Klimastation des Geographischen Instituts, die Niederschläge in kontinuierlichem 10-Minuten-Takt erfasst. Raumplaner beteiligten sich an der exakten Vermessung der Teichflächen. Mehr als 40 Studierende kümmerten sich um topographische Geländeaufnahmen, werteten geographische Informationssysteme aus, bauten maßstabsgetreue Geländemodelle, analysierten Flächenversiegelungsgrad, Flächenentsiegelung, Niederschlagsdaten, chemische Wasseranalyse, Bodenbestimmung, Versickerungsversuche, biologische Bestandsaufnahme und mögliches Einsparpotential.
Ökologisches Projekt ist auch ökonomisch
Die Projektgruppe kam zu dem Ergebnis, dass eine ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle Regenwasserentsorgung im Bereich des Gebäudes Emil-Figge-Straße 50 durch Ableitung des Wassers von den Dach- und Verkehrsflächen des Gebäudes in die vorhandene verlandete Teichanlage seitlich des Gebäudes realisiert werden kann.
Die Ergebnisse des Projekts sind im Januar 2000 dem Rektorat in großformatigen Postern präsentiert worden. Diese Ausstellung war anschließend im Geographischen Institut und in der Zentralbibliothek zu sehen. Doch vor allem die medienwirksamen Präsentationen bei den Campusfesten 2001 und 2002 mit den aufgespannten leuchtend blauen Regenschirmen und dem Logo "UniDO Regenwasser-Versickerung-JETZT" haben das Projekt bekannt gemacht.
Auf der Grundlage des positiven Projektergebnisses wurde das Staatliche Bauamt Dortmund (heute: Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW) im September 2001 mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Die Studie bestätigt, dass das Studienprojekt im Rahmen der Nachhaltigen UniDO nicht nur dem Umweltschutzgedanken Rechnung trägt, sondern auch den Haushalt entlasten wird.
Die baulichen Arbeiten beginnen im November mit dem Roden und Ausschachten der Beckensohle. Fertiggestellt wird die Gesamtmaßnahme im März nächsten Jahres. Planung und Bauleitung werden vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Dortmund übernommen. Die Emschergenossenschaft fördert die Maßnahme im Rahmen des Förderprogramms zur naturnahen Regenwasser-Bewirtschaftung im Siedlungsbestand mit über 50 Prozent der Gesamtkosten.
Umweltschutz als Lernziel der Studierenden
Abraham van Veen, zuständig in der Uni-Verwaltung für Qualitätssicherung in der Lehre: "Das Projekt demonstriert eindrucksvoll, in welcher Weise den Studierenden in der Lehre durch interdisziplinäre, handlungsorientierte Projekte Umweltschutz nahe gebracht werden kann. Die bauliche Umsetzung der Projektergebnisse entspricht dem Gedanken der Nachhaltigkeit sowohl im Hinblick auf die ökologische wie auch die übergreifende Bedeutung dieses Begriffes besonders gut. Darüber hinaus hoffen wir, das dieses Studienreformprojekt gute Ideen der Universität Dortmund bekannt macht und zur Nachahmung anregt."
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Weitere Informationen:
Dr. Herbert Lüftner, Fach Geographie, Ruf 0231-755-2810,
Mail lueftner@pop.uni-dortmund.de
Abraham van Veen, Zentrum für Studieninformation und Beratung, Ruf 0231-755-5447, Mail: veen@verwaltung.uni-dortmund.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Meer / Klima, Pädagogik / Bildung, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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