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19.11.2002 12:18

Das Clausthaler GeoMuseum im Internet

Jochen Brinkmann Kontaktstelle Schule - Universität
Technische Universität Clausthal

    Seit mehr als 100 Jahren ist die Clausthaler Mineraliensammlung für viele Sachkundige und mineralogisch Interessierte ein Geheimtip; sie nimmt mit einem Bestand von mehr als 120.000 Stücken in der Bundesrepublik Deutschland eine Spitzenposition ein. Herausragend ist ihre Bedeutung auf dem Gebiet der Erze und nichtmetallischen mineralischen Rohstoffe. Sie bieten die Basis für zahlreiche vergleichende wissenschaftliche Untersuchungen und stehen Wissenschaftlern der ganzen Welt zur Benutzung zur Verfügung. Im Juli 2001 wurde, im neuen Gewand, die Geosammlung der TU Clausthal mit ihren weltweit bekannten Mineralogischen Sammlungen und den neu eingerichteten Abteilungen Erdgeschichte - Paläontologie und Naturgeschichte des Harzes, die im Hauptgebäude der TU Clausthal untergebracht sind, neu eröffnet. Das virtuelle Pendant ermöglicht Fernbesuche; es ist einzigartig. Nirgendwo sonst im deutschsprachigen Netz wird in dieser Detailtiefe und mit einer solchen Schönheit der Bilder über ein geologisch-mineralogisches Museum informiert.

    Exponate aus den Bereichen
    - Mineralogie, mit den Bereichen Minerale und Gesteine

    - Geologie, mit den Bereichen Allgemeine Geologie und Paläontologie

    - Harz, mit den Bereichen Geologie des Harzes und Historischer Bergbau
    werden mit Fotos und Zeichnungen vorgestellt. Kurze, verständlich gehaltene Fachtexte vermitteln weiterführende Informationen zu den gezeigten Objekten.

    Auf die Frage, warum ein GeoMuseum im Internet, schreibt Dr. Alfred Schuster, gemeinsam mit Rechenzentrum geistiger Vater des Projekts: "Steine und Minerale haben etwas Schönes, Reizvolles an sich. Viele Minerale stehen der Alpenflora an Schönheit und Pracht nicht nach. Dieses wird sehr plastisch im Rumänischen wiedergegeben, denn die Bergleute Siebenbürgens und des Banats haben schon vor vielen hundert Jahren schöne Mineralstufen "Blumen der Bergwerke" (flori de mina) genannt. Man muss nur aufmerksam hinsehen. Schnell werden einem die feinen Unterschiede auffallen und bewusst. Farbunterschiede und Strukturen im Felsen, die darin vorkommenden Falten und Klüfte, werden sichtbar. Darauf aufmerksam gemacht, sieht der Betrachter scheinbar Verborgenes und wundert sich. Nicht selten erwecken Gesteinsgefüge den Eindruck, als sei der starre Fels einmal ein weicher Teig oder zäher Brei gewesen. Es scheint, als sei das Gebirge von Riesenhänden geknetet und dann zu Stein gebacken worden.

    An anderen Stellen liegen versteinerte Muscheln und Schneckengehäuse, manchmal auch Ammonshörner, oder nur Abdrücke von Blättern längst verblühter Pflanzen, von Fischen und Lurchen. Seltener sind Knochen von Reptilien, Vögeln und Säugern, die vor vielen Millionen Jahren gelebt haben. Den Geowissenschaftlern ermöglichen diese Funde, einen Teil unserer Vergangenheit zu rekonstruieren. Wir müssen nur lernen hinzuschauen, denn dann wird vieles sichtbar, was dem ungeübten Auge verborgen bleibt.

    Doch nicht alle können oder wollen das. Sie gehen lieber in Museen oder Sammlungen und genießen dort das Lichtspiel der formschönen Kristalle oder erheben staunend den Blick zu den meterhohen Skeletten der so faszinierenden Dinos. Aber auch ein solcher Besuch erfordert Zeit und meist auch eine längere Anreise. Aus diesen Überlegungen entstand die Idee eines GeoMuseums im Internet, dessen Sinn es ist, Interessierte an der Entwicklungsgeschichte der Erde und des Lebens mit Hilfe der Informationstechniken in einem "Museum", einer "Sammlung", teilhaben zu lassen, ihnen die Möglichkeit zu geben, sich all das ins Haus zu holen, um sich mit Muße, ohne Zeitdruck in die geologische Vergangenheit zu versetzen. Das GeoMuseum der TU Clausthal soll auch einen Einblick in die Entwicklungsgeschichte des Harzes geben, in seinem ehemaligen Reichtum an Erzen und Metallen und, daran geknüpft, einen Einblick in die Arbeitswelt der Harzer Berg- und Hüttenleute. Das Geomuseum ist vor allem für Lernende gedacht, für Schüler und Studierende, für Erwachsene, die das Nachholen wollen, was sie in ihrer Jugend nicht verwirklichen konnten, und für Sammler von Mineralien und Fossilien. Es soll jedoch auch Kennern, die mal unbeschwert von beruflichen Anforderungen Spaß haben wollen, die Schönheit ihrer Arbeitswelt erschließen."


    Weitere Informationen:

    http://www.tu-clausthal.de/geomuseum/


    Bilder

    Eine Basaltsäule. Foto: Dr. Alfred K. Schuster
    Eine Basaltsäule. Foto: Dr. Alfred K. Schuster

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    Salz. Foto: Dr. Alfred K. Schuster.
    Salz. Foto: Dr. Alfred K. Schuster.

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Eine Basaltsäule. Foto: Dr. Alfred K. Schuster


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    Salz. Foto: Dr. Alfred K. Schuster.


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