Mit Verblüffung ist an der Universität Essen der fixe Sinneswandel der Duisburger SPD-Landtagsabgeordneten zur Struktur einer fusionierten Universität Duisburg/Essen zur Kenntnis genommen worden. In Übereinstimmung mit ihren Essener Parlaments-Kollegen hatten sich die Duisburger Abgeordneten drei Tage nach der Anhörung zum Entwurf des Fusionsgesetzes mit der NRW-Wissenschaftsministerin darauf verständigt, vor der Fusion auf Standortentscheidungen - etwa zur Physik - zu verzichten und diese allgemein den Gremien der neuen Hochschule zu überlassen. Schon eine Woche später schlossen sie sich in einer Gesprächsrunde mit der Duisburger Hochschulleitung der dort erhobenen Forderung nach Festschreibung der bisher diskutierten Strukturen im Gesetz an. "Eine Kehrtwendung um 180 Grad - und das mit höchstem Tempo", kommentierte Essens Uni-Rektor das Duisburger Gesprächsergebnis und wundert sich über die Vorstellung, die Zuordnung eines Fachbereichs zu einem Universitätsstandort - hier der Physik - und die Einrichtung einer zentralen wissenschaftlichen Einrichtung - hier des von Duisburg verlangten Geisteswissenschaftlichen Zentrums - könnten Gegenstände gesetzlicher Regelungen sein. "Das sind Entscheidungen, die Hochschulen ausschließlich in eigener Autonomie treffen", sagte Karl-Heinz Jöckel. Man können nicht, wie im Gesetzentwurf vorgesehen, der neuen Hochschule als wichtigste Aufgabe einen Hochschulentwicklungsplan aufgeben und gleichzeitig per Gesetz alles Wichtige schon im Vorfeld betonieren.
Unbeschadet dieser Feststellung hält die Universität Essen an ihrem Nein zur Fusion fest. In seiner jüngsten Sitzung (am Montag, 18. November) bestärkte der Senat die Hochschulleitung in ihrem Bemühen, vertraglich abgesicherte Kooperationen in Forschung und Lehre mit den anderen Universitäten im Ruhrgebiet anzugehen. Parallel wird die Essener Hochschulleitung die Diskussion mit den Essener SPD-Landtagsabgeordneten über den Entwurf zum Fusionsgesetz fortsetzen. Sie baut weiterhin auf deren Unterstützung.
Hinweis für die Redaktionen: Die Mitglieder des Rektorats der Universität Essen und Vertreter aller Statusgruppen laden für Montag, 25. November, 11 Uhr, zu einem Pressegespräch in den Sitzungssaal des Senats der Hochschule, Gebäude T01, 4. Etage, Raum B34, ein. Sie möchten mit Ihnen über die Neuausrichtung der Universität nach Aufgabe der Fusionsüberlegungen diskutieren. Ich lade Sie dazu herzlich ein und würde mich freuen, Vertreter Ihrer Redaktion am Mittwoch begrüßen zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Monika Rögge
Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83 - 20 85
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