Hart zum Schmutz, aber sanft zu historischen Kunstwerken: Mit moderner Lasertechnik können Schmutzschichten entfernt werden, ohne die wertvollen Denkmäler zu beschädigen. Forscher untersuchen die Einsatzmöglichkeiten des Laserreinigens im Denkmalschutz.
Neuer Glanz für alte Kunstwerke
Restauratoren haben eine schwere Aufgabe: Sie müssen Dreckkrusten von historischen Denkmälern abtragen, ohne dabei die wertvollen Objekte zu beschädigen. Mit herkömmlichen Verfahren ist dies nicht immer möglich. Eine schonende Alternative bieten da Laser: Sie entfernen Schmutz, Rost und Farben restlos, ohne historische Kunstwerke oder Portale denkmalgeschützter Bauten anzugreifen.
»Unter Einwirkung kurzer Laserimpulse hoher Energie werden Krusten scheibchenweise verdampft«, erläutert Dr. Günter Wiedemann vom Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden das Prinzip des Verfahrens. Der Laser arbeitet in vielen Fällen sehr selektiv; er trägt nur die Dreckschicht ab. Das darunterliegende Ma-terial wird geschont. Dies ist möglich, weil der Laser nur sehr kurze Energie-Impulse - sie betragen in der Regel weniger als zehn Nano-sekunden - aussendet. Noch bevor zum Beispiel der empfindliche Sandstein einer Skulptur erwärmt wird, ist der Impuls schon wieder vorbei. »Voraussetzung für den Einsatz der Lasertechnik ist jedoch, daß die Dreckkruste das Laserlicht besser absorbiert als der zu erhaltende Untergrund«, schränkt der Forscher ein. Die optischen, beziehungsweise thermischen Eigenschaften der Verunreinigungen und der Originalsubstanz des Denkmals müssen sich deutlich voneinander unterscheiden, nur dann können zum Beispiel Skulpturen oder Verzierungen materialschonend gesäubert werden.
In einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt mit zwei Millionen DM geförderten Projekt untersuchen Forscher jetzt die Möglichkeiten und Grenzen des Laserreinigens für Kunstwerke aus Stein unterschiedlicher Bauepochen und Territorien. Zu dem interdisziplinären Team gehören unter anderem Laserexperten des IWS und der Fachhochschule Münster, Naturwissenschaftler der Bauhaus-Universität Weimar und des Ingenieurbüros für Bauwerkserhaltung Weimar sowie Restauratoren der Bauhütte Naumburg und des Instituts für Diagnostik und Konservierung Sachsen/Sachsen-Anhalt. Nach Abschluß der Laboruntersuchungen soll die Technik auch für die Restaurierung von Teilen bekannter deutscher Baudenkmäler wie dem Residenzschloß Dresden, dem Kölner Dom oder dem Freiburger Münster eingesetzt werden.
Ansprechpartner:
Dr. Günter Wiedemann
Telefon 03 51/25 83-2 51
Telefax 03 51/25 83-4 40
email: wiedemann@iws.fhg.de
Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS
Winterbergstraße 28
D-01277 Dresden
Pressekontakt:
Dr. Ralf Jäckel
Telefon 03 51/25 83-4 44
Telefax 03 51/25 83-3 00
email: jaeckel@iws.fhg.de
http://www.iws.fhg.de
© Fraunhofer IWS - Auch Bronze, wie die Bronze-Büste von Victor-Aimé Huber, kann mit dem Laser gerei ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
© Fraunhofer IWS - Auch Bronze, wie die Bronze-Büste von Victor-Aimé Huber, kann mit dem Laser gerei ...
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