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20.11.2002 12:53

Unterschiedliche Auffassung im Mittelbau zur Reform der Habilitation

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Zum Interview mit dem Sprecher der Landesvertretung Akademischer Mittelbau Bayern (LAMB) in der Süddeutschen Zeitung vom 19. November 2002, stellt der Dr. Manfred Bartl-Dönhoff, Sprecher des Akademischen Mittelbaus der Universität Augsburg und selbst Mitglied des LAMB-Vorstandes, fest:

    "Als das (auf ausdrückliche Bitte unseres Sprechers) für die Öffentlichkeitsarbeit der LAMB zuständige Mitglied des Landesvorstandes darf ich darauf hinweisen, dass unser Sprecher, Hartmut Beister, in dem von der Süddeutschen Zeitung unter der Überschrift "Wachsweiche Reform" abgedruckten Interview weitgehend seine Privatmeinung bzw. die des Mittelbau-Sprechers der LMU, Dieter Häberle, zum Reformpapier der Bayerischen Rektorenkonferenz zum Ausdruck bringt. Das ist ihm natürlich unbenommen, allerdings sollte er sich dann nicht als Sprecher der LAMB äußern. Das muss zu Missverständnissen in der Öffentlichkeit f'ühren und schadet den eingeleiteten Reformbestrebungen.

    Es mag ja sein, dass es gelegentlich noch besonders bockbeinige Ordinarien gibt, vielleicht gehäuft an der LMU, die "den alten Status" beibehalten wollen. Ebenso muss man aber bedauernd festhalten, dass es auch in den Reihen der wissenschaftlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einige besonders verdrießliche Kollegen gibt, die Reformansätze nicht mehr zur Kenntnis nehmen können, wie sie zum Beispiel im Musterentwurf zu einer neuen Habilordnung der Bayerischen Universitäten enthalten sind.

    Was soll schlecht daran sein, wenn ein Mentorenausschuss, zu dessen Zusammensetzung die Habilitanden ein Vorschlagsrecht haben, den Nachwuchs in einer kritischen, ersten Phase wissenschaftlicher Selbständigkeit betreut? Was ist schlecht daran, wenn die fördernde Fakultät auf Vorschlag dieses Mentorenausschusses abschließend bestätigt, dass die Habilitanden ihr Verfahren erfolgreich oder gar mit herausragenden Leistungen durchlaufen haben? Was ist schlecht daran, wenn zur Förderung der Interdisziplinarität dem Mentorenausschuss auch Mitglieder anderer Fakultäten oder auch anderer Universitäten angehören können? Und schließlich, ist es wirklich "wachsweich", wenn im Papier der Rektorenkonferenz auf die unterschiedliche Finanzausstattung der Fakultäten Rücksicht genommen werden soll? Für die Betroffenen dürfte es vorteilhafter sein, überhaupt und mit hohem persönlichem Einsatz gefördert, als einfach deswegen abgelehnt zu werden, weil sich eine kleinere Fakultät gerade keinen weiteren Habilitanden oder eine weitere Habiltandin leisten kann.

    Die Mehrheit der in der LAMB vertretenen Konvente wissenschaftlicher und künstlerischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, besonders aber unser eigener Augsburger Konvent ist entschieden der Meinung, dass eine so reformierte Habilitation bei weitem einer Juniorprofessur vorzuziehen ist, wie sie dem wissenschaftlichen Nachwuchs ausnahmslos von der Bundesregierung verordnet worden ist, und wie sied, ohne Aussicht auf eine anschließende unbefristete Beschäftigung, eine Karrieresackgasse darstellt.

    Weil diese Karrieresackgasse alternativlos dem Nachwuchs verordnet worden ist, begrüßen wir in Augsburg - die anderen Konvente sollten sich selbst zu Wort melden - auch ausdrücklich die Verfassungsklage der Bayerischen Staatsregierung gegen die Exklusivität der Juniorprofessur als Weg der Nachwuchsförderung. Zu welche Absurdidäten dieses Förderprogramm führt, hat dankenswerterweise ja gerade vor einer Woche die SZ dargestellt. Eine unserer Augsburger Kolleginnen wurde bei ihrer Bewerbung auf eine Juniorprofessur abgelehnt, weil sie bereits in einem Alter habilitiert war, in dem andere gerade ihre Promotion abgeschlossen haben."

    Dr. Manfred Bartl-Dönhoff

    Sprecher des Akademischen Mittelbaus der Universität Augsburg
    Mitglied des Vorstandes der Landesvertretung Akademischer Mittelbau (LAMB)
    Universität Augsburg o 86135 Augsburg
    Telefon 0821/598-5266 o Telefax 0821-598-5289
    manfred.bartl-doenhoff@phil.uni-augsburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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