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20.11.2002 13:15

Wissenschaftsrat empfiehlt flächendeckende Einführung von Promotionskollegs

Dr. Uta Grund Geschäftsstelle
Wissenschaftsrat

    Der Wissenschaftsrat hat auf seinen Novembersitzungen Empfehlungen zur Reform der Doktorandenausbildung verabschiedet, die maßgeblich dazu beitragen sollen, Qualität und Attraktivität der Doktorandenausbildung in Deutschland zu steigern.

    Der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Dr. Einhäupl, erklärt: "Eine international konkurrenzfähige Doktorandenausbildung ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des deutschen Wissenschaftssystems. Die vom Wissenschaftsrat vorgeschlagene Einführung von Promotionskollegs sind ein entscheidender Schritt vorwärts."

    Gegenwärtig ist die Doktorandenausbildung von einer Reihe von Defiziten gekennzeichnet. Promotionszeiten sind häufig zu lang, vielen Doktoranden bleibt neben ihrer Arbeit an der Hochschule zu wenig Zeit für ihre Doktorarbeit, die Betreuung ist nicht immer ausreichend, in verschiedenen Fächern fehlen Finanzierungsmöglichkeiten, auch fehlen speziell für Doktoranden angebotene Studienprogramme.

    Um eine durchgreifende Reform zu erreichen, empfiehlt der Wissenschaftsrat die flächendeckende Einführung von Promotionskollegs. Diese sehen einen Zusammenschluss von Hochschullehrern vor, die in gemeinsamer Verantwortung Promovierende auswählen, ausbilden, betreuen und gute Forschungsbedingungen sicherstellen. Promotionskollegs sollen ein anspruchsvolles Studienprogramm anbieten. Der Wissenschaftsrat geht davon aus, dass eine verbesserte Betreuung in den Promotionskollegs zur Verkürzung der Promotionszeiten beitragen wird.

    Die Größe der Promotionskollegs soll überschaubar sein. Universitäten können ihre Promotionskollegs in Zentren für Graduiertenstudien zusammenfassen. Dies fördert die Profilbildung der Universitäten und hilft, Synergieeffekte zu nutzen.

    Weitere Empfehlungen des Wissenschaftsrates:

    Eine Entlastung promovierender wissenschaftlicher Mitarbeiter von promotionsfernen Dienstleistungsaufgaben in Forschung und Lehre ist notwendig, damit diese an einem Promotionskolleg teilnehmen und ihre Doktorarbeit zügig erstellen können.

    Die Doktorandenausbildung muss weiter internationalisiert werden. Kompetenzen in der internationalen Forschungskooperation gehören zum Qualifikationsprofil von Promovierten. Geeignete Promotionskollegs sollen auch eine gemeinsame Doktorandenausbildung in Kooperation mit ausländischen Universitäten anbieten.

    Auch die Bezahlung der Promovierenden muss zur Attraktivitätssteigerung beitragen. Die Höhe der Finanzierung kann nach Disziplinen unterschiedlich ausfallen. Insbesondere die Landesgraduiertenförderung sollte ihre Fördersätze deutlich erhöhen.

    Der Wissenschaftsrat nimmt auch Stellung zum DFG-Programm der Graduiertenkollegs, das entscheidend zur Reform der Doktorandenausbildung beigetragen hat. Verschiedene Aspekte der Graduiertenkollegs - Studienprogramm, Auswahl, Betreuung - haben Modellcharakter für die vom Wissenschaftsrat vorgeschlagene flächendeckende Einführung der Promotionskollegs. Der Wissenschaftsrat unterstützt die Absicht der DFG, den Exzellenzcharakter des Programms zu stärken. Neben einem klaren und innovativen inhaltlichen Profil sollte die Attraktivität des Programms auch durch eine angemessene Finanzierung der Kollegiaten sowie der Kollegs insgesamt gesteigert werden. Ebenso sollen die internationalen Graduiertenkollegs weiter ausgebaut werden.

    Hinweis: Die Empfehlungen zur Reform der Doktorandenausbildung (Drs. 5459/02) wird im Netz als Volltext (www.wissenschaftsrat.de) veröffentlicht. Sie kann bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates auch per eMail (post@wissenschaftsrat.de) angefordert werden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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