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07.07.1998 00:00

Harte Schichten in höchster Präzision

Sabine Denninghoff Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Mit einer innovativen Beschichtungstechnik will sich eine junge Firma am Bodensee als Hochtechnologie-Dienstleister etablieren. Die Stockacher Metallveredelung GmbH stellt strukturierte Hartchromschichten her, um Oberflächen mit zusätzlichen Funktionen auszustatten. Am 10. Juli wird das neue Produktionsgebäude der Stockacher Metallveredelung eingeweiht.

    Seit langem werden Metallteile verchromt, um sie vor Korrosion zu schützen. Oft sollen Oberflächen aber weitere Funktionen erfüllen. Ihre Eigenschaften werden nicht nur durch das Material, sondern auch durch die Oberflächen-Mikrostruktur bestimmt. Die moderne Beschichtungstechnik ermöglicht es, gezielt mikroskopisch kleine, nützliche Strukturen zu erzeugen. So erhalten etwa Umformwerkzeuge eine leicht rauhe Schicht, die soviel Schmierstoff festhält, daß Blech beim Umformen leichter über die Oberfläche gleitet.

    In Zusammenarbeit zwischen dem Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA und der Winterthurer Metallveredelung entstand ein galvanisches Verfahren, mit dem sich Rauhigkeitswerte mikrometergenau herstellen lassen. TOPOCROM® heißen diese strukturierten Hartchromschichten, die sich in der Stockacher Metallveredelung mit der neuartigen Beschichtungstechnik in bisher nicht gekannter Qualität kostengünstig erzeugen lassen. Wegen ihrer technischen und wirtschaftlichen Vorteile sind sie heute aus verschiedenen Anwendungsfeldern in der Produktion nicht mehr wegzudenken. Die gezielte Einstellung von Oberflächenstrukturen ermöglicht völlig neue Funktionen - und damit Produkte völlig neuer Qualität.

    Die junge deutsche Tochterfirma der Winterthurer Metallveredelung in Stockach wird mit dieser Technik nun technisch anspruchsvolle Serienprodukte kostengünstig beschichten. Die neuartige Produktionsanlage, die vom IPA in Stuttgart konzipiert wurde, setzt eine moderne Philosophie der galvanotechnischen Fertigung, die mit den traditionellen galvanischen Bädern nicht mehr viel gemein hat, in die Praxis um. In modular aufgebauten und geschlossenen Anlagen, sozusagen galvanotechnischen Bearbeitungszentren, können hier große Serien von Bauteilen hoch präzise und mit reproduzierbarer Qualität beschichtet werden - neben den TOPOCROM-Schichten auch die verschiedensten anderen Chrom- oder Mehrschichtsysteme. Mit diesen Anlagen wurden die Voraussetzungen geschaffen, um die komplexen galvanischen Beschichtungsprozesse vollständig kontrollieren und gezielt lenken zu können. Die Beschichtungsbehälter können auf spezielle Aufgaben oder Bauteile abgestimmt werden. Damit erfüllen die Anlagen die Voraussetzungen, um in fast jede Fertigung integriert zu werden. So kann die Stockacher Metallveredelung solche Anlagen auch direkt beim Kunden aufbauen und betreiben. Außerdem bietet die junge Firma ein breites und fundiertes Wissen und Hilfe bei der Auswahl geeigneter Schichten für spezielle Anwendungsfälle.

    Beispielhaft ist eine bei der Firma Preussag Stahl in Salzgitter installierte Verchromungsanlage für große Dressierwalzen. Für Autobauer ist das »Dressieren« von Blechen sehr wichtig, denn die so präparierten Bleche lassen sich besser verarbeiten und lackieren. Mit der von der Stockacher Metallveredelung gelieferten Anlage werden nun in Salzgitter Walzen von mehr als vier Metern Länge mit einer Genauigkeit von einem tausendstel Millimeter mit TOPOCROM beschichtet. Das Grundkonzept für die gesamte innovative Anlagentechnik wurde in enger und langjähriger Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatierung IPA entwickelt.

    Das neue Produktionsgebäude in Stockach bietet der jungen Firma am Bodensee nun die besten Voraussetzungen, um sich als Hochtechnologie-Dienstleister für moderne Beschichtungstechnik zu etablieren.

    Die Einweihung der Stockacher Metallveredelung ist am 10. Juli 1998, um 16.00 Uhr, in Stockach, Industriegebiet Hardt, Hardtring 29.

    Anmeldung an Frau Schär, Winterthurer Metallveredelung, Telefon +41 (0) 52 45 06 45, Telefax +41 (0) 52 45 06 46.

    Ansprechpartner:
    Thomas Bolch
    Telefon 07 11/9 70-17 58, Telefax 07 11/9 70-10 32
    Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
    Nobelstraße 12, D-70569 Stuttgart
    email: hzh@ipa.fhg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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