Die Deutsche Schmerzgesellschaft und die Grünenthal GmbH zeichnen wissenschaftlichen Nachwuchs aus
Hamburg/Aachen, Oktober 2013. Im Rahmen des Deutschen Schmerzkongresses 2013 in Hamburg wurden die Gewinner des 27. Förderpreises für Schmerzforschung prämiert. Der Förderpreis ist der höchstdotierte deutsche Wissenschaftspreis auf dem Gebiet der Schmerzforschung.
Im 27. Jahr verleiht die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. (vormals Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. - DGSS) den von der Grünenthal GmbH gestifteten Förderpreis für die Schmerzforschung. Grünenthal sieht es als unabhängiges forschendes Familienunternehmen mit dem Fokus auf Schmerztherapie als eine Verpflichtung an, Wissenschaftler zu unterstützen.
Die Preisträger in der Kategorie Klinische Forschung sind:
1. Preis – Dr. Annika Reinersmann, Ruhr-Universität Bochum – Abteilung für Schmerzmedizin, Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin, Berufsgenossenschaftliches Universitätskrankenhaus
Mit der Arbeit:
„The rubber hand illusion in complex regional pain syndrome: Preserved ability to integrate a rubber hand indicates intact multisensory integration“
Ziel der Studie war es, mithilfe der sogenannten ‚Gummihandillusion‘ die Funktionalität der multimodalen Integration sowie den Einfluss mentaler Körperrepräsentation auf die Integration körperrelevanter Reize beim CRPS zu untersuchen. Dies soll dazu beitragen, die Pathomechanismen der Körperschema- und Körperbildstörung beim Komplexen Regionalen Schmerzsyndrom (CRPS Typ I) besser zu verstehen.
2. Preis – Prof. Dr. med. Winfried Meißner, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Uniklinik Jena/ Sanjay Aduckathil, M.D., Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Uniklinik Köln/ Hans Jürgen Gerbershagen, M.D., Ph.D., Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Uniklinik Utrecht
Mit der Arbeit:
„Pain Intensity on the First Day after Surgery – A Prospective Cohort Study Comparing 179 Surgical Procedures“
Starke Schmerzen nach Operationen sind ein klinisch relevantes Problem, das bei 20-50% der Patienten auftritt. Operationsspezifische Daten zur Häufigkeit des Auftretens starker Schmerzen im klinischen Alltag sind jedoch weitgehend unbekannt, insbesondere für kleinere und mittelgroße Operationen. Die Studie ermöglicht erstmals auf der Basis einer einheitlichen, standardisierten Erfassung aus Patientenperspektive einen Vergleich der Schmerzintensität zahlreicher unterschiedlicher Operationen.
Die Preisträger in der Kategorie Grundlagenforschung sind:
1. Preis – Dr. Manuela Simonetti, PhD, Pharmakologisches Institut, Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg
Mit der Arbeit:
„Nuclear calcium signaling in pain“
Die Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit dem Einfluss von Kalzium im Zellkern auf die Bildung von chronischen und inflammatorischen Schmerzen. Mechanismen, die dem Übergang zwischen normaler Empfindlichkeit und Überempfindlichkeit auf schädliche Reize zugrunde liegen, sind wichtig für das Verständnis chronischer Schmerzen. Eine aktivitäts-induzierte Synapsen-zu-Kern-Kommunikation über Kalziumwellen hat sich dabei als Schlüsselmechanismus anpassungsfähiger Reaktionen herausgestellt. Die Arbeitsgruppe untersuchte dieses Phänomen unter Verwendung einer kernspezifischen Perturbationsstrategie in vivo durch ein AAV-basiertes Konstrukt, ergänzt um Gen-Profiling, bioinformatische Analyse und molekularbiologische Techniken.
2. Preis – Dipl.-Psych. Katarina Forkmann, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Mit der Arbeit:
„Pain Specific Modulation of Hippocampal Activity and Functional Connectivity during Visual Encoding“
Gedächtnisdefizite zählen neben Aufmerksamkeitsdefiziten zu den am häufigsten berichteten und testpsychologisch nachgewiesenen Alltagsproblemen von Patienten mit akuten und chronischen Schmerzen. Im Fall von akuten Schmerzen kann die Interferenz der Schmerzwahrnehmung und parallel ablaufender kognitiver und perzeptueller Prozesse überlebensrelevant sein, bei chronischem Schmerz hat diese sogenannte „Störfunktion von Schmerz“ jedoch ihren physiologischen Nutzen verloren. Die Arbeitsgruppe untersuchte in ihrer Studie erstmals die für Schmerz spezifischen neuronalen Grundlagen dieser „Störfunktion von Schmerz“ exemplarisch für die visuelle Wahrnehmung.
Pressekontakt:
Deutsche Schmerzgesellschaft e.V.
Thomas Isenberg, Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft, Alt-Moabit 101 b, 10559 Berlin, Tel.: 030-394096890, Fax: 030-394096899, E-Mail: isenberg@dgss.org
Grünenthal GmbH
Christina Obertanner, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, 52099 Aachen,
Tel.: 0241/569-3081, Fax: 0241/569-1511, E-Mail: christina.obertanner@grunenthal.com
Über den Förderpreis für Schmerzforschung
Der Förderpreis für Schmerzforschung wird jährlich von der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V und der Grünenthal GmbH (Aachen) vergeben. Mit dem Förderpreis für Schmerzforschung werden Ärzte und Wissenschaftler gefördert, deren Arbeiten im Bereich der anwendungsbezogenen Forschung und umgesetzten Grundlagenforschung einen wesentlichen Beitrag zur interdisziplinären praxisbezogenen Therapie akuter und chronischer Schmerzen geleistet haben.
Über die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V.
Die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. ist die wissenschaftliche Schmerzgesellschaft in Deutschland. Mit mehr als 3.400 Mitgliedern ist sie die größte Europas. Die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. wurde am 8.9.1975, während des 1st World Congress on Pain in Florenz, als deutsche Sektion der International Association for the Study of Pain (IASP), gegründet. Sie ist als gemeinnützige Organisation anerkannt und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).
Über Grünenthal
Die Grünenthal Gruppe ist ein unabhängiges, international tätiges, forschendes Pharmaunternehmen im Familienbesitz mit Konzernzentrale in Aachen. Aufbauend auf ihrer einmaligen Kompetenz in der Schmerzbehandlung ist es das Ziel, das patientenzentrierteste Unternehmen und damit führend in Therapie-Innovation zu werden. Als eines der letzten fünf forschenden Pharmaunternehmen mit Konzernzentrale in Deutschland investiert Grünenthal nachhaltig in die Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2012 betrugen die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen circa 26 Prozent des Umsatzes. Die Forschungs- und Entwicklungsstrategie Grünenthals konzentriert sich auf ausgesuchte Therapiegebiete und modernste Technologien. Den Schwerpunkt bildet die intensive Suche nach neuen Wegen, um Schmerzen besser, nachhaltiger und mit weniger Nebenwirkungen zu lindern. Die Grünenthal Gruppe ist in 26 Ländern weltweit mit Gesellschaften vertreten. Grünenthal-Produkte sind in mehr als 155 Ländern erhältlich, und heute arbeiten circa 4.400 Mitarbeiter weltweit für die Grünenthal Gruppe. Der Umsatz 2012 betrug 973 Mio €. Weitere Informationen unter www.grunenthal.de
http://www.dgss.org
http://www.grunenthal.de
v.l.n.r. Kai Martens, Katarina Forkmann, Dr. Manuela Simonetti, Prof. Dr. Winfried Meißner, Dr. Anni ...
Foto: ©m:con
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Medizin
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
v.l.n.r. Kai Martens, Katarina Forkmann, Dr. Manuela Simonetti, Prof. Dr. Winfried Meißner, Dr. Anni ...
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