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21.11.2002 09:11

Innovations- und Gründerlabor für neue Werkstoffe und Verfahren an der Universität Jena eröffnet

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Grundstein für Gründer und "externes Forschungslabor"

    Jena (21.11.02) Im Institut für Materialwissenschaft und Werkstofftechnologie der Universität Jena ist in den letzten Monaten ein Ort entstanden, der zum Zentrum für werkstoffwissenschaftlich orientierte Gründer werden kann. Das "Innovations- und Gründerlabor für neue Werkstoffe und Verfahren" (IGWV) an der Jenaer Uni, das am 25. November offiziell eröffnet wird, bietet dafür Know-how und beste Ausstattung. Mit den bereits vorhandenen Möglichkeiten und den neuen Geräten, die dank einer Förderung des Bundesforschungsministeriums in Höhe von rd. 1,8 Millionen Euro angeschafft werden konnten, "besitzen wir eine Ausstattung, die in dieser Form wahrscheinlich nicht nur in Thüringen, sondern auch weit darüber hinaus einmalig ist", unterstreicht Prof. Dr. Klaus D. Jandt. Der nach neun Jahren Aufenthalt in den USA und Großbritannien am Jahresanfang neu berufene Lehrstuhlinhaber für Materialwissenschaft denkt dabei u. a. an die modernsten Rasterkraftmikroskope, die Oberflächenuntersuchungen bis zur atomaren Ebene ermöglichen, oder das neue "XPS-Gerät", das mit Hilfe von Röntgenstrahlung die chemische Zusammensetzung von Oberflächen ermittelt.

    Im IGWV wird es Gründern aus Thüringen möglich sein, Geräte, Labore und professionelle Räume zu nutzen. "Sie können hier den Grundstein für die eigene Firma legen", beschreibt Prof. Jandt. Gemeinsam mit den Werkstoff-Experten der Universität können Gründer-Ideen analysiert, ausgearbeitet und in Prototypen umgesetzt werden. Dabei liegen die besonderen Stärken der Jenaer Wissenschaftler und Praktiker auf den Gebieten Biomaterialien (medizinische Implantate), Nanomaterialien, Polymere, Materialrecycling, Werkstoffprüfung, Qualitätssicherung und Prototypenherstellung. Dass kein Gründer zögern muss, sich mit seiner Idee an die unabhängigen Jenaer Wissenschaftler zu wenden, unterstreicht auch PD Dr. Jörg Bossert: "Wir liefern nicht Lösungen, sondern Hilfe zu Lösungen", umreißt der wissenschaftliche Leiter die Grundidee des Gründerlabors. Diese Hilfestellung wird durch verschiedene Kooperationen der Werkstoff-Experten erweitert. So arbeitet das neue Labor ebenso mit der Thüringer Gründerinitiative GET UP zusammen wie mit der Patentstelle der Uni und anderen für die Gründer relevanten Institutionen. Zusätzlich sollen ausgewählte Lehrveranstaltungen im Studiengang Werkstoffwissenschaft den Studierenden die Möglichkeiten der eigenen Unternehmensgründung aufzeigen.

    Die Gründeratmosphäre in Jena sei bereits exzellent, beteuert Alexander Uhl. Der gebürtige Bayer ist sich sicher: "Die Unterstützung für Gründer ist in Thüringen besser als in Bayern", hat er festgestellt, seit er begonnen hat, seine Gründungsidee umzusetzen - seit zwei Jahren ist er als Doktorand bei Prof. Jandt tätig und arbeitet auch an der eigenen Selbstständigkeit.

    Neben den Gründern werden es die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) sein, die vom Jenaer Labor profitieren. "Wir wollen den Thüringer Unternehmen unsere Kompetenz zur Verfügung stellen", beschreibt Prof. Jandt das zweite Standbein des IGWV. "Für viele Unternehmen dieser Größe ist die Anschaffung von modernen, leistungsfähigen Untersuchungsverfahren schlicht zu teuer", weiß der IGWV-Direktor, "Wir bieten nicht nur eine hervorragende Ausstattung, sondern auch Know-how. So werden die Untersuchungen effektiv und damit kostengünstig durchgeführt". Daher könnte das Jenaer Gründerlabor als "externe Entwicklungsabteilung von Unternehmen genutzt werden". Durch eine solche Kooperation sollen beide Seiten gewinnen: Die Firmen beziehen aus dem Dialog mit den Forschern neue Lösungen für ihre Fragen - und verlieren dabei möglicherweise vorhandene Berührungsängste gegenüber der Uni. Die Werkstoff-Experten erhalten andererseits Anregungen für praxis- und grundlagenorientierte wissenschaftliche Ansätze. "Wir sind in der Lage, unsere Möglichkeiten rasch an den Kundenwünschen auszurichten, um deren Ideen umzusetzen", unterstreicht Dr. Bossert. "Wenn wir mal etwas nicht können sollten, kennen wir jemanden, der es kann und vermitteln weiter. Wir bieten keine Routinemessungen. Aber wir wollen, dass moderne Verfahren auch für KMU zur Routine werden - dies erweitert den Markt für außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und private Labors der Region", erklärt der Leiter. "Für jede Firma in Thüringen, die mit anspruchsvollen Werkstoffen arbeitet, haben wir etwas anzubieten", sagt Prof. Jandt selbstbewusst. "Wir schicken niemanden weg", ergänzt er, "weder weil er nicht in Thüringen ansässig ist, noch weil die Firma groß ist".

    Mit dem Innovations- und Gründerlabor für neue Werkstoffe und Verfahren bietet die Jenaer Universität Gründern und Firmen eine Chance, "am boomenden Zukunftsmarkt teilzuhaben", betont Prof. Jandt. So wachse der Markt für Biomaterialien jährlich um 10 % bis 25 %, weiß er aus seinem Spezialgebiet. Jandt hofft nun, dass vom "Gründungsgeist einer Garagenfirma" auch bald viele Thüringer erfasst werden, denen das IGWV professionelle Hilfe anbietet.

    Weitere Informationen unter: http://www.uni-jena.de/matwi/innovation/

    Hinweis für die Medien:
    Die offizielle Einweihung des IGWV findet am 25. November ab 17 Uhr im Institut für Materialwissenschaft und Werkstofftechnologie der Jenaer Universität (Löbdergraben 32) statt. Die Medien sind herzlich eingeladen.

    Kontakt:
    Innovations- und Gründerlabor für neue Werkstoffe und Verfahren an der Universität Jena
    Löbdergraben 32, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 947713
    Fax: 03641 / 947712
    E-Mail: igwv@uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de/matwi/innovation/


    Bilder

    Vermessung eines Prototypen, der im neuen Gründerlabor der Uni Jena gebaut wurde, für die Polymerisation von Kunststoffzahnfüllungen mit blauem Licht. (Foto: FSU/Scheere)
    Vermessung eines Prototypen, der im neuen Gründerlabor der Uni Jena gebaut wurde, für die Polymerisa ...

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    Die Eigenschaften von Werkstoffen werden vielfach durch eine gezielte Wärmebehandlung optimiert. So läßt sich z. B. - wie hier im neuen Gründerlabor - bei Pulvern eine gewünschte Teilchengröße und Kristallstruktur einstellen. (Foto: FSU/Scheere)
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Vermessung eines Prototypen, der im neuen Gründerlabor der Uni Jena gebaut wurde, für die Polymerisation von Kunststoffzahnfüllungen mit blauem Licht. (Foto: FSU/Scheere)


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    Die Eigenschaften von Werkstoffen werden vielfach durch eine gezielte Wärmebehandlung optimiert. So läßt sich z. B. - wie hier im neuen Gründerlabor - bei Pulvern eine gewünschte Teilchengröße und Kristallstruktur einstellen. (Foto: FSU/Scheere)


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