Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und vom Freistaat Bayern geförderten neuen Graduiertenkollegs "Wissensfelder der Neuzeit. Entstehung und Aufbau der europäischen Informationskultur" sind zum 1. Oktober 1998 elf Doktorandenstipendien für die Dauer von maximal drei Jahren und ein Postdoktorandenstipendium für die Dauer von zunächst einem Jahr zu vergeben. Ein weiteres Postdoktorandenstipendium wird zum 1. Oktober 1999 ausgeschrieben.
Die beteiligten Fachgebiete, in denen Promotionsmöglichkeit besteht, sind Geschichte und Volkskunde, Literatur- und Sprachwissenschaften, Politik- und Sozialwissenschaften sowie Kunstgeschichte.
Das Kolleg ist der multidisziplinären Erforschung derjenigen Formen der Wissensproduktion, Wissensverbreitung und Wissensspeicherung gewidmet, welche die Entstehung und den Aufbau der neuzeitlichen Informationskultur Europas bedingten. Die frühmoderne Ausweitung von Schriftlichkeit in skriptographischer und typographischer Form und die serielle Bündelung von Texten in medialen Feldern und Beständen findet dabei besondere Beachtung und kann an den kulturhistorischen Avantgardismen und den umfassenden Archiv- und Bibliotheksbeständen Augsburgs unter Nutzung der Infrastruktur des Instituts für Europäische Kulturgeschichte exemplifiziert werden.
Gefördert werden Untersuchungen über die Verarbeitung von registrierend-seriellem Administrationswissen z.B. in Visitationsprotokollen, Urbaren, Firmenakten; von historisch-memorialem Wissen in Münzsammlungen und Epigraphik, Editionen und Sammlungen antiker Historiker, Jubiläums- und Festliteratur, Historiographie und Mythographie; von alltagskulturellem Wissen in Altökonomik, Imagologie der Geschlechter, Konversations- und Zeremonialliteratur, Neulateinischer Epigrammatik, Früher Sensationspresse, Reiseliteratur, Magieliteratur; von herrschaftlich-publizistischem Wissen in Dorfordnungen, Judenordnungen, Fürstenspiegeln, Regimentslehren und politischer Rhetorik, Reichs- und Friedenspublizistik, von lehrförmigem Wissen in Geschichtsbüchern, Fremdsprachendidaktik, Rezensionswesen sowie von ästhetischem Wissen in darstellender Kunst, Architektur und Bildmedien.
Das Bewerbungsschreiben soll neben den üblichen Unterlagen eine Darstellung des Promotions- oder Forschungsprojekts auf ca. zehn Seiten und einen Zeitplan enthalten. Informationsunterlagen für die Bewerbung stehen zur Verfügung.
Bewerbungen sind bis zum 15.08.1998 zu richten an den Sprecher des Kollegs, Prof. Dr. Johannes Burkhardt, Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg, Prinzregentenstr. 11a, 86150 Augsburg, Telefon: 0821/34777-0, Telefax: 0821/34777-34, e-mail: susanne.empl@iek.uni-augsburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
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