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07.07.1998 00:00

Kunden der Universität sollen von MUCK profitieren

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Student Stefan P. erholt sich an der italienischen Adria vom Streß der Vordiplomprüfung. Als er gerade in einer Strandbar seinen Cappuccino schlürft, fällt ihm ein, daß er sich an der Universität nicht zurückgemeldet hat. Ohne diese Formalität kann er im kommenden Semester nicht weiterstudieren.

    Doch das ist kein Grund zur Panik, denn Stefan P. hat ja MUCK, seine Multifunktionale Universitäts-Chipkarte. Mit ihr kann er sich über das Internet an der Universität Würzburg zurückmelden - egal, ob er sich gerade in Italien, Neuseeland oder nur bei seinen Eltern in Hamburg aufhält. Alles was er dazu braucht, ist ein Computer mit Internet-Anschluß und natürlich seine MUCK.

    Zwar ist die geschilderte Situation noch Zukunftsmusik, doch die Partitur dafür wird bereits geschrieben, und zwar an der Universität Würzburg. Hier wird im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst das Projekt MUCK durchgeführt. Dieses stand im Mittelpunkt eines Workshops, der am heutigen Dienstag in der Würzburger Universitätsbibliothek am Hubland zu Ende ging.

    Der Workshop fand unter Federführung des Referats I/5 (Informationsmanagement und Datenverarbeitung) der Zentralverwaltung statt. Die rund 50 Teilnehmer, die aus den verschiedensten Hochschulen der Bundesrepublik kamen, setzten sich nicht nur mit der Chipkarte auseinander. Denn diese hat dem Projekt MUCK zwar den Namen gegeben, doch ist ihre Einführung nur ein Aspekt des Gesamtvorhabens: Im Rahmen von MUCK werde vielmehr, wie Kanzler Bruno Forster bei der Vorstellung des Projekts sagte, der Aufbau einer integrierten Datenverarbeitung mit gesichertem Zugang und mit Selbstbedienungsfunktionen im Internet angestrebt.

    Bislang existieren an der Universität zahlreiche "EDV-Inseln": Lehrstuhl A nutzt ein bestimmtes System, Institut B ein anderes und die Zentralverwaltung wieder ein anderes. Im Rahmen von MUCK sollen all diese Inseln zu einem Festland, zur sogenannten integrierten Datenverarbeitung zusammengefügt werden.

    Den Worten von Kanzler Forster zufolge ist es das Ziel dieser Aktivitäten, die Geschäftsprozesse und Verwaltungsabläufe einer Hochschule im weitesten Sinne zu optimieren. Damit solle erreicht werden, daß die von der Universität angebotenen Dienstleistungen bestmöglich auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind.

    Zu den Kunden, die von MUCK profitieren sollen, zählen nicht nur Studierende wie Stefan P., sondern auch die Professoren und sonstigen Mitarbeiter. Beispiel Materialwirtschaft: Ein Lehrstuhl läßt sich Kopierpapier liefern. In diesen Vorgang sind mehrere Stellen verwickelt - der Lehrstuhl selbst, zum Teil zentrale Buchhaltungen und die Haushaltsabteilung. Aufgrund der bestehenden "EDV-Inseln" müssen bei dem Bestell- und Zahlungsvorgang jedoch Daten doppelt erfaßt und Postwege überbrückt werden, beispielsweise vom Lehrstuhl am Stadtrand zur Zentralverwaltung in die Innenstadt.

    Das kostet Zeit und Geld, die sich mit einer integrierten Datenverarbeitung sparen ließe: Ist die Rechnung beim Lehrstuhl verbucht, habe die Haushaltsabteilung sofort Zugriff auf den Datenbestand und könne die Zahlung anweisen. Da dieser Datenbestand die Materialwirtschaft der gesamten Universität umfassen soll, biete sich auf lange Sicht ein weiterer Vorteil: Es läßt sich zudem direkt vergleichen, wer was wo zu welchem Preis bestellt. Das ermögliche es, den Bestellern Hinweise auf die günstigsten Konditionen zu geben oder Sammelbestellungen in die Wege zu leiten.

    Laut Kanzler Forster soll das Projekt MUCK auch ein Instrument liefern, das die Entscheidungsträger in die Lage versetzt, die Hochschule effizienter zu leiten. Diese Notwendigkeit bestehe um so mehr, weil die Universität sich einem immer größer werdenden Spannungsfeld ausgesetzt sieht: Sie soll einerseits ihre Leistung steigern, also mehr und bessere Lehre und Forschung erbringen, und diese Leistung andererseits bei geringeren Sach- und Personalmitteln, bei zunehmendem Wettbewerb und innerhalb der Rahmenbedingungen des Öffentlichen Dienstes erbringen. Also müsse die Universität, wie viele privatwirtschaftliche Unternehmen auch, ihre bisherigen Geschäftsprozesse analysieren und sie den heutigen Anforderungen anpassen.

    Wie dies möglich sein soll, wurde bei dem Workshop nicht nur am Beispiel der Materialwirtschaft gezeigt, sondern auch für den Bereich Veranstaltungsmanagement, also für die zeitliche Planung der Lehrveranstaltungen, die Raumbelegung usw. Überall dort, wo heute noch "Papierkrieg" zu bewältigen ist, sollen künftig geeignete Software-Pakete ein "Wissens- und Informationsmanagement" ermöglichen. Oberstes Ziel ist es laut Kanzler Forster, deutlich weniger Arbeitszeit für die "Verwaltung" aufwenden zu müssen und stattdessen mehr Zeit für Kundenorientierung in der Lehre sowie Reaktionsfähigkeit und Flexibilität zu gewinnen.

    Weitere Informationen und Ansprechpartner zum MUCK-Projekt finden sich im WWW:


    Weitere Informationen:

    http://www.zv.uni-wuerzburg.de/muck/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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