Am 30. November wird eine Ausstellung zum Leben und wissenschaftlichen Werk des Botanikers Carl Haussknecht in der Universität Jena eröffnet
Mitte des 19. Jahrhunderts reiste ein deutscher Apotheker als Arzt durch den geheimnisvollen Orient. Dieser „Dr. Carlo“ war zu Pferde unterwegs, schloss sich zuweilen den traditionellen Karawanen an und besuchte den Iran, Irak, Kurdistan, Syrien und die Türkei.
Bei dem Orientreisenden handelte es sich um den Pharmazeuten und Botaniker Heinrich Carl Haussknecht (1838-1903), der im Auftrag von Pierre Edmond Boissier unterwegs war. Der Schweizer Botaniker Boissier gab ab 1867 die fünfbändige „Flora orientalis“ heraus und er hatte den Privatgelehrten Haussknecht beauftragt, Pflanzen zu sammeln und zu bestimmen. „Haussknecht war ein echter Forschungsreisender, der auch Schneckenhäuser mitbrachte, exotische Münzen und Ziegel mit Inschriften“, sagt Kristin Victor vom Herbarium Haussknecht der Universität Jena. Eine Auswahl dieser Funde aus verschiedenen Sammlungen der Universität wird ab dem 30. November 2013 der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Ausstellungsraum der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) wird an diesem Tag die Ausstellung „Durchs wilde Kurdistan ... Carl Haussknechts Forschungsreisen in den Orient“ eröffnet. In insgesamt zehn Vitrinen werden zeitgenössische Artefakte gezeigt, die das Schaffen Haussknechts illustrieren. Darunter sind Pflanzenbelege aus dem Herbarium Haussknecht, Bücher, Münzen aus dem Orientalischen Münzkabinett der Universität und Schneckenhäuser, die sonst im Phyletischen Museum aufbewahrt werden. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 1. März 2014.
Der Privatgelehrte Carl Haussknecht hatte 1882 den „Botanischen Verein für Gesamt-Thüringen“ gegründet, dessen erster Vorsitzender er war. Später wurde aus dem Verein die Thüringische Botanische Gesellschaft.
In seinem Wohnort Weimar ließ Haussknecht ein Herbar-Haus bauen, in dem seine Sammlung aufbewahrt wurde. „Nach dem Tode Haussknechts wurde die Sammlung zunächst durch eine Stiftung verwaltet“, sagt Kristin Victor. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Sammlung als „Herbarium Haussknecht“ in die Obhut der Friedrich-Schiller-Universität, wo sie bewahrt wird und der Forschung dient. Das Herbarium Haussknecht im Universitätshauptgebäude (Fürstengraben 1) gehört heute zu den 20 größten Herbarien weltweit. Der Gelehrte selbst beschrieb über 1.000 Pflanzen, bei über 100 Arten taucht sein Name in der Beschreibung auf. Zudem wurde eine Gattung der Doldenblütler als „Haussknechtia“ benannt.
Die Ausstellung über Leben und Schaffen Carl Haussknechts eröffnet der Dekan der Biologisch-Pharmazeutischen Fakultät Prof. Dr. Frank Hellwig am Samstag (30. November) um 10.15 Uhr im Ausstellungsraum in der ThULB mit einem Vortrag über Haussknecht. Im Anschluss gibt es eine kleine Führung durch die Schau. Gäste sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.
Herbarium Haussknecht bei der Langen Nacht der Wissenschaften
Wer sich für das Herbarium Haussknecht interessiert, der hat die Gelegenheit, am Tag zuvor (29.11.) bei der Langen Nacht der Wissenschaften die Sammlung kennenzulernen. Um 18, 19 und 20 Uhr werden Führungen zur Einbindung der Sammlung in Forschung und Lehre angeboten. Außerdem sind die Gäste eingeladen, zwischen 18 und 21 Uhr ihr botanisches Wissen in einem Quiz zu testen. Um 21.30 Uhr wird zudem ein Blick hinter die Kulissen des Herbariums gewährt.
Kontakt:
Dipl.-Biol. Kristin Victor
Herbarium Haussknecht der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 949283
E-Mail: kristin.victor[at]uni-jena.de
Dieses gepresste Moos ist Teil einer Sonderausstellung des „Herbarium Haussknecht“ der Universität J ...
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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Auch eine zeitgenössische Reiseapotheke wird in einer Sonderausstellung des „Herbarium Haussknecht“ ...
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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Biologie, Geschichte / Archäologie
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