Die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse von Zugewanderten ist ein wichtiger Integrationstreiber. Führt das Verfahren zum Erfolg, hilft es vielfach neue Arbeit zu finden und in Deutschland heimisch zu werden. Das zeigt das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE): Es hat untersucht, wie der seit 2012 bestehende Rechtsanspruch genutzt wird, die in der Heimat erworbenen Abschlüsse in Deutschland auf Gleichwertigkeit prüfen zu lassen.
Da die deutschen Berufsordnungen sehr komplex und bundesweit rund 600 Organisationen und Einrichtungen für solche Verfahren zuständig sind, ist eine kompetente, unabhängige und kostenfreie Beratung unerlässlich. „Die ersten Erfahrungen zeigen, dass die Anerkennungen transparenter, schneller und verlässlicher geworden sind. Die Problemangemessenheit hat sich verbessert“, stellten die IAQ-Forscher Dr. Ulrich Mill, Dr. Martin Brussig und Lina Zink fest. Beratungen wurden ausgebaut und Anpassungsqualifizierungen entwickelt. Die zuständigen Stellen zeigten auch mehr Flexibilität, wenn es darum geht, Kompetenzen aus ausländischen Bildungsgängen in das deutsche System zu „übersetzen“.
Für die Betroffenen hat der Rechtsanspruch Fortschritte gebracht, wie die Ergebnisse einer Online-Befragung zeigen: Fast alle, die die Beratung aufgesucht haben, messen der beruflichen Anerkennung eine hohe und sehr hohe Bedeutung bei. Für etwa drei Viertel derjenigen, deren Abschlüsse mindestens teilweise anerkannt wurden, war das Ergebnis wichtig, um eine neue Arbeit zu finden. Die Hälfte derjenigen mit einer beruflichen Anerkennung berichtete von besseren Entwicklungschancen. Bei mehr als einem Drittel stieg anschließend das Einkommen.
Das Vorgehen hat also für viele, wenngleich bei weitem nicht für alle, die individuelle Arbeitsmarktlage und Marktperspektiven verbessert, meinen die IAQ-Forscher. „Aber für nahezu alle von ihnen stellt die berufliche Anerkennung ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung in der Bundesrepublik Deutschland dar.“
Weitere Informationen: http://www.iaq.uni-due.de/iaq-report/
PD Dr. Martin Brussig, Tel. 0203/379-3931, martin.brussig@uni-due.de, Dr. Ulrich Mill, ulrich.mill@uni-due.de, Lina Zink, Tel. 0203/379-2196, lina.zink@uni-due.de
Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0170/8761608, presse-iaq@uni-due.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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