idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.11.2013 10:35

Journalistenpreis Informatik wird in Saarbrücken verliehen

Saar - Uni - Presseteam Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Gemeinsame Pressemitteilung der Universität des Saarlandes und der Staatskanzlei des Saarlandes

    Die saarländische Staatskanzlei hat gemeinsam mit der Saarbrücker Informatikforschung den Journalistenpreis Informatik 2013 ausgelobt. Am 3. Dezember um 18 Uhr wird die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer den Journalistenpreis Informatik an der Universität des Saarlandes (Exzellenzcluster-Gebäude E 1.7) verleihen.

    Die drei Hauptpreise gehen an Bastian Brinkmann, Jasmin Klofta und Frederik Obermaier für ihren gemeinsamen Artikel in der Süddeutschen Zeitung, an Till Krause für einen Beitrag im Bayrischen Rundfunk und an Uta Meyer und Jörg Giese für eine Folge des Wissensmagazins „X:enius“, das im Fernsehsender Arte ausgestrahlt wird.

    Für den Journalistenpreis, der bereits zum siebten Mal ausgelobt wurde, gab es auch diesmal wieder viele hochkarätige Einsendungen von allen führenden bundesdeutschen Medien. Gestiftet wurden die drei Hauptpreise in Höhe von jeweils 5.000 Euro von der saarländischen Staatskanzlei in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Informatik der Universität des Saarlandes. Ziel des Journalistenpreises ist es, Beiträge zu honorieren, die in der breiten Öffentlichkeit das Interesse für Themen der Informatik wecken und sich mit den Chancen und Risiken der Informationstechnologie auseinandersetzen. Dieses Jahr haben sich 73 Journalisten um den Journalistenpreis Informatik beworben, in der Kategorie Print bewertete die Jury 50 Artikel, in der Kategorie Hörfunk 20 Beiträge und in der Kategorie Fernsehen 19 Sendungen. Damit konnte die Zahl der Einsendungen im Vergleich zu den Vorjahren nochmals deutlich gesteigert werden.

    „Das Saarland ist ein internationales Zentrum der Informatik, sowohl durch die Informatik-Forschung und den Exzellenzcluster der Universität als auch die hochkarätigen Forschungsinstitute. Der Journalistenpreis Informatik hilft uns, dem internationalen Wissenschaftsstandort Saarland die Aufmerksamkeit zu sichern, die er verdient“, sagt Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer. Die Informatik ist mit über tausend Studenten eine der größten Fachrichtungen der Universität. Mit der internationalen Graduiertenschule der Informatik und den renommierten Forschungsinstituten auf dem Campus lockt sie Studenten und Doktoranden aus der ganzen Welt nach Saarbrücken. „Durch die erneute Bewilligung des Exzellenzclusters im Jahr 2012 konnten wir den Informatik-Forschungsstandort weiter ausbauen. Wir wollen wir nun Forschung und Wirtschaft im Saarland noch enger verzahnen und langfristig stabile Strukturen aufbauen, ähnlich wie man das aus dem Silicon-Valley in den USA kennt“, erklärt Philipp Slusallek, Sprecher des Kompetenzzentrums Informatik und Professor für Computergraphik an der Universität des Saarlandes.

    Die Preisträger des Journalistenpreises Informatik 2013 im Einzelnen:

    Hauptpreis Print (5.000 Euro):

    Bastian Brinkmann, Jasmin Klofta und Frederik Obermaier für den Artikel „Spam vom Staat“, erschienen am 12. Februar 2013 in der Süddeutschen Zeitung: http://www.sueddeutsche.de/digital/finfisher-entwickler-gamma-spam-vom-staat-1.1595253

    Begründung der Jury: „Schon vier Monate bevor Edward Snowden die NSA-Affäre ins Rollen brachte, veröffentlichte das Autorenteam diesen Beitrag über die deutsche Firma Gamma, die Spionage-Software in die ganze Welt liefert, auch an die Polizei von Unrechtsstaaten. Der Artikel liest sich wie ein Krimi; man wird sofort hineingezogen in die ungeheuerliche Geschichte. Sie lebt von dem Kontrast, dass der scheinbar naiv auftretende Firmenchef Martin Münch die Rechtmäßigkeit seines Tuns niemals in Zweifel zieht und zugleich skrupellos Spionagetechniken an alle Regime der Welt liefert. Spuren der Software Finspy fanden sich zum Beispiel auf Rechnern in Bahrain. Die Autoren, die als erste Journalisten überhaupt Zutritt zum Münchner Firmensitz von Gamma erhielten, setzen die verharmlosenden Aussagen und werblichen Sprüche von Firmenchef Münch wirkungsvoll in Kontrast zu der bitteren Erkenntnis, dass mit frei käuflicher Software aus Deutschland in anderen Teilen der Welt Regimekritiker anonym ausspioniert und dann verhaftet werden. Die Jury honoriert die eindrucksvolle Recherche der drei Autoren mit dem Hauptpreis Print. Der Beitrag hat sich äußert kritisch mit den Schattenseiten der Informationstechnologie auseinandergesetzt. Den Lesern wurde das Ausmaß der technischen Möglichkeiten so anschaulich vermittelt, dass viele sicherlich am Ende schockiert die Zeitung beiseite legten.“

    Hauptpreis Hörfunk (5.000 Euro):

    Till Krause für die halbstündige Reportage „Smartphone-Spionage - Das Abhörgerät in der Hosentasche“, die am 25. Juni 2012 erstmals im Bayrischen Rundfunk gesendet wurde:
    http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/iq-wissenschaft-und-forschung/technik/smartphone-spionage100.html

    Begründung der Jury: „Ebenfalls schon bevor die NSA-Affäre die Berichterstattung dominierte, setzte sich Till Krause mit der Frage auseinander, wie jedes Smartphone zum Einfallstor für Spionage werden kann – und wie diese Möglichkeit schon vielfach genutzt wird. Zum einen von deutschen Firmen, die mit Spionage-Software Millionen verdienen und diese völlig skrupellos an Unrechtsstaaten exportieren. Zum anderen von den Regimes in Bahrain, Ägypten oder dem Iran, die ihre Kritiker damit überwachen und mit deutscher Expertise ihre Opfer peinigen. Der Hörfunkautor erläutert detailreich die Technologie der Spionagesoftware und begibt sich mit verschiedenen Experten auf die Spur der weltweit agierenden Unternehmen. Die Jury prämiert Till Krause mit dem Hauptpreis Hörfunk, weil er anschaulich zeigt, wie in der versteckt agierende Überwachungsbranche Fragen nach Moral und Ethik überhaupt nicht gestellt werden. Trotz der Verschwiegenheit der Unternehmen und deutscher Behörden, die bereits Kunde sind, trägt Krause eine Fülle von Informationen zusammen und zeigt mit erschreckender Klarheit auf, dass vieles, was nach Science Fiction klingt, längst Realität geworden ist.“

    Hauptpreis Fernsehen (5.000 Euro):

    Uta Meyer und Jörg Giese für den halbstündigen Beitrag „Cybercrime“, veröffentlicht in der Sendung „X:enius““ auf Arte am 28. Februar 2012:
    http://vimeo.com/37598093

    Begründung der Jury: „Die beiden Autoren zeigen in mehreren Einzelreportagen, wie Angriffe über das Internet zu einem massiven Problem geworden sind, sei es durch unzählige Online-Attacken von Hackern, das organisierte Verbrechen oder staatliche Geheimdienste. Die Zuschauer erfahren, warum ein Hackerangriff die komplette Internet-Anbindung von Estland lahmlegen konnte, was sich hinter dem Darknet, einer dunklen Unterwelt des Internets, verbirgt und wie auch das Bundeskriminalamt Spionagesoftware nutzt, um Verbrechen aufzuspüren. Die halbstündige Sendung gibt außerdem einen Ausblick, wie das Internet grundsätzlich in seiner Struktur verändert werden müsste, um sicherer zu werden. Die Jury zeichnet den Beitrag mit dem Hauptpreis Fernsehen aus, weil er auf vielfältige Weise die Bedrohungen im Internet verständlich aufzeigt. Dem Autoren-Duo gelang es, die schwierige, oft abstrakte Materie in Fernsehbilder zu packen und Experten zu finden, die anschaulich und mit vielen Beispielen dem Zuschauer die Dramatik der tatsächlichen Gefahren nahe brachten. Die Sendungsmacher setzten sich kritisch damit auseinander, wie die Möglichkeiten des Internet, das anfangs einem guten Zweck dienen sollte, zur Bedrohung und zum Schaden jedes einzelnen Nutzers missbraucht werden kann.“

    Der Jury des Journalistenpreises gehörten Annette Leßmöllmann, Professorin für Wissenschaftsjournalismus am KIT Karlsruhe, Peter Meyer, Pressesprecher des Saarländischen Rundfunks, Dr. Christina Beck, Pressesprecherin der Max-Planck-Gesellschaft, Peter Welchering, freier Technik- und Wissenschaftsjournalist, Dr. Wolfgang Pohl, Geschäftsführer des Bundeswettbewerbs Informatik und Dr. Christel Weins, Gründerin des Journalistenpreises an. Die Organisation des Journalistenpreises Informatik hatte das Kompetenzzentrum Informatik der Universität des Saarlandes in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Informatik übernommen.

    Bei der öffentlichen Preisverleihung mit der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer am 3. Dezember um 18 Uhr sind Gäste willkommen. Sie findet im Foyer des Exzellenzcluster-Gebäudes E 1.7 auf dem Uni-Campus statt. Um Anmeldung wird gebeten: presseteam@uni-saarland.de

    Weitere Informationen:
    http://www.informatik-saarland.de/journalistenpreis

    Fragen beantwortet:
    Gordon Bolduan
    Wissenschaftskommunikation
    Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction”
    Tel: 0681 302-70741
    E-Mail: bolduan@mmci.uni-saarland.de

    Ein Pressefoto der Preisverleihung gibt es ab dem 4. Dezember 2013 unter:
    http://www.uni-saarland.de/pressefotos


    Weitere Informationen:

    http://www.informatik-saarland.de/journalistenpreis
    http://www.sueddeutsche.de/digital/finfisher-entwickler-gamma-spam-vom-staat-1.1...
    http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/iq-wissenschaft-und-forschung/technik/s...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Informationstechnik
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).