idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.12.2013 10:44

Nacht- und Wochenendarbeit der Eltern sind für Kinder nachteilig

Dr. Paul Stoop Informations- und Kommunikationsreferat
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH

    Besonders ärmere und Ein-Eltern-Familien sind betroffen

    Elterliche Arbeitszeiten am Abend, in der Nacht und an Wochenenden haben vielfältige negative Auswirkungen auf Kinder. Das zeigt eine systematische Auswertung von Studien über die letzten drei Jahrzehnte durch ein internationales Forscherteam, das von Jianghong Li, Forscherin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, geleitet wird.

    Die Autoren sind sich bewusst, wie schwierig es ist, die einzelnen Einflussfaktoren von ungewöhnlichen Arbeitszeiten auf das kindliche Wohlbefinden zu bestimmen. Viel hängt von der individuellen Familiensituation ab. Aber 21 der 23 analysierten Untersuchungen in entwickelten Ländern zeigten eine deutliche Tendenz: Arbeit außerhalb der üblichen Zeiten hat ungünstige Folgen für die soziale und emotionale Situation der betroffenen Kinder. Verhaltensauffälligkeiten, schlechtere kognitive Leistungen (Sprechen, Lesen und Mathematik) und Fettleibigkeit sind unter Kindern, deren Eltern zu diesen Zeiten arbeiten, weiter verbreitet als bei Kindern, deren Eltern überwiegend während der Normalarbeitszeit erwerbstätig sind.

    Zu den Gründen gehören depressive Symptome der Eltern, eine schlechtere Wahrnehmung der Erziehungsaufgaben, ein verminderter Austausch zwischen Eltern und Kindern, ein Verlust an Eltern-Kind-Nähe und der allgemeine Mangel an Unterstützung in der Familie. Wenn Eltern am Wochenende und in den Abend- und Nachtstunden arbeiten, geht es besonders Kindern aus sozial benachteiligten Familien schlechter, nämlich ärmeren Familien, Familien mit nur einem Elternteil und Familien, in denen Eltern in Vollzeit in der Nacht und am Wochenende arbeiten.

    Die Autoren fordern mehr Unterstützung in der Familie und am Arbeitsplatz, vor allem für sozial schwächere Familien.

    Jianghong Li, Sarah E. Johnson, Wen-Jui Han, Sonia Andrews, Garth Kendall, Lyndall Strazdins, Alfred Dockery (2013): Parents’ nonstandard work and child wellbeing: A critical review of the literature. Journal of Primary Prevention (published online first 10.1007/s10935-013-0318-z)

    Zum Artikel (PDF, 6 MB)
    http://www.wzb.eu/sites/default/files/publikationen/postprints/li_parents_nonstandard_work_schedules_and_child_wellbeing.pdf

    Pressekontakt

    Jianghong Li Ph.D
    fon: 030-25491-564,
    jianghong.li@wzb.eu

    Dr. Paul Stoop
    Pressestelle
    fon: 030-25491-509
    paul.stoop@wzb.eu


    Weitere Informationen:

    http://www.wzb.eu


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).