Philosophischer Fakultätentag tagt vom 28.-30. November an der Universität Jena
Jena (27.11.02) Im Zuge zunehmender Finanzprobleme im Hochschulwesen sehen sich die Geisteswissenschaften immer stärker an den Rand des bildungspolitischen Systems gedrängt. "Die Situation der Geisteswissenschaften ist zurzeit besonders von den Sparmaßnahmen und der einseitigen Ausrichtung der öffentlichen Debatte auf die technisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen bedroht", konstatiert Prof. Dr. Reinhold R. Grimm. Der Wert der Geisteswissenschaften auch für den Wirtschaftsstandort müsse stärker betont werden, fordert der Vorsitzende des Philosophischen Fakultätentages, dessen Vertreter sich vom 28. bis 30. November an der Friedrich-Schiller-Universität Jena treffen.
Dass diese veraltete Sicht auf die Kulturwissenschaften auch auf deren eigenem Verharren auf überkommenen Positionen beruht, geben manche Fachvertreter gerne zu. Dass man auf dem Weg der Modernisierung inzwischen allerdings ein gutes Stück vorangekommen ist, wird häufig übersehen. Prof. Grimm erwartet diesen Innovationsschub in den Geisteswissenschaften beispielsweise durch die Einführung neuer, gestufter Studiengänge wie des Bachelors und Masters. Gleichzeitig fordert der Jenaer Romanist die radikale Entrümpelung des Habilitationsverfahrens, um die Habilitation als gleichberechtigten Zugang zum Amt des Hochschullehrers (neben der Juniorprofessur) in dieser Fächerkultur zu erhalten.
Es gibt daher genug Diskussionsstoff während der Jenaer Tagung, der bereits beim Hochschulpolitischen Gespräch hervortreten wird. Das Gespräch, zu dem die Öffentlichkeit ausdrücklich eingeladen ist, beginnt am Donnerstag (28.11.) um 19.15 Uhr in der Universitäts-Aula (Fürstengraben 1). Teilnehmen werden neben Prof. Grimm und dem Rektor der Jenaer Universität Prof. Dr. Karl-Ulrich Meyn u. a. der Thüringer Wissenschafts-Staatssekretär Dr. Jürgen Aretz sowie der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz Prof. Dr. Klaus Landfried.
Weitere Themen des Philosophischen Fakultätentages werden die Reform der Lehramtsstudiengänge, die Forschungspolitik der Deutschen Forschungsgemeinschaft und die vom Wissenschaftsrat geforderte Einführung von Doktorandenstudiengängen sein. Brisante Themen, die in Jena auf eine zukunftsweisende und -fähige Bahn für die Geisteswissenschaften gelenkt werden können.
Kontakt:
Prof. Dr. Reinhold R. Grimm
Institut für Romanistik der Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944611 oder 944614
Fax: 03641 / 944612
E-Mail: philosophischer-fakultaetentag@fakultaetentag.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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