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04.12.2013 16:06

Gutachter empfiehlt Verkauf von Berghaus Iseler

Antje Karbe Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Hohe Zuschüsse und 1,3 Millionen Euro Sanierungsbedarf ‒ Universität stellt weitere Gästehäuser auf den Prüfstand

    Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RWT Reutlinger Wirtschaftstreuhand GmbH hat der Universität Tübingen den Verkauf ihres Gästehauses im bayerischen Oberjoch empfohlen. Aufgrund geringer Auslastung des „Berghaus Iseler“ besteht seit Jahren ein hoher Zuschussbedarf. Die anstehenden Sanierungskosten von 1,3 Millionen Euro können nicht erwirtschaftet werden.

    Die Universität will der Empfehlung des Gutachters folgen und wird einen Verkauf vorbereiten. Der am 30. April 2014 auslaufende Vertrag mit dem derzeitigen Pächter wird nicht mehr verlängert.

    Bereits heute übersteigen die Kosten durch Instandhaltung und Erneuerungsmaßnahmen bei weitem die Einnahmen aus dem Übernachtungsgeschäft. Zwischen 2000 und 2012 waren Zuschüsse von insgesamt 390.000 Euro nötig, um alle Ausgaben zu decken. Verursacht wurde diese Situation auch durch eine schwache Auslastung des Gästehauses, die zwischen 2008 und 2012 von 47 auf 32 Prozent zurückgegangen ist. Die aktuelle Auslastung durch Seminarveranstaltungen für Studierende liegt bei nur noch rund zwölf Prozent.

    Rücklagen für Sanierungsmaßnahmen konnten in dieser Situation nicht geschaffen werden. Experten des Baudezernats der Universität und des Landesamts Vermögen und Bau ermittelten in diesem Jahr einen Sanierungsbedarf von 1,3 Millionen Euro. Unter anderem muss die Heizung des Gästehauses erneuert werden. Auch eine Sanierung des Untergeschosses mit Kühlräumen und Waschküche sowie eine Erneuerung der Elektrik und EDV-Ausstattung wären nötig.

    „Die Ergebnisse sind eindeutig: Die Universität kann sich den Betrieb des Berghaus Iseler nicht länger leisten“, sagte Dr. Andreas Rothfuß, der Kanzler der Universität Tübingen. „Wir sind als Universität verpflichtet, unsere Mittel verantwortungsvoll für die Ausbildung der Studierenden und für Forschung einzusetzen. Der Betrieb eines universitätseigenen Gästehauses im Allgäu ist angesichts knapper Kassen nicht mehr machbar.“

    Höhere Übernachtungskosten oder eine Erhöhung der Pacht stellen aus Sicht der Wirtschaftsprüfer keine Lösungen dar. Selbst wenn die Auslastungszahlen deutlich anstiegen und die Universität die Pacht verdoppeln könnte, sei ein jährlicher Zuschussbedarf von rund 100.000 Euro zu erwarten, sagte der Wirtschaftsprüfer und RWT-Geschäftsführer Professor Dr. Gerhard Braun bei der Vorstellung des von der Universität beauftragten Gutachtens. Dies gelte auch dann, wenn die Universität die Sanierungsmaßnahmen auf einen Zeitraum von zehn Jahren strecke: „Die betriebswirtschaftliche Empfehlung kann deshalb nur lauten, das Berghaus Iseler aufzugeben und zu veräußern.“ Um Lehrveranstaltungen und Forschungsprojekte in einem Berghaus oder ähnlicher Umgebung durchzuführen, müsse die Universität kein eigenes Berghaus besitzen, sagte Braun: „Vielmehr können entsprechende Unterkünfte nach Bedarf gemietet werden.“

    Rothfuß kündigte an, die Universität werde die bauliche und wirtschaftliche Situation auch der übrigen externen Gästehäuser überprüfen und die Beteiligung der Universität auf den Prüfstand stellen. Neben dem Berghaus Iseler nutzt die Universität Tübingen ein weiteres Gästehaus und Tagungszentrum in Blaubeuren. Darüber hinaus ist sie gemeinsam mit den Universitäten in Karlsruhe und Stuttgart Besitzerin des Waldhotels Zollernblick in Freudenstadt im Schwarzwald.

    Kontakt:

    Antje Karbe
    Universität Tübingen
    Hochschulkommunikation
    Telefon +49 7071 29-76789
    antje.karbe[at]uni-tuebingen.de


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    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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