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28.11.2002 08:38

Unverwechselbare Studienprofile mit Problembezug und Fächerkooperation in der Lehre angeregt

Kerstin Wodal Pressestelle
Universität Bayreuth

    Präsident Professor Ruppert beim 27. Jahrestag:
    Kritik an zu wenig "Zukunftsblick" bei Diskussion um Bildungsausgaben

    Bayreuth (UBT). Ein unverwechselbares Studienprofil, das weniger disziplinorientiert, sondern eher problembezogen ist und eine intensive Kooperation in der Lehre erfordert, hat Präsident Professor Dr. Dr. h.c. Helmut Ruppert beim 27. Jahrestag der Universität angeregt. Die gemeinsame Entwicklung fachübergreifender Curricula durch Hochschullehrer bedeute, dass Studiengänge entstünden, die keine Haupt- und Nebenfächer hätten. Die Situation, dass ein Nebenfach einem Hauptfach zuarbeiten müsse, werde vermieden. Es würden vielmehr aufeinander bezogene Module mit weitgehend gleichwertiger Bedeutung angeboten. "Alle am Studiengang beteiligten Hochschullehrer würden in einer Studien- bzw. Lehreinheit zusammenarbeiten und gemeinsam Verantwortung tragen", sagte Professor Ruppert.

    Gleichzeitig zog der Präsident 27 Jahre nach Lehrbeginn der 7. Bayerischen
    Landesuniversität eine positive Bilanz. Das Erreichte in Forschung, Lehre, der Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses, im internationalen Wissenschaftskontakt mit Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft könne sich sehen lassen.

    Kritisch äußerte sich der Bayreuther Universitätspräsident zu den Diskussionen um Bildungsausgaben bei den Haushaltsdebatten im Bund und im Land Bayern. Die fänden vorrangig unter dem Gesichtspunkt der Haushaltsbelastung und der Ausgabenstruktur statt. Professor Ruppert: "Das Argument, dass Bildung und die Investitionen unsere Zukunft ist, fällt zwar ab und zu, in den Haushaltsdebatten wird diese Vorstellung aber kaum umgesetzt". Nur zu oft würden Bildungsinvestitionen den Erhaltungssubventionen irgendwelcher der Vergangenheit verhafteten Einrichtungen gegenüber gestellt und nur ab und zu siege der Blick in die Zukunft. Dabei bemühten sich viele Universitäten, ihre Potentiale einzusetzen, um durch neue Forschungsergebnisse und gut ausgebildete Absolventen "Investivkapital für Gesellschaft und Wirtschaft" zu liefern.

    In ihrem Forschungsprofil verfolge die Universität Bayreuth mit Nachdruck das Ziel einer fachübergreifenden Forschung, betonte Professor Ruppert. Über Evaluation und Qualitätsbewertung Dritter gelinge es dann auch, Sonderforschungsbereiche, Forschungsgruppen und Graduiertenkollegs an der Universität zu etablieren sowie sich an nationalen und internationalen Forschungsverbünden zu beteiligen bzw. anwendungsbezogene Forschungsvorhaben mit der Wirtschaft anzugehen. Die dafür in diesem Jahr angeworbenen Drittmittel bezifferte der Präsident mit "ca. 24 Millionen Euro". Bei einem Haushaltsvolumen von 105 Millionen Euro ohne Bauinvestitionen seien damit knapp Œ drittmittelfinanziert.

    Hinsichtlich der internationalen Forschungsvernetzung könne die im Verhältnis kleine Universität Bayreuth auch Erfolge vermelden. Nach einer Untersuchung der Alexander-von-Humboldt Stiftung zu Gastforschern stehe seine Universität bezogen auf die Zahl ihrer Professoren an 4. Stelle in Deutschland, sagte Professor Ruppert.
    Auch auf ihren konsequenten Weg des Angebots interdisziplinärer Studiengänge, die nicht allein auf fachspezifisches Wissen, sondern auf fachübergreifende Kommunikation, Teamarbeit und Management komplexe Aufgaben beruhten, sei die Universität Bayreuth sehr erfolgreich. Gute Erfahrungen im Wettbewerb um gute Studierende habe man auch trotz großer Belastung der Hochschullehrer mit Auswahl- und Eignungsfeststellungsverfahren in verschiedenen Studiengängen gemacht.

    Ein gutes Zeugnis stellte Präsident Professor Ruppert auch den neu eingeführten Bachelor-Studiengängen aus. Die Resonanz sei sehr erfreulich und trage dazu bei, dass die Universität in diesem Wintersemester wieder eine Rekordzahl von über 2.200 Erstsemestern habe. Die Gesamtzahl der Studierenden steige dabei auf 8.290.

    Mit Blick auf die wissenschaftlichen Mitarbeiter, die heute auch eine hohe Verantwortung in der Ausbildung der Studierenden trügen wies Professor Ruppert auf die Umsetzung der sogenannten Junior-Professuren-Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hin, mit dem ausgezeichnete junge Wissenschaftler auch von außerhalb an die Universität Bayreuth geholt werden konnten. Dies habe man auch deshalb getan, weil die Vielfalt der Entwicklungswege des wissenschaftlichen Nachwuchses dadurch erweitert werden. Mit gleichen Nachdruck trete man für die Fortführung von Habilitationen ein, betonte Ruppert.

    Auch das neue Akademische Jahr 2002/2003 wolle man mit dem Streben angehen, weiter die anerkannten Forschungen zu stärken, den Studierenden eine optimale Ausbildung zu vermitteln und dem wissenschaftlichen Nachwuchs die Entfaltungsmöglichkeit geben, die er für neue Ideen und Forschungsinnovationen brauche. Dabei dürfe auch der Dialog der Universität mit den Repräsentanten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft nicht zu kurz kommen, unterstrich Professor Ruppert. Eine international operierende Universität und eine, die gleichzeitig in die Region hineinwirke, seien kein Widerspruch.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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