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29.11.2002 08:34

Marktübersicht MBA-Programme in Deutschland

Dipl.-Päd.;MBA(USA) Detlev Kran Marketing & PR
FIBAA

    Der MBA-Markt in Deutschland wächst stetig. Gab es bis 1995 einen fast nur durch ausländische Anbieter dominierten MBA-Markt, so bieten nun rund 100 Anbieter MBA-Programme an. Darunter viele Fachhochschulen und zunehmend Universitäten.

    Weltweit wird langsam registriert, dass es in Deutschland einen sich entwickelnden MBA-Markt gibt. Damit müssen sich die Programme in einer zunehmenden internationalen Konkurrenz bewegen. Die Entwicklung von Programmen und besonders die Entwicklung einer eigenen MBA-Kultur verläuft sehr dynamisch. Gab es bis 1995 einen fast nur durch ausländische Anbieter dominierten MBA-Markt, so hat sich dies in den letzten Jahren stark gewandelt. Im Sommer 2002 hat die FIBAA die vorhandenen bzw. möglichen MBA-Anbieter in Deutschland systematisch befragt. Rund 100 "Anbieter" mit geschätzten 125 Programmen wurden angeschrieben. 75 Anbieter mit 102 Programmen beantworteten den Fragebogen. Darunter auch Angebote die dem Titelhandel zuzuordnen sind ? diese wurden nicht weiter beachtet.

    Die Dauer der MBA-Programme in Deutschland beträgt im Mittelwert ca. 20 Monate. Die Bandbreite liegt bei 11 bis hin zu 42 Monaten, so die FIBAA. Der Mittelwert ist recht hoch, dies hängt aber damit zusammen, dass ein erheblicher Teil der deutschen MBA-Studierenden bei Fernstudienanbietern eingeschrieben sind. Durch flexible Studienzeiten sind hier eher drei Jahre Studiendauer üblich. Dieser Fernstudienmarkt ist bisher fest in britischer Hand.

    In den Zulassungsverfahren wird in der Regel ein erster Hochschulabschluss verlangt. Weitere Voraussetzungen für die Aufnahme eines MBA Studiums sind gelegentlich noch der GMAT und der TOEFL sowie Interviews und Referenzen.

    Der GMAT ist bei 25 Anbietern erforderlich. Ein Durchschnitt von 500 Punkten wird dabei als Minimum verlangt. Beim TOEFL sieht es ähnlich aus, 43 Anbieter verlangen den TOEFL, der Durchschnitt liegt bei rund 550 Punkten. Einen eigenen Zulassungstest führen 51 Anbieter durch. Referenzen von Arbeitgebern werden von 66 Anbietern verlangt.

    Die Programmkosten haben eine immense Bandbreite von "keine Kosten" bis zu EURO 99.000,-- . Der Mittelwert liegt bei den 102 Angeboten bei rund EURO 18.000,--. Insgesamt gaben 22 Anbieter an, dass das MBA-Programm für die Studierenden kostenfrei ist. In der Regel sind dies Programme an staatliche Universitäten und Fachhochschulen. Die Einschreibegebühren für Studierende ? wenn verlangt ?betragen rund EURO 330,--.

    Insgesamt besuchen in den Jahren 2002/03 rund 3.200 Studenten MBA-Programme bei den befragten Anbietern. Ein erheblicher Teil liegt bei den großen ausländischen Fernstudienanbietern. Wie viele weitere MBA-Studierende zudem direkt im Ausland eingeschrieben sind, kann nur hochgerechnet werden. So sind nach den Zahlen des Instituts of Educational Exchange (IEE) alleine in den USA ca. 900 deutsche Studierende in Business Schools eingeschrieben, in Großbritannien, nach Herausrechnung der Fernstudenten, rund 250. In Frankreich wird mit ca. 50 deutschen MBA-Studierenden gerechnet, in Österreich und der Schweiz mit ca. 200.

    Das Durchschnittsalter liegt nach Angaben der Anbieter bei 31 Jahren. Die minimale Berufserfahrung, die von den Anbietern verlangt wird, liegt bei rund zwei Jahren und die tatsächliche, durchschnittliche Berufserfahrung liegt bei 5,2 Jahren mit einer Bandbreite zwischen 1,5 bzw. 14 Jahren. Der Anteil der Frauen in den MBA-Programmen beträgt rund 34%. Der Anteil der international Studierenden wurde nicht erfasst. Bei speziell entwickelten Programmen liegt er bei über 90 %, sonst eher bei 10%. In den USA sind in den Vollzeitprogrammen über 30 % Ausländer eingeschrieben.

    Die Unterrichtssprache ist Englisch, mit einem Anteil von rund 70%. 34 Programme werden zu 100% in Englisch angeboten. Nur zehn Angebote, so die Anbieter, sind rein deutschsprachig. Bei den andern Angeboten schwankt der Anteil zwischen 10% bis 80%. Die mittlere Anzahl der zu absolvierenden Studienblöcke liegt bei 12. Bei den Lehr- und Lernmethoden werden zu 35% Fallstudienarbeiten eingesetzt, 34% sind klassische Vorlesungen. Eine Abschlussarbeit am Ende des Studiums ist bei fast 90% der Anbieter vorgesehen. Fremdsprachenanteile von rund 25% und eine Abschlussarbeit sind z.B. eine zwingende Voraussetzungen für eine Akkreditierung durch die FIBAA.

    Fasst man die Angaben der Anbieter bezüglich die Anzahl der Absolventen zusammen, so kommt man derzeit auf rund 6.800 Absolventen aus den ausgewerteten Programmen. Eine Reihe von Programmen hat derzeit noch keine Absolventen, da sie erst 2001 bzw. 2002 gestartet sind. Nimmt man dann noch die Anzahl der deutschen Absolventen hinzu, die in den USA oder in anderen europäischen Staaten einen MBA erhalten haben, ist damit eine Zahl von rund 10.000 deutschen MBA-Alumni mittlerweile realistisch (Daten Stand: September 2002).

    Quelle: Der MBA-Guide 2003 erscheint Ende November 2002 und stellt auch den MBA-Markt in Österreich und der Schweiz dar. Autoren: Brackmann/Kran, Luchterhandverlag, 2002

    Mit freundlichen Grüßen

    Detlev Kran
    FIBAA-Geschäftsstelle
    Adenauerallee 73
    53113 Bonn
    Deutschland
    Tel: 0700-342-222666
    Tel: 0049(0)228-280356-0
    Fax: 0049(0)228-280356-9
    E-Mail: kran@fibaa.de
    Internet: WWW.FIBAA.de


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    Wirtschaft
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    Deutsch


     

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