Ehemaliger Minister spricht über "Privatisierung der Gewalt"
Ein prominenter SPD-Politiker und ehemaliger Bundesminister kommt an die Brandenburgische Technische Universität (BTU). Erhard Eppler spricht am Mittwoch, 4. Dezember, um 19.30 Uhr im Hörsaal 1 über das Thema "Der Staat ist das Kleid der Gesellschaft. Über Markt und Politik und die Privatisierung der Gewalt". Eppler referiert im Rahmen der Ringvorlesung "Und wer kümmert sich darum - Daseinsvorsorge zwischen Gemeinwohl und Liberalisierung" des Lehrstuhls Technikphilosophie.
Eppler, der von 1968 bis 1974 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit war und als einer der wichtigsten Vordenker der SPD-Linken gilt, beschäftigt sich mit der "Privatisierung und Kommerzialisierung der Gewalt". Damit meint er einerseits die Entwicklung, dass die klassischen zwischenstaatlichen Kriege immer stärker in den Hintergrund treten gegenüber extrem grausamen Bürgerkriegen in zerfallenden Staatsgebilden wie dem früheren Jugoslawien oder Somalia. Auch Terroranschläge wie die des 11. September 2001 und der sich ihnen anschließende "Krieg gegen den Terror" lassen sich nicht mehr mit den Kategorien der Kriege des 17., 18. und 19. Jahrhunderts erklären.
Eppler befasst sich andererseits damit, dass das staatliche Gewaltmonopol immer stärkere Konkurrenz durch private Sicherheitsunternehmen ("Schwarze Sheriffs") erhält, die an vielen öffentlichen Plätzen wie U-Bahn-Stationen, Fußgängerzonen, Einkaufspassagen u.ä. zum alltäglichen Bild gehören. "Wie viel Staat muss sein" lautet dabei die Leitfrage, die dem Vortrag des Politikers aus Baden-Württemberg zugrunde liegt.
Der Vortrag basiert auf Epplers Buch "Vom Gewaltmonopol zum Gewaltmarkt", das in diesem Jahr erschien. Darin analysiert er den internationalen Terror und beschreibt ihn als gefährliche Form weltweit privatisierter und kommerzialisierter Gewalt.
Hinweis an die Redaktionen: Interviewwünsche an Erhard Eppler können an die Pressestelle der BTU gerichtet werden.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
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