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29.11.2002 13:01

"Gewalt und Alltag im 20. Jahrhundert"

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Ringvorlesung mit Prof. Lüdtke am Dienstag 3.12.02, 18.00 Uhr, Erfurter Rathausfestsaal

    Das vergangene Jahrhundert scheint insbesondere durch extreme Gewalt gekennzeichnet: zwei Weltkriege und insbesondere der Holocaust, aber auch außerhalb Europas Massaker und Völkermorde. Ist Gewalt im Alltag bzw. alltägliche Gewalt nicht ein Nebenthema, das von Fragen nach Bedingungen, Formen und Folgen massenhafter Vernichtungsgewalt ablenkt?

    Der Vortrag von Prof. Dr. Alf Lüdtke am Dienstag, dem 3. Dezember 2002 will zeigen, dass die Extrem-Gewalt ihre eigene Alltäglichkeit hatte - sie sogar voraussetzte. Und von da aus erweist sich, dass der Alltag und seine "Normalität" keineswegs abgetrennt war von den Extremsituationen. Wie aber sind die Schwellen, wie die Verbindungen, wie die Schwellenüberschreitungen zu beschreiben? - Es geht nicht um Rezepte, sondern um den genauen Blick auf das "was der Fall" war - und wohlmöglich ist.

    Dr. phil. habil Alf Lüdtke, geboren 1943 in Dresden, ist seit 1975 Wissenschaftlicher Referent am Max-Planck-Institut für Geschichte Göttingen. Zahlreiche Gastprofessuren führten ihn u.a. an die Princeton University, die Hebrew Univ. Jerusalem, die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die University of Chicago und die University of Michigan, Ann Arbor. Seit 1999 ist er Ko-Leiter der Arbeitsstelle Historische Anthropologie des Max-Planck-Instituts für Geschichte an der Universität Erfurt.

    Geforscht und publiziert hat er u.a. zu Wandel von Herrschaft (und "Polizei") in der Neuzeit; Geschichte von Arbeitserfahrungen und "Eigensinn"; Formen physischer Gewalt sowie zu den Perspektiven von Alltagsgeschichte und historischer Anthropologie.

    Die fünfte öffentliche Ringvorlesung der Universität Erfurt im Wintersemester 2002/03 widmet sich dem Thema "Gewalt und Terror". Die mit Unterstützung der Sparkassenfinanzgruppe, der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V., der Stadtverwaltung Erfurt und der Thüringischen Landeszeitung veranstaltete populäre Vortragsreihe bietet in 14 Veranstaltungen im Erfurter Rathausfestsaal, Beginn jeweils 18.00 Uhr, ein Vortrags- und Diskussionspodium mit Professoren mehrerer deutscher Universitäten sowie Landes- und Bundespolitikern. U.a. wird der Bundesinnenminister Otto Schily am 11. Februar 2002 über "Terroristische Gefahren in Deutschland" sprechen. Prominente Redner sind auch der ehemalige Bundesminister Erhard Eppler und der niedersächsische Justizminister Prof. Dr. Christian Pfeiffer, dessen Vortrag "Der Amokläufer und sein Gegenüber - zur Entstehung von Gewalt und Zivilcourage" jetzt auf den 12.2.2003 verschoben werden musste.

    Nächster Vortrag in der Reihe: "Musik und Gewalt in Jugendkulturen", Christoph Liell, Freie Universität Berlin 10.12.02, 18.00 Uhr, Rathausfestsaal, Fischmarkt 1


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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