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09.07.1998 00:00

Hochschulen gegen Fremdenfeindlichkeit

Susann Morgner Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Die Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten der Berliner Hochschulen erklärt:

    Die gewalttätigen Übergriffe gegen ausländische Gäste und Mitbürger in Berlin und Brandenburg, zu denen in wachsendem Maße auch Mitglieder unserer Hochschulen gehören, können nicht länger als negative Einzelfälle bewertet werden. Fremdenfeindlichkeit und rassistische Verhaltensmuster werden immer mehr Teil der Alltagserfahrungen und -gewohnheiten. Sie bedrohen die demokratische und zivile Substanz der Gesellschaft.

    1. Die Berliner Hochschulen sind ihren ausländischen Studierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verpflichtet. Sie wollen und werden nicht akzeptieren, daß Teile von Berlin und Brandenburg von ihnen nur mit dem Risiko von Beleidigungen, Bedrohungen und Übergriffen besucht werden können.

    2. Den fremdenfeindlichen und in Teilen rassistischen Tendenzen muß entschieden begegnet werden. Gewöhnung und Wegsehen hätten auf Dauer verheerende Wirkungen.

    3. Die Hochschulen werden mehr als bisher die Studien- und Lebenssituation ihrer ausländischen Kommilitonen berücksichtigen und die hochschulpolitische Diskussion darüber verstärken. Auch in den Hochschulen ist es erforderlich, dafür Prioritäten zu setzen und Tendenzen zum Ausweichen vor den bedrohlichen Entwicklungen zu begegnen.

    4. Die Hochschulen haben den Eindruck, daß die Landesregierungen in Berlin und Brandenburg ihrer Aufgabe bei der Abwehr fremdenfeindlicher und rassistischer Tendenzen in der Gesellschaft nicht hinreichend gerecht werden. Zu sehr kennzeichnen Verdrängung und Bagatellisierung die praktische Politik. Wir bedauern, daß durch leichtfertige Erklärungen diesen Tendenzen sogar Vorschub geleistet wird. Die Landesregierungen sind aufgefordert, den gesellschaftlichen Alarmzeichen durch unzweideutige Haltung und entschiedene Politik angemessen und wirksam zu begegnen.

    5. Die Angehörigen der Berliner Hochschulen werden aufgefordert, auch außerhalb der Hochschulen den gesellschaftlichen Dialog über die konkrete Praxis des Zusammenlebens mit ausländischen Gästen und Mitbürgern zu suchen. Dazu gehört auch, dorthin zu gehen, wo solche Veranstaltungen weniger willkommen sind.

    6. Die Berliner Hochschulen werden die Initiativen zur Abwehr fremdenfeindlicher und rassistischer Tendenzen zu einem Schwerpunkt ihrer Zusammenarbeit mit den Hochschulen in Brandenburg machen. Sie streben an, daß in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe der Rektorenkonferenzen wirksame Beiträge der Hochschulen abgestimmt werden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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