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18.12.2013 14:05

Weihnachtsstern, duck dich!

Hans-Christoph Keller Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Humboldt-Universität zu Berlin

    Weg mit der Chemie: Geschüttelte Adventsblüher wachsen nicht

    Weihnachtssterne stehen in der Adventszeit in vielen Wohnzimmern. Dass sie da überhaupt hinpassen, ist eigentlich nicht normal. Denn in ihrer Heimat Mexiko wachsen die Pflanzen bis zu vier Meter in die Höhe. Damit sie nicht von deutschen Fensterbänke herunterfallen, müssen sie gestaucht werden. Das geschieht für gewöhnlich mit einer chemischen Keule.

    Eine Alternative zur Chemie erproben derzeit Wissenschaftler der Berliner Humboldt-Universität am Department für Nutzpflanzen und Tierwissenschaften der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät. Sie stellen die Weihnachtssterne auf Rütteltische und schütteln sie so lange durch, bis sie die Lust aufs Wachsen verlieren. „Wir geben den Pflanzen einen mechanischen Reiz und hemmen so ihr Wachstum“, sagt Heiner Grüneberg vom Lehr- und Forschungsgebiet Gärtnerische Pflanzsysteme.

    Die Tischplatten, auf denen die Pflanzen stehen, sind mit einem Vibrationsmotor verbunden, der zwei Mal pro Stunde angeht. Auf das Gerüttel reagieren die Wolfsmichgewächse mit dem botanischen Namen Euphorbia pulcherrima sehr empfindlich: Sie ducken sich. Anstatt in die Höhe zu wachsen, werden sie kompakter.

    Ein Versuch dauert sechs bis acht Wochen, dann sind die roten, weißen oder rosafarbigen Hochblätter und die gelb-grünen Cyathien – die eigentlichen Blüten – ausgebildet.

    Die Weihnachtssterne, die jetzt im Blumengeschäft oder Supermarkt stehen, wurden mit synthetischen Mitteln auf kurz getrimmt. Die ökologisch-gerüttelten Weihnachtssterne werden erst auf dem Markt sein, wenn die Grundlagenforschung beendet ist.

    Damit das gelingt, planen, topfen, bewässern und mikroskopieren die Gartenbauwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ihre Pflanzen, werten die Ergebnisse aus und vergleichen sie mit den konventionell wachsenden sowie den chemisch gehemmten Pflanzen. „Die gesamte Produktion unterliegt ökologischen Kriterien“, sagt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Diana Helbig. „Die Stecklinge werden in torfreduziertes Substrat in verrottbaren Töpfen gepflanzt und mit Schafwollpellets gedüngt. Die HU-Forscher testen Frequenz, Amplitude, Dauer, Intervall und Tageszeit des Rüttelns.

    Kontakt

    PD Dr. agr. Heiner Grüneberg
    Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät
    Departments für Nutzpflanzen- und Tierwissenschaften und Agrarökonomie
    Tel. 030 314-71339
    hgrueneberg@agrar.hu-berlin.de

    Hans-Christoph Keller
    Sprecher Humboldt-Universität zu Berlin
    Unter den Linden 6
    Tel.: 030 2093-2677
    hans-christoph.keller@hu-berlin.de


    Weitere Informationen:

    https://www.hu-berlin.de/pr/pressemitteilungen/pm1312/20131126__urbaner-zierpfla...
    http://www.agrar.hu-berlin.de/fakultaet/departments/dntw/gpfs/vib


    Bilder

    © Heike Zappe
    © Heike Zappe


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Bauwesen / Architektur, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    © Heike Zappe


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