idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.12.2013 13:47

Heidelberger Forscher entwickeln vielversprechenden Therapieansatz gegen seltene Form von Blutkrebs

Bernhard Knappe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Wilhelm Sander-Stiftung

    Eine Forschergruppe des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg um Prof. Dr. Peter Krammer untersucht ein vielversprechendes Medikament zur Therapie einer seltenen Form von Blutkrebs. Diese Form des Blutkrebses befällt hauptsächlich die Haut und löst dort quälenden Juckreiz und Schmerzen aus. Die Krankheit ist bislang nicht heilbar. In ersten Untersuchungen fanden die Wissenschaftler heraus, dass sich die Resistenz der bösartigen Zellen gegenüber dem natürlichen Zelltod durch die Gabe eines bestimmten Wirkstoffs aufheben lässt. Das laufende Forschungsprojekt widmet sich nun der Frage, inwiefern sich dieser Wirkstoff als Therapieoption für diese Blutkrebserkrankung eignet.

    Unter dem Begriff „Kutane T-Zell-Lymphome“ (englisch: Cutaneous T cell lymphoma, CTCL) wird eine Gruppe von Krebserkrankungen zusammengefasst, bei denen bösartig entartete weiße Blutkörperchen in die Haut einwandern und sich dort ablagern, was sich in entzündlichen Hautveränderungen äußert. Diese Entzündung führt zu quälendem Juckreiz und kann die gesamte Hautoberfläche betreffen sowie in späten Stadien der Erkrankung auch eine leukämische Form mit Blut-, Lymphknoten- oder Organbeteiligung ausbilden. CTCL stellt sowohl für die Forschung im Labor als auch für die Diagnostik und Therapie der betroffenen Patienten in der Klinik eine besondere Herausforderung dar. Die Erkrankung kann zum aktuellen Zeitpunkt zwar in ihrem Fortschreiten verlangsamt, aber nicht geheilt werden. Zur Therapie von CTCL sind derzeit mehrere Behandlungsmöglichkeiten etabliert, die alle lediglich zu einer Verlängerung des Lebens und zu einer Verbesserung der Symptomatik, nicht aber zu einer Heilung führen. Deswegen besteht ein besonderer Bedarf, neue therapeutische Zielstrukturen zu identifizieren und hierfür spezifische Therapieansätze zu entwickeln.

    Die bösartigen Zellen bei CTCL sind gegenüber dem natürlich vorkommenden Zelltod resistent und wachsen daher ungehindert. Die Ursachen hierfür haben die Forscher Jan Nicolay vom Universitätsklinikum Mannheim, Karsten Gülow und Peter Krammer vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg nun untersucht. Sie können zeigen, dass ein bestimmter zellulärer Faktor der Zelle für diese Resistenz verantwortlich ist. In ihren Laborexperimenten ist es ihnen gelungen, diesen Faktor durch die Gabe eines Medikamentes zu hemmen. Dadurch wird der natürliche Prozess des Zelltodes wieder reaktiviert. Das verwendete Medikament greift spezifisch in den Stoffwechsel der bösartigen Zellen ein. Andere Gewebe werden von dem Medikament nicht angegriffen. Daher sinkt das Risiko für Therapienebenwirkungen erheblich. Im aktuellen Projekt wollen die Wissenschaftler die inhaltlichen Voraussetzungen dafür schaffen, dieses vielversprechende Medikament in das klinische Therapiespektrum zu integrieren.

    Kontakt (Projektleitung):
    Prof. Dr. Peter H. Krammer, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg
    Tel: + 49 (0)6221 4237-18, E-Mail: p.krammer@dkfz.de

    Die Wilhelm Sander-Stiftung fördert dieses Forschungsprojekt mit rund 180.000 Euro. Stiftungszweck ist die Förderung der medizinischen Forschung, insbesondere von Projekten im Rahmen der Krebsbekämpfung. Seit Gründung der Stiftung wurden insgesamt über 190 Millionen Euro für die Forschungsförderung in Deutschland und der Schweiz bewilligt. Die Stiftung geht aus dem Nachlass des gleichnamigen Unternehmers hervor, der 1973 verstorben ist.

    Weitere Informationen zur Stiftung: http://www.wilhelm-sander-stiftung.de


    Bilder

    Zwischen kleinen roten Blutkörperchen sind zwei große CTCL-Tumorzellen zu sehen, die an ihrer unregelmäßigen Form sowie ihren bizarr großen und geformten Zellkernen (dunkelviolett) erkennbar sind.
    Zwischen kleinen roten Blutkörperchen sind zwei große CTCL-Tumorzellen zu sehen, die an ihrer unrege ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Zwischen kleinen roten Blutkörperchen sind zwei große CTCL-Tumorzellen zu sehen, die an ihrer unregelmäßigen Form sowie ihren bizarr großen und geformten Zellkernen (dunkelviolett) erkennbar sind.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).